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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gehört, daß man ihn sucht, aber der Mutant wird ihn finden, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Ich werde nichts sagen.“ Er streckte Bayta die Hand hin, aber die schüttelte stumm den Kopf, und aus Torans Augen funkelte eisige Verachtung.
    Die Schultern des Obersten beugten sich etwas. Er ging zur Tür, wandte sich dann aber noch einmal um und sagte: „Noch etwas. Sie dürfen nicht glauben, daß ich den Grund Ihrer Unbelehrbarkeit nicht kenne. Es ist bekannt, daß Sie die Zweite Stiftung suchen. Der Mutant wird zu gegebener Zeit seine Maßnahmen treffen, und nichts wird Ihnen helfen. – Aber ich habe Sie früher gekannt, vielleicht hat mich mein Gewissen deshalb gezwungen, mit Ihnen zu sprechen. Jedenfalls habe ich versucht, Sie vor der Gefahr zu warnen, bevor es zu spät ist. Leben Sie wohl.“
    Er salutierte eckig – und ging.
    Bayta wandte sich zu ihrem schweigenden Mann und flüsterte: „Sie wissen sogar um die Zweite Stiftung.“
    Und tief in den Gewölben der Bibliothek kauerte Ebling Mis, der von all dem nichts wußte, und murmelte triumphierend vor sich hin.

 
14. Kapitel
     
    Dann hatte Ebling Mis nur mehr zwei Wochen zu leben.
    Und in diesen zwei Wochen war Bayta dreimal bei ihm. Zum erstenmal an dem Abend nach dem Besuch von Oberst Pritcher, das zweite Mal eine Woche später. Und das dritte Mal wieder eine Woche später – an dem Tag, an dem Mis sterben mußte.
    Das erste Mal sprach sie vorher mit Toran. „Wir wollen es Ebling sagen.“
    „Meinst du, daß er helfen kann?“
    „Wir sind nur zwei. Vielleicht kann er uns weiterhelfen.“
    „Er hat sich sehr verändert“, sagte Toran. „Er hat abgenommen. Manchmal habe ich das Gefühl, als könnte er uns nicht helfen. Manchmal glaube ich, daß uns gar nichts mehr helfen kann.“
    „Nein!“ schrie Bayta erregt. Dann klang ihre Stimme wieder normal. „Torie, das darfst du nicht sagen. Wenn du so redest, dann glaube ich immer, daß der Mutant bei uns ist. Wir wollen es Ebling sagen, Torie, jetzt gleich.“
    Als sie ihn zwischen seinen Büchern aufstöberten und von Pritchers Besuch berichteten, war er gar nicht besonders überrascht.
    „Überlegt doch – was kann Hari Seldons Geschichtsplan ändern?“ Er sah sie beide unter verhangenen Lidern an. „Wovon ist Seldon ausgegangen? Zuerst einmal davon, daß in den nächsten tausend Jahren in der menschlichen Gesellschaft keine wesentlichen Veränderungen eintreten.
    Angenommen, zum Beispiel, es gäbe einen wesentlichen Umschwung in der Technologie der Galaxis, wie etwa ein neues Prinzip der Energieerzeugung, oder wesentliche Fortschritte in der elektronischen Neurobiologie. Soziale Veränderungen würden Seldons Gleichungen auch ungültig machen. Aber das ist nicht geschehen, nicht wahr?
    Oder nehmen wir an, daß außerhalb der Stiftung eine neue Waffe erfunden würde, die imstande ist, alle Sicherheitsvorkehrungen der Stiftung zu überwinden. Das würde ebenfalls eine Abweichung verursachen, allerdings nicht unter allen Umständen. Aber selbst das ist nicht geschehen. Das Anti-Atom-Feld war eine unbedeutende Waffe, und das war die einzige Neuheit, die es bis jetzt gegeben hat.
    Aber dann gibt es eine weitere Annahme Seldons, eine viel grundlegendere. Seldon nahm an, daß die menschlichen Reaktionen konstant bleiben würden. Vorausgesetzt, daß seine erste Annahme bestehen geblieben ist, dann muß sich die zweite geändert haben. Irgendein Faktor muß die Gefühlsreaktionen der Menschen ändern, oder Seldons Plan könnte nicht gescheitert sein und die Stiftung wäre nicht gefallen. Und wer könnte dieser Faktor sein, wenn nicht der Mutant? Habe ich recht?“
    Bayta tätschelte seine schmale Gelehrtenhand. „Ja, Ebling.“
    Mis freute sich wie ein kleines Kind. „Das und noch viel mehr kommt mir jetzt so einfach zum Bewußtsein. Ich frage mich oft, was in mir eigentlich vorgeht. Ich erinnere mich an die Zeit, wo mir so vieles ein Geheimnis war, was mir jetzt sonnenklar ist. Jetzt bestätigen sich alle meine Annahmen, alle meine Theorien stimmen. In mir ist ein Treiben … immer nach vorne … ich kann nicht aufhören … ich will weder essen noch schlafen … immer weitergehen … immer weiter …“
    Seine Stimme war nur mehr ein krächzendes Mustern, und seine abgezehrte Hand, auf der die Adern blau hervortraten, lag zitternd auf seiner Stirn. In seinen Augen strahlte ein fanatischer Glanz. Dann fuhr er fort: „Der Mutant weiß, daß wir hier sind? Ich muß mich beeilen. Wo ist Magnifico? Ist

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