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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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meins auch abgenommen, Dr. Darell, und jetzt muß ich das Ihre und auch die aller anderen Anwesenden aufnehmen. Und ich muß die Messungen selbst durchführen.“
    Turbor stimmte ihm zu. „Er hat keinen Grund, uns zu vertrauen, Darell. Der junge Mann hat recht.“
    „Danke“, sagte Anthor. „Wenn Sie bitte alle ins Labor kommen würden, dann können wir weitermachen. Ich habe mir heute morgen erlaubt, Dr. Darell, mich mit Ihren Geräten vertraut zu machen.“

 
4. Kapitel
     
    ELEKTROENZEPHALOGRAPHIE … Die Nervenströme tragen in sich den Funken jedes wechselnden Impulses und jeder Reaktion, gleich ob bewußt oder unbewußt. Die Gehirnwellen, die in zitternden Spitzen und Tälern auf Millimeterpapier aufgezeichnet werden, sind der Spiegel der kombinierten Denkimpulse von Millionen von Zellen. Theoretisch sollte eine Analyse die Gedanken und Gefühle einer Versuchsperson bis in die letzte Einzelheit aufzeigen. Unterschiede sollten sichtbar werden, die nicht nur auf grobe physische Defekte, seien sie ererbt oder erworben, zurückzuführen sind, sondern auch auf die wechselnden Stimmungen, und mit fortschreitender Erfahrung auf diesem Gebiet sogar so schwer wägbare Dinge wie einen Wandel in der Lebensphilosophie der betreffenden Person …
     
    (Aus einer Rede Hari Seldons auf dem Psychologenkongreß des Jahres 12 055 in Trantor-City)
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
    Aber selbst Seldon konnte sich hier nur vagen Spekulationen hingeben.
    Und nun zerrten und zogen seit fünfzig Jahren die Männer der Ersten Stiftung an diesem gigantischen Gebäude neuen Wissens. Natürlich hatte man neue Techniken entwickelt, so zum Beispiel Elektroden, die es unnötig machten, den Kopf der Versuchsperson zu rasieren, und die in direkten Kontakt mit den grauen Gehirnzellen traten. Außerdem gab es jetzt ein Gerät, das die Gehirnwellen als separate Funktionen von sechs Variablen und als Summe aufzeichnete.
    Und so saß jetzt Dr. Darell in seinem eigenen Operationsstuhl und fühlte das federleichte Tasten der Elektroden an seinem Kopf, während die Nadeln unruhig über das Millimeterpapier glitten. Sein Rücken war dem Schreiber zugewandt, aber er kannte sein Gehirnwellenmuster ebensogut wie seine eigene Unterschrift – die ausgeprägte rhythmische und nur wenig veränderliche Sigmakurve, wie sie von einer starken und ausgereiften Persönlichkeit zu erwarten war.
    Pelleas Anthor schwieg, als Dr. Darell sich erhob. Der junge Mann nahm die sieben Blätter aus dem Schreiber und überflog sie mit dem geübten Blick des Fachmanns.
    „Bitte, Dr. Semic.“
    Semics vom Alter gegerbtes Gesicht blickte ernst. Die Elektroenzephalographie war eine Wissenschaft, mit der er sich nicht mehr recht anfreunden konnte. Er wußte, daß er alt war, und er wußte, daß sein Wellenmuster das zeigen würde. Die Runzeln in seinem Gesicht und das Zittern seiner Hände zeigten das zwar auch, aber sie sagten nur etwas über den Zustand seines Körpers aus.
    Dann kam Turbor, der die fünfzehn Minuten dauernde Prozedur mit stoischer Ruhe über sich ergehen ließ, und dann kam schließlich Munn, der bei der ersten Berührung mit den Elektroden zusammenzuckte.
    „Und jetzt?“ fragte Darell, als alles vorüber war.
    „Und jetzt“, sagte Anthor, wie um Entschuldigung bittend, „ist noch eine Person im Hause.“
    Darell runzelte die Stirn. „Meine Tochter?“
    „Ja, ich hatte gebeten, daß sie heute zu Hause bleiben sollte, wenn Sie sich noch erinnern.“
    „Für eine enzephalographische Analyse! Ja, ewige Galaxis, wozu denn das?“
    „Ich muß darauf bestehen.“
    Darell zuckte die Achseln und ging die Treppe hinauf. Arcadia hatte inzwischen schon ihr Hörgerät versteckt und blickte verschlafen aus den Augen, als er eintrat. Es war das erste Mal in ihrem Leben, daß sie unter den Elektroden saß, abgesehen von der einen Aufnahme ihres Wellenmusters, wie sie bei jedem neugeborenen Kind in der Stiftung vorgenommen wurde.
    „Darf ich es sahen“, bat sie, als es vorüber war, und streckte die Hand aus.
    Dr. Darell schob sie weg. „Du würdest es doch nicht verstehen, Arcadia, du solltest jetzt wieder zu Bett gehen.“
    „Ja, Vater“, sagte sie gehorsam. „Gute Nacht beisammen.“
    Sie rannte die .Treppe hinauf und ließ sich sofort ins Bett fallen. Mit den Kopfhörern über den Ohren kam sie sich wie eine Gestalt aus einem Abenteuerroman vor.
    Die ersten Worte, die sie hörte, kamen von Anthor. Er sagte: „Die Analysen sind alle zufriedenstellend,

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