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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mit einem Gegner eingelassen, dem er nicht gewachsen war. Er hatte das entdeckt, von dem wir – ich meine, er und ich – wußten, daß er es entdecken würde – nämlich, daß wir nicht unsere eigenen Herren sind. Und das wollte ich nicht wissen! Ich wollte weiterhin denken, daß unsere Stiftung Herr ihrer selbst ist, daß unsere Väter nicht umsonst gekämpft haben und nicht sinnlos gestorben sind. Und deshalb zog ich mich zurück. Und dann starb Kleise …“
    Semic entblößte wiederum seine Zähne und sagte: „Dieser Kleise – ich kenne ihn nicht. Wie ist er denn gestorben?“
    Anthor unterbrach ihn. „Er starb. Er erwartete den Tod. Er sagte mir ein halbes Jahr vorher, daß er der Wahrheit zu nahe gekommen sei …“
    „Und j … jetzt s … sind wir ihr zu n … nahe?“ stotterte Munn.
    „Ja“, sagte Anthor ruhig, „aber das waren wir ohnehin schon – wir alle. Deshalb habe ich Sie ausgewählt. Ich bin ein Schüler Dr. Kleises. Dr. Darell war sein Mitarbeiter – Jole Turbor hat sich in einem seiner Kommentare über den blinden Glauben an die rettende Hand der Zweiten Stiftung beklagt, bis die Regierung ihm Schweigen gebot – auf das Drängen, wie ich vielleicht hinzufügen darf, eines Finanziers hin, dessen Gehirn die von Kleise so bezeichnete Manipulationsebene aufweist. Homir Munn hat die größte Sammlung von Schrifttum über den Mutanten und hat auch einige Aufsätze über die vermutliche Natur und Funktion der Zweiten Stiftung veröffentlicht. Dr. Semic hat mehr als irgendein anderer zu der Mathematik der enzephalographischen Analyse beigetragen, wenn ich auch nicht glaube, daß ihm dieses Anwendungsgebiet seiner Mathematik bekannt ist.“
    Semic riß die Augen weit auf und kicherte. „Nein, junger Mann, ich habe mich mit intranuklearen Bewegungen befaßt, dem n-Körper-Problem, wissen Sie. Ich habe keine Ahnung von Enzephalographie.“
    „Dann wissen wir also, wo wir stehen. Die Regierung kann in dieser Sache natürlich nichts unternehmen. Wieweit der Bürgermeister und sein Kabinett sich des Ernstes der Lage bewußt sind, weiß ich nicht. Aber das eine weiß ich – wir fünf, die wir hier sitzen, haben nichts zu verlieren und alles zu gewinnen.“
    „Wie weit ist diese Infiltration der Zweiten Stiftung schon vorgedrungen?“ fragte Turbor.
    „Das weiß ich nicht. Bis jetzt bewegte sie sich hauptsächlich am Rande unserer Nation. Unsere Hauptwelt mag bisher noch frei sein, wenn das auch nicht sicher ist – sonst hätte ich Sie nicht untersuchen müssen. Sie standen besonders unter Verdacht, Dr. Darell, weil Sie mit Kleise zusammengearbeitet haben.“
    Darell schnaufte tief. „Wahrscheinlich sagte er mir nach, daß ichAngst gehabt hätte. Meinetwegen. Jedenfalls habe ich mich bemüht, mit ihm in Kontakt zu bleiben, aber er hat mir bis zu dem Tage, an dem er mir Ihr Gehirnwellenmuster schickte, nie geantwortet. Und das war eine Woche bevor er starb …“
    „Was haben Sie eigentlich v … vor?“ unterbrach ihn Homir Munn. „W … wir reden doch nur. Wollen S … Sie auch irgend etwas unternehmen?“
    Pelleas Anthors Augen leuchteten. „Ja, das wollen wir. Wir müssen mehr über die Zweite Stiftung in Erfahrung bringen. Das ist die erste Notwendigkeit. Der Mutant verbrachte die ersten fünf Jahre seiner Herrschaft mit der gleichen Suche – ohne Erfolg – so hat man uns wenigstens gesagt. Aber dann hat er die Suche plötzlich aufgegeben. Warum? Weil er keinen Erfolg hatte? Oder weil es ihm gelungen war, das zu finden, was er gesucht hatte?“
    „Auch n … nur Gerede“, meinte Munn bitter. „Wie sollten wir das je erfahren?“
    „Hören Sie bitte weiter. Die Hauptstadt des Mutanten war auf Kalgan. Kalgan war vor dem Mutanten kein Teil der Wirtschaftssphäre der Stiftung und ist es auch heute nicht. Im Augenblick regiert es ein gewisser Stettin, wenn es nicht morgen schon wieder irgendeine Palastrevolution gibt. Stettin nennt sich selbst ,Erster Bürger der Galaxis’ und betrachtet sich auch sonst als Nachfolger des Mutanten. Auf seiner Welt ist die Tradition des Mutanten geheiligt, und so wird sein ehemaliger Palast als Schrein verehrt. Nichts in ihm darf berührt oder gar verändert werden.“
    „Und?“
    „Und warum ist das so? Heutzutage geschieht nichts ohne Grund. Was wäre, wenn die Zweite Stiftung dafür gesorgt hätte, daß der Palast nicht betreten wird, weil er das Ergebnis der fünfjährigen Suche des Mutanten enthält?“
    Homir Munn starrte ihn ungläubig

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