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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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abspielen wird!“
    „In Ihrer allernächsten Zukunft, mein Sohn, wenn Sie nicht handeln!“
    „Woher wissen Sie all das?“
    „Ja, woher wohl?“ fragte Mays zurück.
     
    *
     
    Die Dunkelheit war angebrochen.
    Danforth trommelte mit seinen Fingern auf den Küchentisch. „Ich glaube es, wenn ich es sehe!“ bestand er hartnäckig. „Zeigen Sie es mir!“
    Mays sah ihn über den Tisch hinweg an, über einen Tisch, auf dem jetzt eine ganze Anzahl leerer Teller und Schüsseln standen. Er besaß kein geringes Kochtalent und hatte es nun Danforth soeben zu dessen Zufriedenheit bewiesen. Die Katze hockte unter dem Tisch und leckte die Reste auf.
    Wortlos erhob sich Mays und verließ die Küche. Danforth folgte ihm. Er wurde in einen Raum geführt, der offensichtlich Arbeitszimmer und Werkstatt des Mannes darstellte; einen Raum, der einen Schreibtisch und einen Stuhl enthielt, ein Fernsehgerät, einen Bücherschrank und hundert andere Dinge, die sich mit der Zeit an einem derartigen Ort ansammeln. Mays fegte die staubige Unordnung auf dem Tisch beiseite und öffnete eine Schublade. Er entnahm ihr ein Bündel Pläne und breitete sie aus. Dann trat er zurück und beobachtete Danforth schweigend.
    Danforth sog scharf seinen Atem ein und beugte sich über die Zeichnungen. Beim ersten raschen Blick erkannte er das Herz der Maschine, das verwirrende und doch bereits vertraute Schema, das er vor ein paar Tagen mit soviel Mühe auf Zeichenpapier zu rekonstruieren versucht hatte. Er entdeckte nun unschwer seine Fehler und Ungenauigkeiten. Der Plan zeigte die richtige Anordnung der Batterien, die beiden Transistoren, deren Anwesenheit Nash vermutet hatte, den Behälter mit der seltenen Erde und dem darin eingebetteten Kontaktstück sowie einen weiteren Anschluß, der zu einem kleinen, mit einem Fragezeichen markierten Rechteck führte. Seine Augen wanderten weiter zum Rest der Maschine, aber nach kurzer Betrachtung wandte er sich wieder dem Anschluß mit dem Fragezeichen zu. Er blickte zu Mays hinüber.
    Mays krempelte einen Hemdsärmel bis zum Ellbogen hoch und zeigte auf eine Narbe. Sie war dreieckig und noch rot, weil sie erst kürzlich verheilt war.
    „Der Auslösemechanismus beruht auf einem Zeitzünder“, sagte er. „Wir hatten nichts Besseres, deshalb benützten wir den Pulsschlag.“
    „Sie bauten Ihren eigenen Herzschlag in das Ding ein?“
    „Den Puls“, wiederholte Mays. „Irgendeine regelmäßige Schwingung. Ich fing Ratten, betäubte sie mit Chloroform und hakte sie in dem Kreislauf fest, mit einem Transistor auf jeder Seite. Ich schnitt ihnen die Haut mit einem Skalpell auf und legte einen Aluminiumstab an eine Vene. Sobald nun die Haut wieder zugewachsen ist, hat man einen wirksamen Impulssender. Es ist grausam, Danforth, aber es funktioniert einigermaßen, und wir konnten uns einfach nichts Besseres leisten.“
    „Wir?“ fragte Danforth.
    „Meine Brüder.“ Mays schien plötzlich unendlich müde. „Meine beiden Brüder und ich. Sie bauten es, ich setzte es in Betrieb.“
    Danforth blickte sich um.
    „Wo sind sie?“
    In den blauen Augen stand Schmerz. „Einer von ihnen ist tot. Unsere erste Maschine explodierte. Der andere ist immer noch drüben – ich hoffe und bete, daß er noch unversehrt drüben ist.“
    „Was bezeichnen Sie mit drüben’?“
    „Können Sie es so schwer glauben, Danforth?“ Mays machte eine umfassende Handbewegung und deutete auf den Raum. „Nach all dem zweifeln Sie noch an mir? ,Drüben’ ist meine Welt, meine Zeit! Das Ende dieses Jahrhunderts und der Beginn des nächsten. Vor nicht allzulanger Zeit erlebte ich den Neujahrstag des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Er wurde nicht gefeiert. Zweitausendundeins kam in Blut und Finsternis – wie üblich.“
    Danforth musterte ihn prüfend. Seine Hand ruhte auf dem Stapel von Plänen, und nach einer Weile bemerkte er es. Langsam studierte er das Schema, um sich dann genauso langsam wieder Mays zuzuwenden.
    „Das einundzwanzigste Jahrhundert …“
    Mays nickte und erklärte bitter: „Einige Männer sehnten diesen Tag herbei, diesen Wendepunkt. Männer aus Ihrer Zeit und aus der Zeit Ihres Vaters. Die Zahl hatte einen magischen Beiklang, und sie dachten, das neue Jahrhundert würde ihnen große Dinge bescheren. Sie meinten, man würde zum Mond vorstoßen und zu den Planeten, glaubten, Krankheit, Hunger und Elend würden besiegt werden. Sie hätten sich nicht mehr täuschen können!
    Die magische Jahreszahl brach an mit

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