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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Herausforderung an seinen Vater, denn er benutzte Interlingua, das auch seine Frau verstand. „Wir – Tamara und ich – lernten uns in seinem Haus kennen. Meine Kenntnisse in Symbolik bedurften einer Auffrischung, und.“
    „Erklärungen sind überflüssig“, unterbrach ihn Magnus. „Setz dich.“
    Er nahm selbst Platz, und nach einem zögernden Augenblick folgte David seinem Beispiel. David war ein schlanker junger Mann von Durchschnittsgröße, vor kurzem gerade zwanzig geworden, von heller Haut und hellem Haar und mit seines Vaters blauen Augen. Es war offensichtlich, daß er sich an den kürzlich erworbenen Rock des Akademikers, den er trug, noch nicht ganz gewöhnt hatte.
    Während die beiden Männer sich niederließen, ging Tamara in die Küche und beschäftigte sich mit den Vorbereitungen zum Tee. Magnus schaute ihr nach. „Gut erzogen, jedenfalls“, brummte er in Englisch. „Nehme an, ihre Familie ist wenigstens heidnisch und gehört nicht zu diesen Neuatheisten. Immerhin etwas.“
    David spürte plötzlich wieder die Jahre, die er allein nur zusammen mit seinem verwitweten Vater auf der Insel verbracht hatte. Er unterdrückte das Gefühl der Verärgerung, das er empfand, und sagte – ebenfalls auf Englisch – „Ich hätte keine bessere Frau finden können. Jedenfalls nicht, ohne in eine Technikerfamilie zu heiraten – und wäre dir das recht gewesen? Wenn ich den Rang eines Technikers erwerben kann, dann auf Grund eigener Verdienste.“
    „Wenn du auf der Erde bleibst“, sagte Magnus. „Wer gibt schon etwas auf einen Kolonisten.“
    „Und wer gibt schon etwas auf einen einzelnen Erdbewohner unter zehn Milliarden anderen“, erwiderte David scharf. „Auf einem neuen Planeten, auf Rama, da kann ein Mann noch er selbst sein. Diese blödsinnige Einteilung in erbliche Klassen ist dort keinen Pfifferling wert.“
    „Auch auf der Erde ist immer noch Platz genug. Als Junge hast du dich nie beklagt, daß Skula überlaufen wäre. Im Gegenteil.“
    „Um dann hier mit einem grobschlächtigen Fischerweib eine Familie zu gründen und einen Haufen Kinder zu zeugen, damit das Protektorat ein paar Sklaven mehr bekommt?“
    Die Worte waren heraus, bevor David noch recht überlegt hatte. Jetzt wartete er voll Unbehagen auf die Reaktion seines Vaters. Von den zwanzig Jahren seines Lebens hatte dieser Mann ihn fünfzehn mit harter Stimme herumkommandiert. Theoretisch war der erwachsene Sohn jetzt sein eigener Herr, abgesehen von den Verpflichtungen gegenüber seinen vertraglichen Oberherren und dem Protektor. Die Praxis jedoch sah etwas anders aus. David war sich klar darüber, daß er sich ohne Tamaras unbeugsamen Willen, der den seinen stützte, nie dazu durchgerungen hätte, zu emigrieren. Vermutlich hätte er sie nicht einmal gegen den Willen seines Vaters geheiratet, auch wenn der ihre ihm seine Einwilligung nicht verweigert hätte. Ängstlich umklammerte er die Lehne seines Stuhls.
    Magnus seufzte. Er kramte in der Tasche nach Pfeife und Tabaksbeutel. „Lieber hätte ich gesehen, ihr wäret auf der Erde geblieben“, sagte er. „Wenn die Quarantäne über Washington 5584 endlich aufgehoben wird, werde ich tot sein.“
    David preßte die Lippen zusammen. Du weißhaariger alter Gauner, dachte er. Wenn du glaubst, mich damit weich machen zu können …
    „Hierbleiben hieße doch nicht, daß du dein ganzes Leben lang auf ein und derselben Insel hocken müßtest. Warum habe ich meine ganzen Ersparnisse geopfert und meine Söhne die Akademie besuchen lassen? Damit sie Raumfahrer werden konnten wie ich und mein Vater und mein Großvater vor mir. Die Erde ist kein Gefängnis. Jedermann kann reisen, soweit die weitesten Schiffe vorgedrungen sind. Die Kolonien, das sind die Gefängnisse. Wer erst einmal dort ist, kann niemals mehr zurück.“
    „Und wäre das so wünschenswert?“ fragte David. Und dann nach einer Minute, während er unbeholfen nach einer versöhnlicheren Note suchte: „Und, Vater, ich bin der Letzte. Der Raum hat sie alle. Tom starb an der Strahlung, ein Meteor kostete Ned das Leben, Eric wurde selbst zu einem Meteor, und Jan ist verschollen. Möchtest du nicht, daß sich unser Blut wenigstens in mir erhält?“
    „Es geht dir also um dein kostbares Leben.“
    „Was soll das? Du weißt genau, wie gefährlich ein neuer Planet sein kann. Aus diesem Grunde wird ja über die ersten Siedler eine dreißigjährige Quarantäne verhängt. Wenn du glaubst, daß ich .“
    „Nein, ich weiß, du bist

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