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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kreis schloß. Wir probierten eine Menge Rufzeichen durch, indem wir Kombinationen verschiedener Variablen benutzten, da wir nicht kontrollieren konnten, wie das Signal nun wirklich abgestrahlt wurde. Statistisch gesehen, war die Wahrscheinlichkeit, eine ihrer oder unserer Stationen zu finden, völlig gleich.“
    Das Wasser begann zu kochen, und sie beschäftigte sich mit dem Kessel. Die Flut ihres Haares, das ihr vor das Gesicht fiel, als sie sich bückte, verbarg, ob sie weinte oder nicht. Maclaren fügte hinzu: „Ich glaube, wir müssen Hunderte von anderen raumfahrenden Rassen gerufen haben, nur daß wir uns natürlich außerhalb der Reichweite ihrer Empfänger befanden. Aber ich bin überzeugt, wir taten es.“
    Mit erstickter Stimme brachte sie heraus: „Was meinten die Fremden dazu?“
    „Ich weiß es nicht. In zehn Jahren wird es vielleicht so weit sein, daß wir uns mit ihnen unterhalten können. In hundert Jahren werden wir dann vielleicht verstehen, worüber wir uns unterhalten. Natürlich, in dem Augenblick, als David erschien, wußten sie, was geschehen war. Einer von ihnen kam dann zu mir durch. Können Sie begreifen, was für ein Mut dazu gehörte? Mit was für einer tapferen Rasse uns Ihr Mann bekannt gemacht hat? Viel konnten sie für mich nicht tun, außer das Netz der Kreuz überprüfen und all die Rufzeichen ausmerzen, die von ihnen gebraucht wurden. Ich habe es dann weiter versucht, bis ich nach einer Woche eine unserer Stationen hereinbekam. Ich ging durch, und das ist alles. Unsere Ingenieure sind jetzt dabei, auf dem Planeten der schwarzen Sonne eine neue Relaisstation zu bauen. Aber sie werden die Kreuz unangetastet lassen.“
    „Ich dachte“, flüsterte sie und hielt ihr Gesicht noch immer abgewandt, „daß Sie … ich meine, die Quarantänevorschriften …“
    „O ja, man hat natürlich versucht, sie anzuwenden, um hinauszuzögern, was jetzt eintreten wird. Aber es war nutzlos. Nichts, was von den Planeten der Fremden kommt, kann sich mit terrestrischem Leben vertragen. Soviel steht schon fest. Das hat die gemeinsame wissenschaftliche Kommission schon festgestellt. Zwar können wir die Gedanken hinter unseren Sprachen noch nicht verstehen, aber wir können die gleichen Wirklichkeiten messen. Und natürlich wissen die Fremden jetzt auch über uns Bescheid. Der Mensch kann sich nicht mehr vor dem Universum verstecken. Deshalb durfte ich gehen.“ Maclaren nahm die Schale entgegen, die sie ihm reichte, und fügte trocken hinzu: „Verständlicherweise werde ich jetzt in der Zitadelle nicht mehr gern gesehen.“
    „Aber warum nicht?“ fragte sie. „In den Augen vieler Leute müssen Sie doch ein Held sein.“
    „Ja, in den Augen von Raumfahrern und Wissenschaftlern, von ein paar Kolonisten und einigen wenigen Erdbürgern, die froh sind, daß die Stagnation endlich ein Ende hat. Nicht, daß ich ihre Dankbarkeit verdiene. Die steht drei toten Männern zu, die in Wirklichkeit das alles taten. Aber Sie begreifen doch wohl, was für Umwälzungen uns bevorstehen. Plötzlich sehen wir uns völlig neuen Aspekten gegenüber, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Art. Verstehen Sie, die Fremden müssen sich über einen wenigstens genauso großen Teil des Raumes ausgebreitet haben wie der Mensch. Und die zwei Rassen benutzen nicht die gleiche Art von Planeten. Indem wir unsere Stationen zusammenwerfen, verdoppeln wir also unsere Territorien. Keine Regierung kann ihren Willen einer so großen Zahl von Welten aufzwingen.
    Aber noch mehr. Wir sehen uns Wissenschaften, Techniken, Philosophien, Religionen, Künsten, Erkenntnissen gegenüber, die wir uns nie haben vorstellen können. Es kann gar nicht anders sein. Und wir können ihnen die unseren anbieten, natürlich. Wie lange, glauben Sie, wird dieses armselige von engstirnigen kleinen Geistern regierte Protektorat einem solchen Ansturm neuer Gedanken standhalten können?“ Maclaren beugte sich vor. „Madam, wenn Sie auf einer Pionierwelt laben wollen und Ihrem Kind einen Ort geben wollen, wo das Leben hart und gefährlich und voller Möglichkeiten ist – wo er alles erreichen kann, wenn er nur stark genug ist, dann bleiben Sie auf der Erde. Die nächste Zivilisation wird hier ihren Anfang nehmen, hier auf der Erde selbst.“
    Tamara setzte ihre Tasse ab. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen, und er sah hilflos zu, wie sie zu weinen begann. „Das mag sein“, schluchzte sie. „Das mag alles sein. Ich weiß es nicht. Aber warum mußte es

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