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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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klappernde Zähne . „Geh durch!“
    Maclaren hatte die neue Lage noch nicht ganz begriffen. Aber die mißtrauische Vorsicht einer Rasse, die zwischen Kriegen groß geworden war, sprach aus ihm, als er sagte: „Warte, Dave. Warte eine Minute. Bloß um sicherzugehen. Schicke ein Signal durch. Ein Fernschreiben, meine ich. Das kostet uns nichts.“
    „Wozu denn?“ schrie Ryerson. „Wozu? Wenn du nicht willst, dann gehe ich.“
    „Warte noch.“ Plötzlich bettelte seine Stimme. Er hob kraftlose Hände und rief – es war kaum mehr als ein Flüstern: „Vielleicht wird das Signal irgendwie verzerrt. Unglücksfälle kommen manchmal vor, und unser Netz wurde mit der Hand gemacht … schick eine Nachricht. Bitte um eine Testübertragung zurück zu uns. Es wird nicht lange dauern …“
    Ryersons Kinn bewegte sich unkontrolliert, aber seine Finger hämmerten mit harten, ärgerlichen Schlägen auf die Tasten. Maclaren setzte sich wieder. Er atmete schnell und flach. Also war es doch noch Wirklichkeit geworden. Er würde wieder unter hohen Sommerwolken wandeln können …
    Nein, dachte er, nie mehr werde ich das können. Terangi Maclaren starb auf einer Kreisbahn um die schwarze Sonne und auf dem Stahlplaneten, auf dem ewiger Winter herrscht. Das Ich, das ist, mag heimgehen, aber nie mehr das Ich, das war.
    Ryerson beugte sich nach vorne und starrte auf den Bildschirm, der das Innere der Empfängerkammer wiedergab.
    Maclaren wartete. Eine lange Zeit schien zu vergehen.
    „Nichts“, sagte Ryerson. „Es ist noch nichts angekommen. Eine Kolonialstation natürlich. Vermutlich einer der Außenposten mit zwei Mann Besatzung … oder, Gott! Ein anderes Raumschiff. Ja, das wird es sein. Wir sind in Verbindung mit einem Interstellarschiff. Nur ein einziger Mann an Bord, und …“
    „Und sollte nicht eine Klingel da sein, die ihn ruft, oder?“
    „Du weißt doch, wie das so ist auf diesen Kästen“, sagte Ryerson. „Der Kerl schläft und hört und sieht nichts. Oder …“
    „Warte, das ist alles, was ich von dir will. Wir haben lange genug gewartet. Auf ein paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.“
    Ryerson blitzte ihn ungehalten an. „Warten? Hölle und Teufel, nein!“
    Er stellte die Kontrolluhr für eine Sendung in fünf Minuten ein, verließ seinen Stuhl und kam die Leiter heruntergekrochen. Unter seiner schmutzstarrenden Kleidung schien er nur noch aus Spinnenbeinen und Armen zu bestehen.
    Maclaren kam mühsam auf die Füße und stolperte auf ihn zu. „Nein“, krächzte er. „Hör doch, ich verstehe deine Gefühle, aber ich weiß auch, daß es Wahnsinn ist, was du tust, und ich verbiete dir, ich verbiete …“
    Ryerson lächelte. „Und wie willst du mich aufhalten?“ fragte er.
    „Ich … aber kannst du nicht abwarten und …“
    „Überleg doch mal“, sagte Ryerson in ruhigerem Ton. „Angenommen, das Signal wird verzerrt, und eine Testsendung kommt durch. Im besten Falle wird der Gegenstand deformiert … im schlimmsten Falle überhaupt nicht wiederhergestellt, und es gibt eine Explosion. Dann gehen wir auch mit in die Luft. Im ersten Falle bleibt uns keine Zeit, an dem Netz noch viel zu verbessern. Ich bezweifle, daß ich körperlich noch dazu in der Lage wäre. Und ich weiß verdammt gut, daß du es nie könntest. Wir haben keine Wahl, wir müssen es eben versuchen. Und jetzt!“
    „Wenn sich ein Schiff am anderen Ende befindet und du eine Explosion verursachst“, flüsterte Maclaren, „dann kostet das noch ein Menschenleben.“
    Dann sah er die Härte in dem Gesicht vor ihm. Die Hoffnung hatte David Ryersons Züge gestrafft und wieder jung gemacht. „Das wird nicht passieren“, erwiderte Ryerson.
    „Nun … vermutlich nicht …“ Maclaren seufzte auf. Versuchsweise drückte er gegen Ryersons Brust. Nichts geschah. Er war so geschwächt, daß er die Gestalt vor sich nicht einmal mehr zu bewegen vermochte.
    „Also gut“, sagte Maclaren. „Du hast gewonnen. Ich gehe.“
    Ryerson schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab’s mir anders überlegt“, sagte er. Mit einem plötzlichen Lachen: „Ich stehe gerade für meine Arbeit, Terangi.“
    „Nein, warte doch, laß mich … ich meine … denk an deine Frau. Tu das wenigstens … bitte …“
    „Wir sehen uns drüben“, rief Ryerson. Er schaute noch einmal zurück. Es war ein Blick voller Wärme. Er öffnete die Tür zur Sendekammer, trat durch, und die Tür fiel hinter ihm zu. Maclaren riß an dem Knopf. Nutzlos. Es war ein

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