TS 32: Stunde der Roboter
Findigkeit bewiesen. Er brachte uns diese Münze, die einen Mikrofilm mit der Antwort auf unsere Frage enthielt. Um die Antwort vorwegzunehmen: unsere Gegner sind mit ihren Versuchen nicht über das Anfangsstadium hinausgekommen. Wohl aber planen sie etwas anderes, ein Unternehmen, in dem Roboter die maßgebende Rolle spielen sollen. Diese Tatsache geht eindeutig aus Mr. Talberts Bericht hervor.“
„Trotzdem begreife ich nicht …“, begann Harry Lietz, aber Bockerson unterbrach ihn schroff.
„Gestern abend, Gentlemen“, sagte Bockerson, und seine Stimme hob sich, „gestern abend unternahmen Mr. Lietz, Mr. Sinclaire und ich einen Rundgang durch das Laboratorium von Dr. Raybitz.
Dr. Raybitz führte uns seinen Penetrator vor. Und gestern Abend, noch während wir uns in Dr. Raybitz’ Laboratorium befanden, wurden die streng geheimen Pläne des Penetrators gestohlen!“
3. Kapitel
Russ Sinclaire glaubte zu fühlen, wie sein Blut erstarrte. Er war für alles, was mit den Schutzglocken zu tun hatte, in vollem Maße verantwortlich; seine Aufgabe würde es sein, den Diebstahl aufzuklären oder seinen Abschied zu nehmen.
George Bockerson hatte eine wirkungsvolle Pause eingelegt. Als er wieder zu sprechen begann, klangen seine Worte wie Peitschenhiebe. „Ich erwarte, daß die Pläne sichergestellt werden, ehe es jemand gelingt, sie außer Landes zu schmuggeln. Ich erwarte, daß dies innerhalb kürzester Frist geschieht. Ich will nicht nur die Pläne, sondern auch die Männer, nach Möglichkeit die Organisation, die dahinter steht. Es ist jetzt zehn Uhr vormittags, und ich erwarte, daß mir die Pläne spätestens morgen Vormittag um zehn Uhr in diesem Raum übergeben werden. Solange sie sich in den Händen unserer Gegner befinden, ist unsere nationale Sicherheit bedroht. Mr. Sinclaire, Ihnen unterstehen die für alle Schutzglocken zuständigen Kräfte. Ich bestimme Sie als Leiter aller erforderlichen Maßnahmen. Sie persönlich sind mir für den vollen Erfolg der Aktion verantwortlich. Wir befinden uns in nationalem Notstand, und ich werde nicht zögern, Sie im Falle des Versagens Ihres Postens zu entheben. Wenn Sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen, steht es Ihnen frei, Ihren Posten schon jetzt zur .Verfügung zu stellen.“
Eine dunkle Welle überflutete Sinclaires Gesicht. „Es ist mir klar, in welcher Gefahr sich unser Land unter diesen Umständen befindet, Sir“, erwiderte er, sich mühsam beherrschend. „Ich verstehe gleichfalls, daß es auf jede Minute ankommt. Warum, so frage ich Sie, erfahre ich von dem Verlust der Pläne erst jetzt, wenn sie bereits gestern Abend vermißt wurden?“
Bockerson nickte kühl. „Eine berechtigte Frage. Leider müssen Sie sich die Antwort bei jemand anderem holen.“
„Und wer wäre das?“
„Doktor Raybitz. Aus Gründen, die mir unbekannt sind, wurde ich erst heute früh über den Diebstahl informiert.“ Bockerson erhob sich und warf einen Blick auf die Uhr. „Der Präsident ist von mir unterrichtet worden. Jede Erweiterung des Kreises der Eingeweihten hat zu unterbleiben. Eine einzige unbedachte Mitteilung an die Öffentlichkeit, und eine Panik wäre die Folge. Ich verpflichte Sie zu absoluter Geheimhaltung. Sie, Mr. Sinclaire, übernehmen die Leitung der Aktion. Mr. Talbert wird Sie in Ihrer Aufgabe unterstützen. Ferner steht Ihnen Miss Norma Cummings, die Assistentin Dr. Raybitz’, für technische Fragen, die sich aus Ihrer Arbeit ergeben, zur Verfügung. Ich lege Wert darauf, daß sich auch Mr. Lietz an der Aufklärung beteiligt.“
„Etwa weil ich dabei war, als die Pläne gestohlen wurden?“ fuhr Lietz auf. „Heißt das, daß Sie mich einer Verbindung zu der Tat verdächtigen?“
„Wenn Sie es durchaus wissen wollen, Mr. Lietz, wir alle sind verdächtig. Alle, die sich in Dr. Raybitz’ Laboratorium zur fraglichen Zeit aufhielten. Auch ich.“
„Überprüfen Sie mich! Lassen Sie meine Büros und meine Wohnung durchsuchen!“ knurrte Lietz wütend. „Talbert kommt mit der Meldung, daß die Asiaten etwas vorhaben, das mit Robotern zu tun hat. Gut, aber warum verlangen Sie von mir, daß ich mich als Detektiv betätigen soll?“
„Weil die Pläne von einem Roboter gestohlen wurden!“ sagte Bockerson gelassen in die Stille, die Lietz’ Worten gefolgt war. „Nun wissen Sie es genau, Mr. Lietz!“
4. Kapitel
„Also schön, wo fangen wir an?“ fragte Lietz, nachdem Bockerson den Raum verlassen hatte.
„Haben Sie einen
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