Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
Vom Netzwerk:
davon. Dave Talbert blickte nach unten, und seine Brauen zogen sich zusammen. Das Taxi, mit dem er gekommen war, wurde eben von einem anderen „Wagen gerammt und stürzte um. Die Frau versuchte zu flüchten, zwei Männer folgten ihr. Sie erreichten sie, und in der gleichen Sekunde blitzte eine grelle Stichflamme auf. Drei dunkle Gestalten lagen reglos am Boden, als der Rauch sich verzogen hatte. Dave Talbert lächelte. Die gleiche Überraschung würden die Verfolger erleben, wenn es ihnen gelang, den Jungen zu packen. Beide, der Junge und die Frau, waren Roboter, die Talbert zur Erfüllung seines Auftrages in Paris beigegeben worden waren. Drei Tage lang hatten sie unerkannt operieren können, aber in der letzten Minute war man ihnen auf die Schliche gekommen. Pech auf der ganzen Linie! Und Dave wußte, daß die Gefahr noch nicht gebannt war. Sein Vorsprang war zu groß, als daß die Verfolger ihn noch einholen könnten. Aber sie hatten andere Möglichkeiten. Sie brauchten nur die Stationen, die er durchfuhr, zu alarmieren, um ihn abzufangen. Talbert beobachtete den Luftraum hinter sich, als er die nächste Station passierte, aber er bemerkte nichts Auffälliges. Das Lufttaxi glitt mit seiner Höchstgeschwindigkeit von hundert Meilen in der Stunde dahin. Ein kompliziertes Weichensystem erlaubtedas Wechseln von einer Luftbahn in die andere, radargesteuerte Bremsen machten jede Kollision unmöglich. Sechs Kontinente waren bereits durch derartige Luftbahnen miteinander verbunden, man konnte riesige Entfernungen in fast pausenloser Fahrt zurücklegen. Aufenthalte gab es nur an den Ländengrenzen, wenn es galt, die Schutzglocken zu passieren, mit denen sich die Länder gegeneinander abschlossen.
    Dave Talbert musterte mit einem Gefühl des Stolzes die endlosen Reihen von Lufttaxis, die sich rechts und links von ihm, über und unter ihm wie Perlenschnüre hinzogen. Geniale Köpfe hatten das Verkehrsproblem in einer Welt, die von über vier Milliarden Menschen bewohnt wurde und deren Bevölkerung sich in jeder zweiten Generation verdoppelte, für alle Zeiten gelöst. Private Automobile waren zu einem Anachronismus geworden. Tag und Nacht laufende Fließbänder in den Straßen der großen Städte hatten die kostenlose Beförderung der Fußgänger übernommen, auf breiten Rollstraßen wurden die Güter transportiert; wer es besonders eilig hatte, konnte sich für einen geringen Betrag durch die Luft an seinen Bestimmungsort befördern lassen. Den Verkehr zwischen den Hauptstädten der Kontinente übernahmen immer noch die großen Passagierkreuzer, die von Zentralflughäfen eingesetzt wurden; sie waren schneller als die Lufttaxis, die mehr dem Nahverkehr dienten.
    Dave Talberts Ziel war der französische Zentralflughafen, von dem die Maschine nach New York in zehn Minuten starten würde. Wenn es keine Panne gab, würde er es schaffen. Schon sah er die Station in der Ferne auftauchen, als er drei Taxis bemerkte, die aus verschiedenen Richtungen auf ihn zuhielten. Talberts Gesicht wurde hart. Er zweifelte nicht daran, daß die Verfolger seine Spur gefunden hatten und entschlossen waren, ihn am Verlassen des Landes zu hindern. Er lächelte grimmig und zog einen länglichen Gegenstand aus der Tasche, der in seiner äußeren Form einem Kugelschreiber ähnelte. Ein Druck auf einen winzigen Knopf verwandelte das harmlose Schreibgerät in eine unheimliche Waffe, deren Wirksamkeit sich allerdings auf eine Entfernung von fünfzehn Fuß beschränkte. Gelassen wartete Dave, bis sich die drei Taxis so weit genähert hatten, daß er die Insassen erkennen konnte. Dann hob er die Hand, richtete den länglichen Gegenstand auf den Luftraum unter dem ersten Taxi und preßte den kleinen Stift, der aus dem Kopfende des Gerätes ragte, hinein. Ein greller, blauweißer Lichtbogen bildete sich unter dem Taxi, reglos blieb es in der Luft stehen, während Talbert die beiden anderen Gegner auf die gleiche Art außer Gefecht setzte. Er sah die Insassen wütend gegen die durchsichtige Kanzel hämmern, dann blitzten Abschüsse auf, aber Dave hatte sich inzwischen so weit entfernt, daß die Geschosse ihn nicht mehr erreichten. Er warf einen Blick auf die Uhr und schaltete auf höchste Fahrt. Er wußte, daß auf dem Kontrollbrett der Zentralstation drei leuchtende Punkte erloschen waren und daß in dieser Sekunde wahrscheinlich der Störtrupp bereits unterwegs war. Wenn die Männer ihn erwischten, würde er die Maschine nach New York versäumen. Auch seine

Weitere Kostenlose Bücher