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TS 34: Sie starben auf Ragnarok

TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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Lake.
    „Fort?“ fragte Barber erstaunt. „Wir können den Wall so stark befestigen, daß die Einhörner ihn nicht durchbrechen können.“
    „Blicken Sie nach Süden“, forderte Lake auf.
    Barber sah nun, was Lake bereits schon gesehen hatte: eine breite, lange Staubwolke bewegte sich langsam auf sie zu.
    „Eine weitere Herde von Einhörnern“, erklärte Lake. „Prentiss wußte nicht, daß sie wandern. Die Dunbar-Expedition war nicht lange genug hier, um das festzustellen. Herde um Herde wird durchkommen und uns keine Zeit lassen, die Wälle zu verstärken Noch heute nacht müssen wir das Lager verlassen.“
     
    *
     
    Die Vorbereitungen für den Abmarsch wurden getroffen. Sie bestanden in der Hauptsache darin, jeden einzelnen mit so viel Proviant und Ausrüstungsgegenständen zu versehen, wie der Betreffende tragen konnte. Und das war bei einer Gravitation von 1,5 nicht viel.
    Als der blaue Stern aufging, brachen sie auf. Sie schritten hintereinander durch das nördliche Tor, und die Nachhut folgte dicht hinter ihnen. Es wurde kaum gesprochen. Einige wandten sich um, um noch einen letzten Blick auf die einzige Heimstatt zu werfen, die sie auf Ragnarok besessen hatten. Dann blickten sie wieder vorwärts, nach Nordwesten, wo das Hügelland ihnen vielleicht Sicherheit bieten konnte.
    Am zweiten Marschtag erreichten sie ihr Ziel: mit Höhlen durchzogene Kalksteinfelsen vor einem riesigen Plateau. Männer wurden sofort zurückgeschickt, um die im Lager zurückgelassenen Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände in die neue Behausung nachzuholen.
    Sie kehrten zurück mit der Nachricht, daß die zweite Herde der Einhörner durch den Wall in das Innere des Lagers gebrochen war und fast alles zerstört hatte.
    Lake sandte die Männer ein zweites Mal zurück. Sie hatten alles, selbst das kleinste Stückchen Metall oder zerrissene Kleidungsstücke, mitzubringen. In der Zukunft würden sie für jede Kleinigkeit Verwendung haben.
    Das Höhlensystem erwies sich als ausgedehnt und bot für alle mehr als genug Platz. Die tieferen Teile der Höhlen konnten vorerst noch nicht benutzt werden. Entlüftungskanäle mußten erst zu diesem Zweck gebaut werden. Doch die äußeren Höhlen waren für den Anfang mehr als ausreichend. Nicht weit von den Höhlen, am Hügelkamm, entsprang eine Quelle. Der Aufgang zu den Höhlen war so eng und steil, daß die Einhörner sich nur mit größten Schwierigkeiten heraufarbeiten könnten. Und sollte es ihnen jemals gelingen, die natürliche Terrasse vor den Höhleneingängen zu erreichen, würden sie viel zu groß sein, um in diese selbst eindringen zu können.
    Anders hatte die Aufgabe, die Höhlen bewohnbar zu machen. Lake schickte Barber und noch einige Männer aus, um die Waldziegen zu beobachten und festzustellen, welche Pflanzen sie fraßen. Weiterhin sollten diese Männer dann durch Experimente herausfinden, ob diese Pflanzen auch dem menschlichen Organismus zuträglich waren.
    Wenn der Sommer kam, würde der Bedarf an Salz wachsen. Lake hatte selbst zwei salzlose Wochen in der Wüste erlebt, und er zweifelte daran, ob einer von ihnen ohne Salz würde überleben können. Die Jagdgruppen und auch Barbers Gruppe hatten den Befehl, sämtliche Ablagerungen an Flüssen und Teichen auf ihren Salzgehalt zu prüfen.
    Als zwanzig Tage verstrichen waren, ohne daß Barber mit seiner Gruppe hatte etwas von sich hören lassen, machte sich Lake auf die Suche nach ihnen.
    Als er Barbers Gruppe entdeckte, sah er Barber blaß und schwach unter einem Baum liegen.
    „Gestern war ich das Versuchskaninchen“, erklärte Barber. „Ich aß wahrscheinlich zuviel von den kleinen, purpurroten Beeren, die die Waldziegen manchmal fressen. Mein Herz begann daraufhin wild zu schlagen.“
    „Fanden Sie denn bisher überhaupt irgend etwas Nützliches?“ fragte Lake.
    „Wir fanden vier verschiedene Kräuter – mit der stärksten Abführwirkung, die ich je erlebt habe; und dann ein kleines, silbriges Farngewächs, das nach Vanillebonbon schmeckt. Aber schon nach dem dritten Bissen tritt eine Lähmung ein, und man wird steif wie ein Brett. Es dauert eine Stunde, bis man wieder normal wird.
    Aber wir fanden auch drei verschiedene Kräuterarten, die in Ordnung zu sein scheinen. Wir haben eine Menge davon ausgegraben und auf die Bäume zum Trocknen gehängt.“
    Lake versuchte die eßbaren Kräuter und fand, daß sie einen Spinatgeschmack besaßen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß diese Kräuter die Vitamine

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