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TS 34: Sie starben auf Ragnarok

TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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scharf. „Heben Sie sie auf und gehen Sie an Ihre Arbeit. Ich meine Arbeit! Los, ein bißchen schneller!“
    Bemmon bückte sich, um dem Befehl Folge zu leisten, aber in seinem Gesicht stand abgrundtiefer Haß.
    „Der Tag wird kommen, an dem wir uns weigern werden, noch länger Ihren sadistischen Anordnungen zu gehorchen“, schrie Bemmon.
    „Gut“, gab Prentiss gelassen zurück. „Wem meine Art nicht gefällt, der mag versuchen, sie zu ändern. – oder mich zu ersetzen. Mit Messern oder Keulen, Gewehren oder Äxten, Bemmon – ganz gleich, wie es Ihnen beliebt.“
    „Ich …“ Bemmons Augen wanderten von der Axt in seiner halb erhobenen Hand zu dem langen Messer in Prentiss’ Gürtel. „Ich will weder kämpfen noch Sie ersetzen … Ich wollte damit keine Mißachtung ausdrücken und auch nicht den guten Posten, den. Sie bekleiden, für mich in Anspruch zu nehmen. Es tut mir leid.“
    Dann eilte er davon gleich einem Mann, der froh ist, entfliehen zu können.
    Wenige Minuten später konnte man ihn mit erstaunenswerter Schnelligkeit Pfähle schneiden sehen.
    Aber Prentiss wußte, daß Bemmon immer sein Feind bleiben würde.
     
    *
     
    Am zwanzigsten Tag auf Ragnarok war der Schutzwall endlich fertig, und das Lager war sicher vor den Tigerwölfen. Für die Untauglichen aber gab es keine Ruhepause. Wetterfeste Hütten mußten so schnell wie möglich errichtet werden!
    Bemmon machte keine Schwierigkeiten mehr. Und Prentiss hatte ihn fast vergessen – bis zu dem Abend, als er von einem stämmigen Mann namens Haggar öffentlich zum Duell gefordert wurde.
    „Sie haben geprahlt, daß Sie mit demjenigen kämpfen würden, der es wagte, unzufrieden mit Ihnen zu sein“, rief Haggar laut. „Nun, hier bin ich. Messer werden unsere Waffen sein.“
    „Einverstanden“, erklärte Prentiss ruhig. „Besorgen Sie sich ein Messer.“ Haggar besaß bereits eines – ein langes Metzgermesser – und das Duell begann.
    Eine Minute später war es vorüber.
    Prentiss tötete Haggar nicht, aber er erteilte ihm eine blutige und schmerzende Lektion, ohne ihn ernstlich zu verletzen. Die Lust jedoch, nochmals Händel zu suchen, war ihm sicher vergangen.
    Nachdem Haggar den Kampf verloren hatte, wurde Bemmon Prentiss gegenüber auffallend freundlich – ja, er benahm sich geradezu kriecherisch. Prentiss glaubte zu wissen, obwohl er keinen Beweis hatte, daß Bemmon hinter der ganzen Sache gesteckt hatte. Er war es bestimmt gewesen, der den einfältigen Haggar zum Duell aufgehetzt hatte.
    Wenn dem wirklich so war, mußte Haggars Niederlage den Rachegelüsten Bemmons einen starken Dämpfer aufgesetzt haben, denn Bemmon wurde von diesem Zeitpunkt an ein vorbildlicher Arbeiter.
    Prentiss und Lake arbeiteten gut zusammen. Lake nahm dabei ohne Murren den zweiten Platz ein. Ihn interessierte überhaupt nicht der Besitz von Autorität, sondern ihm lag nur das Leben der Untauglichen am Herzen.
    Lake hatte auch zwei Unterführer: einen freundlichen, rothaarigen Mann – Ben Barber – , der auf Athena zweifellos einen guten Farmer abgegeben hätte, und einen drahtigen Mann mit katzenhaften Bewegungen – Karl Schroeder.
    Schroeder war vierundzwanzig Jahre alt. Er lächelte oft – ein wenig zu oft. Prentiss kannte dieses Lächeln. Schroeder war der Typ, der lächeln konnte, während er einen Menschen umbrachte. Wahrscheinlich hatte er dies auch schon getan. Er war Lakes rechte Hand und ein harter und furchtloser Mann.
     
    *
     
    In der elften Nacht nach der Fertigstellung des Walles erschien ein einziger Tigerwolf. Ganz leise schlich er heran und orientierte sich, wie er die Lederriemen, die die abstehenden Spitzen auf der Krone des Walles miteinander verbanden, lösen und die Spitzen dann aus ihren Halterungen herausziehen konnte. Als die Bestie schließlich drei Spitzen herausgezogen und somit eine Öffnung geschaffen hatte, die groß genug war, um ihr den Sprung über den Wall zu ermöglichen, feuerten die Posten. Von mehreren Kugeln getroffen, brach der Tigerwolf zusammen. Halb springend, halb kriechend gelang es ihm jedoch, in den Wald zu entkommen.
    In der darauffolgenden Nacht wurde der Wall von einem Dutzend Tigerwölfen attackiert, die die gleiche Methode anwandten wie der Tigerwolf in der vorhergehenden Nacht. Unter schweren Verlusten auf beiden Seiten wurde der Angriff schließlich zurückgeschlagen.
    Es bestand jetzt kein Zweifel mehr darüber, daß die Tigerwölfe sich untereinander verständigen konnten. Der „Späher“ der

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