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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Lichtjahre hinweg zu einer unvergessenen Heimat hinüberblicken. „Sie wechselten für Ihr astronautisches Training nach Thunderhouse über. Warum?“
    Röte überzog Davis’ mageres Gesicht. „Ich wollte einen anderen Planeten sehen. Ich war nur in zwei Systemen gewesen, Sigma Hominis Volantis, wo ich geboren wurde, und dann Sol. Abwechslung – Anregung …“
    „Hm. Die Akademie auf der Erde ist die strengste in der bekannten Galaxis, und Thunderhouse ist bekanntermaßen nachlässig. Nun, ich fürchte, das geht mich nichts an. Sie sind für unabhängige Operationen im All zugelassen, und Sie wünschen einen Erkundungsflug mit Ausgangspunkt Nerthus zu unternehmen. Sie besitzen ein eigenes Raumschiff.“
    Davis nickte.
    „Ich habe kein Recht, Sie aufzuhalten“, sagte Yamagata sauer. „Nicht mit dieser Akte als Grundlage. Aber eine Einmannexpedition in den tiefen Raum – ein Mann praktisch ohne jede Erfahrung! – Schauen Sie, da ist eine interstellare Vermessungsexpedition zu der Fischnapf-Gruppe. Startet in drei Wochen. Ausgezeichnete Mannschaft, und der Schiffer ist Hamilton selber. Ich könnte Ihnen möglicherweise eine Anstellung verschaffen.“
    „Nein, danke“, erklärte Davis.
    „Aber warum wollen Sie nach Delta Wolf gehen? Von allen irrsinnigen … Sie wissen, daß es einen Strudel in jener Gegend gibt. Das ist der Grund, warum sie noch nie in Augenschein genommen worden ist.“
    Ungeduld brach aus Davis hervor. „Dann könnte doch irgend etwas dort drinnen sein!“
    „Ihr eigener Tod mit eingeschlossen. Wir können keine Rettungstruppen schicken, Sie wissen das. Das Weltall ist zu groß – sie würden Sie nie finden.“
    „Ich habe einen Mark XX – Kreuzer, Sir. Bewaffnet und robotgesteuert. Er macht alles außer Denken.“
    „Das ist gewissermaßen Ihre Funktion.“
    „Ich weiß, was Sie beunruhigt, Sir. Sie mögen diese unbeaufsichtigten Expeditionen nicht, weil sie für irgendwelche Eingeborenen schlecht sein könnten. Wenn Sie sich aber meine Psychokurve ansehen, so wenden Sie darauf einen hohen Gutmütigkeitsquotienten finden. Ich beabsichtige nicht, irgend jemanden zu berauben oder zu ermorden.“
    Yamagata schüttelte ungeduldig den Kopf. „Gut, gut. Wir wollen jetzt Ihre Route besprechen.“
    Es war einfach. Der außergewöhnlich große Strudel hatte ein Gebiet von fünfzig Lichtjahren Durchmesser unsicher gemacht, seit sich Menschen hier aufhielten. Er zog sich allmählich vom Gebiet der Sonne Delte Capitis Lupis zurück. Das Amt beabsichtigte, diesen Doppelstern bis in weiteren zwei oder drei Jahrzehnten zu erforschen, wenn keine Gefahr einer Katastrophe mehr bestand. Aber Davis hatte die Absicht, schon jetzt dorthin zu gehen, die üblichen vorbereitenden Messungen der Planeten vorzunehmen und dann zurückzukehren.
    Yamagata blickte den jungen Mann über das Pult hinweg an, seufzte und fragte sich, ob Kolumbus wohl derselbe vollendete Idiot gewesen war.
    „Ausgezeichnet“, schnappte er. „Falls Sie nicht zurückkehren, Bürger Davis, werden wir annehmen müssen, daß der Strudel Sie erwischt hat.“
    „Oder die Eingeborenen.“
    „Kaum. Wir wissen sehr gut, daß es in diesem System keine Rasse mit Atomenergie gibt. Unsere Neutrinodetektoren hätten sie längst ausgemacht. Ich nehme an, Sie wissen mit Primitiven umzugehen und kennen die Regeln, die gegen zu rauhes Vorgehen mit ihnen bestehen.“
    Davis nickte.
    Yamagata stand auf. „Viel Glück, Bürger“, sagte er förmlich.
    Davis verbeugte sich und ging hinaus. Yamagata hörte ihn pfeifen, sobald er wieder auf dem Gang draußen war.

 
3. Kapitel
     
    Der Kreuzer ZUM ABENTEUER hob sich geräuschlos auf seinen Gravitationsstrahlen, der Himmel verfärbte sich, und Nerthus wurde zu einer großen, wolkenbedeckten Scheibe zwischen der kalten Pracht der Sterne. Davis Bertram ließ den Autopiloten die Arbeit verrichten, einen Kurs aussuchen und einhalten, und bemühte sich auch nicht, die Daten nachzuprüfen. Die Roboter irrten sich nie – beinahe nie.
    Nach der vorausbestimmten Entfernung ging das Schiff auf Hyperdrive, überholte das Licht und strebte auf die Konstellation des Wolfskopfes zu. Es waren ungefähr zehn Tage bis zum Ziel.
    Er hatte beabsichtigt, unterwegs moderne Astrogationstheorie zu studieren. Die Bänder waren vorhanden, und nichts war da, ihn zu stören. Aber daneben gab es auch einen Vorrat an Stereofilmen, und er konnte sich ebensogut damit entspannen.
    Am dritten Tag begann er mit der Arbeit im

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