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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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recht zu geben, aber sie hatten sich bereits etwas abgekühlt. Davis reckte sich, leckte sich die Lippen und schritt vorwärts.
    „Ich gehe hinaus“, sagte er. „Macht Platz!“
    Barbara, Valeria, Nelly und ihre zwei Begleiterinnen folgten ihm dichtauf. Eine Handvoll entschlossener Frauen schlossen sich ihm an.
    „Tötet sie!“ gellte Joyce. „Tötet sie, oder Vater verfluche euch!“
    So hoheitsvoll wie möglich schritt er durch den Gang und den verwüsteten Gemeinschaftsraum. Es befand sich jetzt bereits eine ganze Gruppe bewaffneter Frauen bei ihm. Sie brachen auf zum Pier.
    Der Wind pfiff durch die dunklen Straßen. Davis erschauderte und strengte sich an, die kalten und schweren Wogen zu vergessen, die am Hafen unten donnerten. Er hörte, wie ihnen die Menge nachfolgte, aber es war zu dunkel, um etwas ausmachen zu können.
    Barbara flüsterte giftig: „Glaube nicht, daß ich um deinetwillen mitkomme, du schleimiges Doppelgesicht! Mir bleibt lediglich keine andere Wahl.“
    Davis rutschte auf einem Pflasterstein aus und fluchte. Der Wind trug ihm die Worte fort. Diese paar Dutzend Meter bedeuteten für ihn den längsten Marsch, den er je zurückgelegt hatte.
    Nelly führte sie zu ihrem Schiff. „Ich bin ziemlich stark überzeugt, daß du wirklich ein Mann bist!“ schrie sie in den Wind hinein.
    „Danke“, sagte Davis etwas unpassend.
    „Ich wage nicht, etwas anderes zu glauben“, sagte sie darauf mit leerer Stimme.
    Eine Planke wurde vom Landesteg zum Schiff gelegt. Davis erkannte die Menge nur mehr als wirbelnde Schatten. Valeria näherte sich ihm und zischte: „Ja, auch ich glaube, daß du ein Mann bist – aber zur Hölle mit allen Männern! Ich komme nur, weil ich keine andere Wahl habe!“
    Nelly trampelte über die Planke, und sobald sie das Schiffsdeck unter ihren Füßen hatte, schien sie Selbstvertrauen zu gewinnen. „Alle an Bord, ihr Faulenzer! Bewegt euch, oder ich stutze euch die Ohren!“
    Sie begab sich auf das Achterdeck zum Steuerruder. Die übrigen Frauen hasteten herum und taten unverständliche Dinge mit Seilen und Flaschenzügen. Die große Windmühle, die sich etwa einen Meter über dem Hauptdeck drehte, ächzte und quietschte und setzte sich langsam in Bewegung. Am Bug entstanden weiße Schaumkrönchen, und die Fischvogel fuhr aus dem Hafen aus.

 
18. Kapitel
     
    Der Morgen lag schwer über der eisgrauen See, in der sich die Wogen von Horizont zu Horizont auftürmten. Ein undeutlicher Streifen Land erhob sich im Osten. Das Schiff schlingerte und gierte.
    Davis trat aus einer der kleinen Kajüten hervor, die unter dem Achterdeck lagen. Er fand die Mannschaft vor einem kleinen Ruderboot zum Frühstücksempfang aufgestellt. Er stellte sich ebenfalls in die Reihe und zog den Umhang, den er gefunden hatte, bis zu seinem Kinn hoch. Valeria stand vor ihm, und Barbara aß bereits auf der windabgewandten Seite des Schiffes. Sie ignorierten ihn beide. Die Seefahrerinnen – meist junge Frauen aus kriegerischen Familien – plauderten fröhlich miteinander, aber er war nicht in der Stimmung, sich ihnen zuzugesellen.
    Nelly Udall watschelte vom Achterdeck herunter, als er seine Schale in Empfang nahm. „Morgen, mein Lieber“, grölte sie. „Beunruhigt dich der Seegang?“
    „Nein“, sagte Davis. Ein Raumfahrer, der an Schwerkraft von Null an aufwärts gewähnt war, hatte keine Schwierigkeiten mit einem rollenden Schiff.
    „Gut. Ein seekranker Mann wäre irgendwie schwer vorzustellen, wie? Hahaha!“ Nelly klopfte ihm auf den Rücken, so daß er zusammenfuhr. „Ich mag dich, mein Hühnchen, verdammt!“
    „Danke“, sagte Davis schwach.
    „Komm mit in meine Kajüte. Wir besprechen besser, was zu tun ist.“
    Es war ein sehr kleiner Raum. Sie setzten sich auf ihre Koje, und Davis sagte: „Ich bin nicht ganz sicher, wie das weitergehen soll. Fahren wir zum Heiligen Fluß?“
    „Würde ich nicht empfehlen“, sagte Nelly. Sie zog eine Pfeife hervor und begann sie mit grünlichen Blättern aus einem Krug zu stopfen. Davis’ Augen weiteten sich. Es war nicht Tabak, aber man konnte es rauchen. „Denk’ ein bißchen nach, mein Lieber. Diese vaterverdammte Gesandte hatte ihnen in Shield Skerry die Hölle vorgepredigt! Bis wir nach Bow Island kommen, steht dort das ganze Land bereits in Waffen.“
    Nelly setzte ihre Pfeife in Brand und begann zu paffen. „Bist du sicher nicht seekrank, Entchen?“ fragte sie. „Du siehst plötzlich gar nicht mehr so gut aus.“
    „Was wollen

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