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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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einer Sackgasse festgefahren, nicht wahr?“
    „Leider fehlt mir jede Möglichkeit, Terra von unserer völligen Neutralität zu überzeugen; ich kann nur mein Wort geben, daß wir mit den Vorfällen auf Vixen nichts zu tun haben. Aber wenn es gewünscht wird, gebe ich hiermit meine Erlaubnis, daß Horx dich auf deinen Rundflügen begleitet. Du kannst dir Jupiter ansehen und versuchen, etwas Verdächtiges zu finden.“
    Der Bildschirm erlosch abrupt.
    „Wie großzügig“, murmelte Flandry.
    Horx meldete sich wieder:
    „Wirst du das Angebot des Gouverneurs annehmen?“
    „Natürlich!“ Flandry wandte sich dem anderen Bildschirm zu und ließ sich in den nächsten Sessel fallen. Er sagte: „Du bist der Pilot, also fliege los. Ich bin nie zuvor auf Jupiter gewesen, also interessiert mich ein Rundflug schon deshalb. Außerdem vertreibt er mir die Zeit.“
    Die Stadt sank hinter ihnen zurück, während Chives aus dem mitgenommenen Gepäck eine Flasche Whisky kramte. Nur mit halbem Auge sah Flandry auf die grausige Landschaft hinab. Er war davon überzeugt, daß Horx ihn nur dorthin führte, wo es absolut nichts zu sehen gab. Es würde völlig sinnlos sein, nach verdächtigen Einzelheiten forschen zu wollen, denn wenn es sie gab, würden sie alle in entgegengesetzter Richtung liegen.
    Stunden und Tage würde er für eine Aufgabe verschwenden, die jeder einfache Kadett lösen konnte. Währenddessen stand die Flotte kampfbereit bei Syrax – und Lady Diana tanzte mit irgendeinem Laffen vom Mars. Und dieser Ivar wartete darauf, seine gewonnene Wette zu kassieren.
    Flandry fluchte vor sich hin:
    „Was dieser Fenross sich nur denkt, mich so nutzlos im System herumzujagen!“
    Der Whisky war gut.
    „Wir steigen“, sagte Chives einige Zeit später.
    Flandry sah auf den Bildschirmen riesige Gebirge, deren Gipfel in blauen Nebeln verlorengingen. Der Himmel färbte sich rot.
    „Wo sind wir denn jetzt?“ fragte er und zog die Karte zu Rate. „Ah – ich sehe …“
    Chives murmelte besorgt:
    „Vielleicht sollte man dem Piloten sagen, daß er zu schnell fliegt. Wenn wir mit einem Berg zusammenstoßen …“
    Flandry hörte den Sturm durch die Gebirgsschluchten brausen. Bunte Wolkenfetzen hüllten das Schiff manchmal so ein, daß jede Sicht verlorenging. Grelle Blitze fuhren vom Himmel herab und verschwanden in der wirbelnden Tiefe, in der es kochte und brodelte.
    „He, Horx! Setze die Geschwindigkeit herab, oder uns holt der Teufel …“
    Der Ymir machte sich nicht einmal mehr die Mühe, seinen Bildschirm auszuschalten. Deutlich konnte Flandry sehen, was weiter geschah. Horx öffnete die Tür seiner Kabine und ließ sich in die Tiefe stürzen. Auf einem der Außenbildschirme erschien er dann wieder. Die Schwingen waren weit ausgebreitet und bremsten seinen Sturz. Im Gleitflug schwebte er davon und verschwand Sekunden später ihren Blicken.
    Chives sah das Hindernis zuerst.
    Es tauchte aus dem Nichts vor ihnen auf.
    Er schrie entsetzt auf, kümmerte sich aber sofort um Flandry. Mit seinem Schwanz ergriff er den Terraner und hielt ihn damit fest, während er sich selbst mit beiden Händen an die nächsten Verstrebungen der Kabine klammerte.
    Mehr war nicht zu machen.
    Sekunden später schien der Jupiter zu explodieren …

 
5. Kapitel
     
    Als Flandry erwachte, war sein erster Wunsch, es nie mehr getan zu haben, so schmerzte sein Schädel.
    Ein verschwommener, grüner Schatten fragte:
    „Geht es jetzt besser, Sir?“
    „Hol’ mich der Teufel“, knurrte der Agent verstört. „Was hast du mir nur zu trinken gegeben?“
    „Wir sind abgestürzt, Sir, sind also nicht betrunken. Aber trotzdem – hier ist die Medizin. Wie gut, daß ich daran gedacht habe.“
    Er beachtete die Proteste seines Herrn nicht, sondern flößte ihm eine abscheulich schmeckende Flüssigkeit ein.
    „Jetzt ist es schon besser, nicht wahr?“
    Flandry knurrte grimmig, aber dann verspürte er doch die heilende Wirkung des Zaubertrankes. Langsam setzte er sich aufrecht und betrachtete mit verwunderten Augen die lange Reihe der Bildschirme.
    Aber nur einer der Schirme arbeitete noch – und das war verwunderlich genug. Er zeigte dicken, roten Nebel, mit Blau und Schwarz durchsetzt. Das Brausen des Sturmes war deutlicher zu hören, so als habe die äußere Hülle des Raumschiffes einen Riß. Zum Glück jedoch hatte die Kabine dem Aufprall standgehalten, denn sonst wären sie beide schon längst tot. Weiter hatte das Gravitationsfeld sie gerettet, und

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