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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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vielleicht die Erde leiden würde. Wir fühlen uns viel zu wohl, um ein solches Risiko einzugehen.“ Flandry riß sich zusammen. Warum dem Gegner die eigene Bitterkeit spüren lassen? Man konnte ihm das übelnehmen.
    „Falls wir Syrax besäßen“, fuhr der Unheimliche fort, „würde das den Zusammenbruch des terranischen Empires um etwa hundert Jahre beschleunigen – einen Irrtum von zehn Jahren plus oder minus einbegriffen. Das errechneten unsere Elektronengehirne, obwohl ich diesen Mechanismen nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringe wie unsere Offiziere. Immerhin liegt der Zeitpunkt des wahrscheinlichen Zusammenbruches jetzt ungefähr bei 150 Jahren. Es wundert mich also, warum Ihre Regierung sich deshalb Sorgen macht.“
    „Vielleicht sind wir ein wenig sentimental“, erklärte Flandry gleichmütig. „Auf der anderen Seite legt es niemand von uns darauf an, im Krieg getötet zu werden.“
    „Da haben wir wieder einmal die typisch menschliche Einstellung: es fällt Ihnen schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, sterben zu müssen. Sie halten den Tod wohl für einen sehr unfreundlichen Herrn?“
    „Vielleicht. Wie würden Sie ihn denn nennen?“
    „Vollkommenheit.“
    Ihre Unterhaltung glitt in philosophische Bahnen, und Flandry stellte mit Erstaunen fest, daß er niemals zuvor einen so interessanten Gesprächspartner getroffen hatte. Aycharaych war nicht nur weise, sondern er konnte auch sehr behutsam sein, wenn es um schwierige Probleme ging. Mit ihm zu reden und ewige Fragen zu erörtern war, als lege man sein Inneres frei. Er war nichtmenschlich und dachte anders als ein Mensch. Er urteilte auch anders, deshalb verstand er aber doch alle Wünsche und Fragen in ihrem Ursprung.
    Schließlich fand Flandry eine Entschuldigung, um sich verabschieden zu können. Geschäft ist Geschäft, dachte er mit Bedauern und kehrte in den großen Saal zurück. Da Lady Diana ihn jetzt strikt ignorierte, engagierte er eine rothaarige Schönheit und nahm sie mit sich in einen Nebenraum. Hier begnügte er sich mit einer oberflächlichen Unterhaltung, um sich dann überraschend abrupt zurückzuziehen. Er erreichte die Jacht und weckte seinen Diener Chives.
    „Nach Hause“, befahl er diesem. „Höchste Beschleunigung, soweit der Kasten das aushält.“
    „Wird gemacht, Sir.“
    In kürzester Zeit, so glaubte Flandry, würde er wieder auf der Erde sein und alle Vorbereitungen treffen, Aycharaych jene Vollkommenheit zu geben, die er den Tod nannte. Und seltsamerweise wünschte er heimlich, auch dieser Versuch würde fehlschlagen …

 
3. Kapitel
     
    Zufällig war augenblicklich Tag über Nordamerika, wo Vizeadmiral Fenross sein Hauptquartier hatte. Flandry hätte ihn auch mitten in der Nacht aus dem Bett geholt, und zwar mit besonderem Vergnügen, wenn es ihm ratsam erschienen wäre.
    Er sparte eine ganze Stunde, weil Chives die Jacht illegal durch den Zivilverkehr steuerte und landete. Mit einem einfachen Overall über der Ballkleidung eilte Flandry zu dem Wachposten, der niemand ohne Ausweis in das Gebäude lassen durfte.
    Er sah in die Mündung eines auf ihn gerichteten Blasters.
    „Aber, Sergeant, Sie kennen mich doch! Lassen Sie mich herein, es ist wichtig.“
    „Schätze, ich kenne Ihr Gesicht, Sir, aber Gesichter kann man wechseln wie ein Hemd. Ohne Paß ist nichts zu machen. Bleiben Sie dort, wo Sie sind, während ich die Wache verständige.“
    Flandry überlegte ernsthaft, ob er den Posten anspringen sollte, aber er wußte, daß er mit Judo genau so Bescheid wußte wie er selbst. Verdammt, die gewonnene Stunde würde verlorengehen. Wenn er doch nur … halt! In seinem Gedächtnis sprang ein Einfallsfunke auf. Er sagte:
    „Sie sind Sergeant Mohandas Parkinson, wenn ich nicht irre, und Sie haben vier Kinder. Ihre Frau ist gräßlich eifersüchtig und versteht nicht, daß ein Mann ab und zu … nun, Sie spielten Schach bei Madame Cepheid letzten Monat, nicht wahr?“
    Der Sergeant bemerkte nicht, daß der Lauf seines Blasters zu zittern begann.
    „Hä?“ machte er betroffen. „Ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen.“
    „Dann muß ich eben deutlicher werden. Der Fußboden in Madame Cepheids Wohnraum ist das Schachbrett, stimmt’s? Und die Figuren sind hübsche Mädchen. Man nimmt sie sich gegenseitig ab und sie … nun, erinnern Sie sich? Ihre Frau würde sicherlich erstaunt sein, wenn sie erführe, wie munter Sie unter gewissen Umständen sein können …“
    „Hören Sie auf und machen Sie, daß

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