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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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heftigen Ärger ob der Handlungsweise seines Bruders. Wenn die Flucht bekannt wurde, konnte sehr gut eine allgemeine Panik ausbrechen.
    Noch während er sich Gegenmaßnahmen überlegte, erreichte ihn ein zweiter Brief von Clane.
    Er lautete:
     
    „Lieber Jerrin!
     
    Ich erhielt soeben die Nachrichten von der Niederlage auf dem Mars und bitte Dich dringend, Linn und die anderen großen Städte zu evakuieren. Das fremde Schiff muß unbedingt vernichtet werden, ehe es unser Sonnensystem verlassen kann.
    Clane“
     
    Das war kurz und bündig.
    Jerrin wurde rot im Gesicht, denn er ärgerte sich über den knappen Ton seines Bruders. Dann erst kam ihm plötzlich zu Bewußtsein: Niederlage auf dem Mars.
    Er behielt äußerlich seine Ruhe und schickte einen Boten zu dem Raumhafen, wo die Schiffe vom Mars stets zu landen pflegten. Aber der Mann kehrte mit leeren Händen zurück.
    „Seit mehr als einer Woche ist kein Schiff vom Mars gelandet, Lordführer“, berichtete er.
    Jerrin entließ den Boten und schritt erregt in seinem Zimmer auf und ab. Ohne Zweifel hatte Clane eine Nachricht vom Mars erhalten, von der die Regierung nicht das Geringste ahnte. Damit hatte Clane den Fehler begangen, sich zu verraten. Er mußte eine Informationsquelle besitzen, die schneller als alle offiziellen war. Immerhin war es bezeichnend, daß er sein Geheimnis so unvorsichtig preisgab.
    Er dachte immer noch über das Problem nach, als Lilidel eintrat. Wie gewöhnlich brachte sie eins ihrer Kinder mit.
    Jerrin hörte ihr geistesabwesend zu, während sie zu sprechen begann. Obwohl sie sich kaum verändert hatte, war sie nicht mehr die Schönheit, die er einst geheiratet hatte. Weniger das Gesicht hatte sich verändert, als ihr Körper, der sieben Kindern das Leben geschenkt hatte. Jerrin wäre das egal gewesen, wenn wenigstens ihr Charakter gleichgeblieben wäre.
    Er unterbrach sie wie gewöhnlich:
    „Ich möchte jetzt ein für allemal etwas klarstellen, meine Liebe. Ein Mann, der das Empire nicht zu schützen versteht, kann sein Amt niemals antreten. Vergiß nun endlich die Nachfolge unseres Calajund bedenke die schlimme Situation, in der wir uns befinden. Das fremde Schiff bedroht unsere Existenz.“
    Und in aller Eile berichtete er ihr von der Neuigkeit, die er durch Clane erfahren hatte. Seine Frau wurde blaß, als sie entgegnete:
    „Das ist es genau, was ich befürchtete. Ich wußte, daß Clane etwas Böses im Schilde führt.“
    Diese egozentrische Beschuldigung verblüffte Jerrin. Er versuchte ihr zu erklären, daß sein Bruder wohl kaum mit dem Schiff von den Sternen in Verbindung gebracht werden konnte, aber sie schob seine Entschuldigungsgründe einfach beiseite.
    „Wenn ein Mann einen Zweck verfolgt, sind ihm alle Mittel recht.“
    Sie brachte weitere Anschuldigungen vor, aber nun riß Jerrin doch die Geduld.
    „Du bist wahnsinnig!“ herrschte er sie an. „Ich werde weiteren Unsinn dieser Art nicht mehr dulden. Wenn du unbedingt über die Missetaten meines Bruders reden willst, dann nicht hier und vor meinen Ohren.“
    Er war so wütend, daß er sein eigenes Mißtrauen gegen Clane fast völlig vergaß. Lilidel erwiderte gekränkt:
    „So hast du noch nie mit mir gesprochen, Jerrin.“ Als wolle sie das Kind vor ihm schützen, zog sie es zärtlich an sich.
    Diese Bewegung ließ vor Jerrins Augen blitzschnell vergangene Jahre vorbeiziehen. Lilidel war stets mit ihren Sorgen und Bitten zu ihm gekommen. Er war immer stolz darauf gewesen, daß seine Frau sich um seine Amtsgeschäfte kümmerte, hier und da Audienzen für irgend welche Leute erwirkte. Auf ihre stille Art hatte sie unauffällig Hunderten von Personen geholfen …
    Er sah sie plötzlich mit ganz anderen Augen. Sie war die Fürsprecherin jener Männer gewesen, die in den Provinzen herrschten. Durch seine Frau war er selbst es gewesen, der eine starke Widerstandsgruppe geschaffen hatte, die ihn zum Krieg gegen Clane treiben wollte.
    Das war glatter Verrat! Vielleicht wußte Lilidel nicht einmal, wessen Werkzeug sie gewesen war. Viel eher bestand die Möglichkeit, daß kluge Intriganten den Charakter seiner Frau erkannt und ausgenutzt hatten.
    Das Problem war zu groß, um sofort behandelt zu werden. Ruhig sagte er also:
    „Laß mich allein. Ich möchte jetzt nicht unhöflich werden, denn ich habe andere Sorgen.“
    Als sie gegangen war, stand er für lange Zeit unentschlossen mitten im Zimmer. Schließlich dachte er:
    Ich weiß nicht, was das fremde Schiff in unserem

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