TS 43: Der Zauberer von Linn
Uniform eines Barbarenoffiziers im Ruhestand angezogen hatte. In der Jetztzeit kein ungewohnter Anblick.
Die Männer betrachteten die gewaltige Figur auf dem Sockel, der aus zusammengeballten Planeten bestand. Über dem Kopf des Mannes im goldenen Priestergewand schwebte eine bläulich schimmernde Kugel, während in seinen ausgestreckten Händen zwei Planeten ruhten.
Das Gesicht hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Clanes.
Clane wollte etwas sagen, aber da folgte er dem Blick Czinczars. Ein Mann und eine Frau, beide noch jung, hatten in der Nähe haltgemacht und betrachteten ebenfalls das Denkmal.
„Was steht darunter?“ fragte der Jüngling sein Mädchen. „Ja, ich kann es jetzt lesen: ,Retter der Menschheit’. Sicher war es ein Held.“
Das Mädchen nickte.
„Ein Mitglied der Regierung, nehme ich an. Da steht auch der Name. Clane Linn. Welcher war das eigentlich?“
Clane murmelte zu Czinczar:
„So ist das nun mal, mein Lieber.“
Der Barbar gab das bittere Lächeln zurück.
„Die Welt ist so groß, Clane. Woher sollten sie deinen Namen kennen oder gar dein Gesicht? Wenn wir wieder das Fernsehen besitzen, werden sie alle wissen, wie du aussiehst.“
„Es ist gut, wenn die Menschen ihre Helden vergessen, denn sonst würden die Jungen nicht zu leben wagen.“
„Setzen wir uns einen Augenblick in die Sonne“, schlug der Barbar vor. Vor dem Monument stand eine steinerne Bank.
Kaum hatten sie sich niedergelassen, da kam eine Schulklasse junger Mädchen vorbei. Niemand beachtete weder sie noch das Denkmal.
Zwei Männer näherten sich jetzt. Sie trugen eine Staffelei und setzten sie zehn Meter von der Statue entfernt ab. Ohne weitere Vorbereitungen begannen sie zu malen.
„Was mir besonders dabei gefällt“, gestand der eine von ihnen laut genug, daß Clane und Czinczar es hören konnten, „ist die Art, wie die Figur sich gegen den Himmel und die Wolkenformation abhebt. Ich glaube, ich werde ein wunderbares Motiv malen können.“
„Statuen lassen sich immer gut verkaufen“, entgegnete der andere.
Schweigend malten sie, aber dann kam einer der Männer zu der Bank. Er sagte:
„Ich will die Statue malen, aber wenn Sie beide hier auf der Bank sitzen, verdecken Sie einen Teil des Sockels. Wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, dann erheben Sie sich und recken beide Arme in die Höhe, so als grüßten Sie den Mann, der hier dargestellt ist. Es dauert nicht sehr lange.“
Clane machte ein recht verdutztes Gesicht. Der Maler zuckte die Achseln und tröstete ihn:
„Wenn Sie nicht wollen, treten Sie ruhig zur Seite. Dann male ich das Bild eben so. Drüben steht eine andere Bank.“
Czinczar warf Clane einen ironischen Blick zu.
„Ich fürchte“, sagte er dann zu dem Künstler, „daß mein Freund ausgerechnet diesen Mann hier, den Retter der Menschheit, nicht grüßen wird. Aber ich werde es gern tun. Malen Sie mich, ich bleibe stehen, wie Sie es verlangten.“
„Danke“, nickte der Maler und kehrte zu seiner Staffelei zurück.
Czinczar lächelte immer noch, als er den Arm erhob und die Statue grüßte.
Clane aber schritt davon, setzte sich auf die nächste Bank und wartete …
Ende
Als TERRA-SONDERBAND 44 erscheint:
Die Milliardenstadt
v on Kurt Mahr
Der Nonexistentialismus fordert den Verzicht auf jeden Fortschritt. Diese Philosophie, zur Staatsreligion erhoben, hat die Menschheit dem Untergang geweiht.
Egan-Egan, ein Mitglied der verachteten vierten Kaste, beschließt, die Menschheit aus dem Dunkel der Unwissenheit wieder an das Licht der Erkenntnis zu führen.
Seine Mittel sind die Geräte einer vergessenen Supertechnik, und sein Ziel sind die Sterne …
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