Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
möglich sein, die Spalte zu überqueren.
    „Zurück zur COURAGEOUS“, befahl er schließlich.
    McGilligan hatte nur noch die Hose anbehalten. Sein nackter Oberkörper glänzte feucht. Die Männer arbeiteten langsam aber stetig. Tait landete dicht beim Wrack.
    „Paddy, lösen Sie einige der Düsen aus. Das andere hat noch Zeit. Ich möchte, daß noch heute einige der leichteren Triebwerke zur OUTRIDER transportiert werden.“
    „Geht klar“, nickte der Erste und gab seinen Leuten den neuen Befehl weiter. „Wie geht es Jinty, Capt’n?“
    „Sie ist bewußtlos, aber Doc meint, sie kommt durch.“
    „Das – das ist fein, Capt’n.“ McGilligan sah unwillkürlich in die Richtung, wo Sweeny arbeitete. „Und was ist mit Leaburg?“
    „Wer?“ schrak Tait unwillkürlich zusammen. „Leaburg? Wollen Sie damit sagen, daß er überlebte? Warum hat man mir das nicht gesagt?“
    „Ich dachte, Doc hätte es Ihnen erzählt. Bei dem Durcheinander habe ich es ganz vergessen. Er war der letzte, den sie fanden.“
    „Schon gut, Paddy. Besorgen Sie Material für zwanzig Träger. Mehr möchte ich beim ersten Versuch nicht riskieren. Ich schicke später mehr Leute raus. Verstanden?“
    „Verstanden“, bestätigte McGilligan und trat zur Seite, als der Gleiter sich erhob.
    Während Tait Dschungel und später Felsen unter sich vorbeiziehen sah, dachte er über Leaburg nach. Ob der Offizier wieder Ärger bereiten würde? Nach Tanaquil war Ruhe gewesen, aber dann hatte er feststellen müssen, daß man ihn zusammen mit Leaburg zu diesem Höllenplaneten geschickt hatte. Und Leaburg war der Dienstältere!
    Tait hoffte sehnlichst, daß der Kommandant der COURAGEOUS noch bewußtlos sein würde und es auch noch einige Tage blieb. Zuerst erschrak er über seinen Wunsch, aber dann dachte er ganz realistisch, und er erkannte mit kalter Logik, daß sie alle eine größere Chance besaßen, mit dem Leben davonzukommen, wenn er die Zügel in der Hand behielt. Mit Leaburg an der Spitze wurde alles sehr fraglich.
    Doc Barttlet erwartete ihn bereits. Tait hatte angeordnet, mehr Männer zur COURAGEOUS zu bringen und wußte, daß McGilligan für alles weitere sorgen würde. Er nickte Doc zu und betrat mit ihm die Krankenstation.
    Leaburg lag auf einem Bett und atmete kurz und hastig. Seine dunklen Augen sahen Tait starr entgegen. Er war bei Bewußtsein.
    „Zwei Minuten – mehr nicht“, sagte Doc.
    „Wir werden den Schiffbruch überleben“, meldete Tait dem älteren Offizier. „Sie müssen liegen bleiben und sich schonen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“
    Leaburgs Lippen bewegten sich, aber sie brachten keinen Laut hervor. Erst als Tait sich herabbeugte, konnte er verstehen, was der Kommandant des abgestürzten Schiffes zu sagen hatte.
    „Ich – ich habe immer noch das Kommando – über unsere Expedition, Tait. Ich möchte ausführliche Berichterstattung.“
    „Die erhalten Sie, selbstverständlich.“
    „Vergessen Sie nicht, Tait, ich leite die Aktion. Und nun geben Sie mir …“
    Seine Worte wurden zu leise. Die Augen schlossen sich. Dann ging der Atem tiefer und regelmäßiger.
    „Er wird für einige Stunden schlafen“, verkündete Doc.
    „Lassen Sie ihn in dem Glauben, daß er den ganzen Laden leitet“, bat Tait. „Geben Sie ihm Informationen, wenn er welche verlangt. Und nun möchte ich mir die anderen Kranken ansehen.“
    Als er endlich wieder ins Freie trat, holte er tief Luft. Doc stand neben ihm. Er wartete schweigend.
    „Ich habe eine schwere Arbeit vor mir“, eröffnete ihm Tait. „Ich werde jeden einzelnen Mann einspannen müssen. Auch die Frauen. Sie werden arbeiten müssen, bis sie umfallen. Wie lange werden wir es aushalten, Doc?“
    Doc gab den fragenden Blick ruhig zurück.
    „Das kommt darauf an, wie groß die Anstrengungen sind. Die Vitamine fehlen. Sobald Sie erste Anzeichen von Schwäche verspüren, dürfte das Ende gekommen sein. Vergessen Sie auch nicht, wir haben hier einen langen Tag. Niemand kann dreißig Stunden ununterbrochen arbeiten.“
    „Vielleicht nicht“, gab Tait widerstrebend zu. „Ich werde auf mich achten. Wenn ich etwas spüre, sollte es bei den anderen auch bald so weit sein. Bis später, Doc.“
    Er drehte sich um und ging ins Schiff zurück, um die Eintragungen in das Logbuch vorzunehmen. Zwischendurch summte der eingeschaltete Empfänger. Tait wartete, aber niemand bediente das Gerät. Dann erst fiel ihm ein, daß er ja alle dienstfreien Leute zu dem Wrack geschickt

Weitere Kostenlose Bücher