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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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auf dem Landweg.“
    „Was sollen wir denn machen? Hier abwarten, bis wir verhungert sind? Das erwarten Sie doch wohl nicht von mir.“
    „Gewiß nicht, Capt’n. Aber unter uns gesagt – ich habe nicht viel Hoffnung.“
    Sie sahen sich schweigend an. Stafford war herbeigekommen.
    „Verhungern“, stöhnte er und klopfte sich auf seinen dicken Bauch, „wäre nicht mein Fall.“
    Sie lachten alle drei. Sie standen in dem Wrack ihres Schiffes, hörten den Wind durch die Felsen heulen und spürten die Hitze des Lavasees. Sie waren müde und ohne Hoffnung.
    Aber sie lachten.
    In Taits Kabine erst beruhigten sie sich wieder. Die Vorstellung, der dicke Stafford würde gern Hunger leiden, war aber auch zu komisch. Paddy fischte die Whiskyflasche aus seiner Tasche, nahm einen kräftigen Schluck und bot den anderen seinen kostbaren Schatz an. Sie nahmen aus Rücksicht nur winzige Schlucke.
    Dann diskutierten sie das Problem ernsthaft.
    Es klopfte viele Stunden später. Doc Bandet trat ein und betrachtete verwundert die Versammlung und die inzwischen geleerte Flasche auf dem Tisch. Noch mehr aber staunte er, als er die fröhlichen Gesichter der drei Offiziere bemerkte. Sie erklärten ihm, was sie planten. Und Docs Gesicht hellte sich ebenfalls erheblich auf.
    Bei einer günstigen Gelegenheit zwinkerte er Tait zu. Sie erhoben sich ein wenig später wie zufällig und gingen hinaus auf den Korridor.
    „Was ist, Doc?“
    „Loftus – ich habe Jinty gefunden.“
    „Sie – haben sie gefunden?“
    „Kommen Sie mit in die Krankenstation. Sie lebt.“
    „Sie lebt?“ Tait ergriff Docs Arm und preßte ihn so stark, daß der Arzt leise aufstöhnte. „Wird sie gesund werden? Ist sie – ist sie …?“
    „Sie wird leben, glaube ich. Aber lassen Sie meinen Arm los, ich brauche ihn noch dringend. Für die Operation. Gehen wir. Sie hat starke Prellungen erlitten, aber ich glaube, keine inneren Verletzungen. Ein wenig Ruhe, dann wird sie bald wieder auf den Beinen sein.“
    „Auf den Beinen …“, murmelte Tait ergriffen.
    „Ja.“ Doc strahlte über das ganze Gesicht. „Und nun beeilen Sie sich, Tait. Wir haben schließlich noch anderes zu tun.“
    Tait lief durch die Korridore, kletterte in Windeseile die Leitern herab und preschte durch noch halb geschlossene Türen, weil die Selenzellen nicht schnell genug reagieren konnten.
    In der Krankenstation blieb er hilflos vor den vielen Betten stehen. Doc holte ihn ein. Er stieß ihn leicht an.
    „Dort, Loftus.“
    Neben dem Bett hielt er an und schaute auf die stille Gestalt hinab, die unter den Decken lag. Viel war nicht von Jinty zu sehen, nur das blutleere Gesicht. Aber sie atmete langsam und ruhig.
    „Danke, Doc“, hauchte Tait kaum hörbar. „Danke.“
    Die Sonne mochte etwa vier Grad über dem Horizont stehen, als die Mannschaft der OUTRIDER bereits bei der Arbeit war. Tait war selbst mitgekommen, um sich die COURAGEOUS anzusehen. Er war nicht gerade hungrig, aber er fühlte sich auch nicht besonders satt. Die Pillen und Konzentrate hielten einen Menschen eine Zeitlang am Leben, mehr nicht. Die natürlichen Vitamine der Grobstoffe fehlten, hatte Doc erklärt. Nun, man würde ohne sie auskommen müssen.
    Er sah nach oben. Wahrhaftig, die Farne waren hoch. Das Schiff hatte beim Absturz zuerst eine Lichtung, dann einen Tunnel geschaffen. Dieser Tunnel begann beim Heck, führte schnurstracks durch die Wildnis, bis er auf der Lichtung endete. Hier lagen verbogene Metallteile, die vom Aufschlag stammten. Gleichzeitig war hier die Demarkationslinie zwischen Wald und Felsplateau, das sich bis zur Landestelle der OUTRIDER erstreckte.
    Hier bei den Farnen war der Himmel klar und blau. Keine gelben Schwefeldünste behinderten die Sicht. Auch war es hier kühler als drüben in unmittelbarer Nachbarschaft des Lavasees.
    Nach einem genauen Plan ging die Mannschaft der Hülle des abgestürzten Schiffes mit Schneidbrennern zu Leibe. Stafford führte das Kommando und setzte die einzelnen Trupps ein. McGilligan legte selbst mit Hand an, wenn es notwendig wurde.
    „He, Capt’n!“ rief er von der Hülle her nach unten. „Wir haben schon angefangen.“
    „Wie lange wird es dauern, bis ihr das Heck gelöst habt?“
    „Zehn Stunden. Aber dann haben wir es frei. Vielleicht haben wir bis dahin sogar schon ein paar der Treibdüsen locker.“
    „Wir werden uns allmählich Gedanken darüber machen müssen, wie wir die Teile zur OUTRIDER schaffen. Hätten wir doch nur einen Traktor

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