Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
erfaßt wurde, hielt der Reaktor an.
    Tait begann haltlos zu lachen. Die anderen stimmten ein.
    „Mein Gott! Wir haben es geschafft! So geht es!“
    Aber sie wußten auch alle, daß dies nur der Anfang war.
    Sie schoben den Reaktor von Stamm zu Stamm. Hinten waren stets Männer, die den freiwerdenden aufhoben und wieder nach vorn brachten und unterschoben. Es ging langsam, aber ohne besondere Anstrengung. Nur die Hitze, der Hunger und der Durst machten den Leuten zu schaffen.
    Tait beschloß, noch mehr Rollen herbeischaffen zu lassen. Vier waren auf die Dauer zu wenig.
    Auf der halben Strecke bis zum Steinplateau begann es zu regnen.
    Niemand achtete darauf. Sie sahen alle bald aus wie wilde Dämonen, über und über mit Schlamm bedeckt, aus dem nur die Augen wie helle Flecke schauten. Tait hoffte, daß sie den Fels erreichten, ehe das Wasser den Grund völlig aufweichte. Die einzelnen Leute konnte man schon nicht mehr unterscheiden, lediglich Staff blieb seiner riesigen Statur wegen unverkennbar.
    Und natürlich Sam. Der junge Fähnrich stemmte seinen metallischen Körper gegen den Reaktor und seine Raupenräder fanden genügend Widerstand selbst im weichen Boden.
    Dann erreichten sie festen Grund. Die neuen Verhältnisse ließen zwei der Roller zerbrechen. Wie Glas splitterten sie, als der schwere Block auf sie niedersauste.
    „Auf dem Felsen schaffen wir es nicht“, rief jemand enttäuscht.
    „Und ob wir es schaffen!“ gab Tait zurück. Niemals würde er eine Niederlage anerkennen, solange es noch Hoffnung gab. „Wir werden neue Rollen holen.“
    Die Männer kehrten zum Fluß zurück, gruben vier weitere Stämme aus, zerbrachen einen und schleppten drei Stück triumphierend zum Reaktor.
    Jetzt legten sie Stoff unter jene Rolle, auf die das Gewicht fiel. Das half. Zentimeter um Zentimeter kamen sie voran.
    In einer Pause gingen Tait und McGilligan, um den Umweg um die Spalte zu studieren. Dann schlug der Reaktor einen neuen Weg ein. Von oben aus gesehen hätte das Bild an einen Schwarm Ameisen erinnert, der versuchte, ein Stück Würfelzucker in Sicherheit zu bringen.
    Als sie um das Ende der Spalte bogen, zersplitterte der vordere Stamm. Das ganze Gewicht lagerte auf dem zweiten, der ebenfalls platzte. Flach ruhte nun der Block auf dem felsigen Boden.
    Niemand sprach ein Wort.
    Dann sagte Tait ruhig.
    „Also gut. Dann holen wir eben neue Stämme.“
    Kranski murmelte so etwas wie: „Hoffentlich gibt es soviele …“
    Er warf ihr einen schnellen Blick zu.
    „Uns steht ein ganzer Planet zur Verfügung. Und wenn wir den gesamten Wald umgraben müßten, um genügend Stämme zu finden – wir müssen den Reaktor zum Schiff bringen. Niemand kann mich davon abhalten.“
    Und wieder kehrten sie um und holten frische Stämme. So etwas wie eine heilige Verbissenheit hatte die Männer ergriffen. Es war ein persönlicher Kampf, den sie zu führen – und zu gewinnen hatten. Sie kamen von den Sternen, jawohl! Und sie würden auch wieder zu ihnen zurückkehren. Dieser Höllenplanet würde sie niemals halten können.
    McGilligan hatte in der Zwischenzeit ein Gestell mit einer Rolle in der Spitze aufbauen lassen. Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte lüfteten sie den Reaktor so weit an, bis sie den ersten Stamm unterschieben konnten.
    Er hielt.
    Gleichzeitig fast ging die Sonne unter.
    „Dreißig Stunden Pause!“ schimpfte Tait. Innerlich befürchtete er, daß der heilige Eifer seiner Männer bis morgen wieder verschwunden war. „Staff, kann man keine Lampen am Reaktor anschließen?“
    „Das ist schon möglich, Capt’n. Aber …“
    Tait sah ihn scharf an.
    Die Lampen wurden angebracht. Arbeitsschichten wurden eingeteilt; die einen ruhten, während die anderen den Reaktor weiterbeförderten.
    Stunde um Stunde verging, bis endlich der Kraterwall erreicht wurde. Das Schlimmste lag hinter ihnen. Tait fiel, wo er stand, zu Boden. Er war sofort eingeschlafen und fühlte nicht mehr, wie ihm jemand die Decke überlegte.
    Als er erwachte, hatte er steife Glieder. Aber ein Spaziergang zur OUTRIDER machte sie wieder gelenkig. Er wollte Jinty einen kurzen Besuch abstatten.
    Sie war wach und lächelte ihm aus den Kissen entgegen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Jinty. Alles wird gut werden – und wir werden auch bald diesen Planeten verlassen.“
    In ihren Mundwinkeln zuckte es verdächtig.
    „Ich habe es immer gewußt, Capt’n, daß Sie alles Mögliche anstellen werden, um mich wieder an Bord Ihres Schiffes zu

Weitere Kostenlose Bücher