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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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Nachforschungen anstellen. Wie heißt Ihr Bruder?“
    „Fähnrich Paul Corban, aber bemühen Sie sich nicht weiter. Wenn Qualo nicht angegriffen wurde, ist wahrscheinlich alles in Ordnung.“

 
7. Kapitel
     
    Sue Corban-Lyle stand über ihre Hacke gebeugt und wischte sich mit dem Handrücken das Haar aus der Stirn. Gesicht und Arme waren von der Sonne gebräunt, und die Haut schälte sich. Die Hände waren rauh und schmutzig. Sie ging barfuß und trug nichts als ein sackähnliches Kleid. Das Gemüsefeld, auf dem sie arbeiten mußte, senkte sich in ein kleines Tal hinab, das von einem schmalen Bach durchflossen wurde. Sie teilte sich die Arbeit so ein, daß sie sich während der größten Mittagshitze im Tal aufhalten konnte. Dort war es kühler, und die Ruhe und Abgeschlossenheit im Tal waren ihr beinahe ebenso angenehm wie die dort herrschende Kühle. Nur dort entging sie dem sinnlosen Gerede und Geplapper der anderen Frauen, die in ihrer Nähe arbeiteten, und gleichzeitig mußte sie nicht den Anblick der fremden Soldaten ertragen.
    Das Schiff, an dessen Bord sich Sue mit vielen anderen Frauen befand, hatte sie auf diesen Planeten gebracht, auf dem es sich in friedlichen Zeiten bestimmt gut leben ließ, aber die Soldaten hatten ihnen deutlich zu verstehen gegeben, daß sie nicht etwa zum Vergnügen hierhergebracht worden waren. Man teilte ihnen Betten in riesigen Schlafbaracken zu und ließ sie auf den Feldern arbeiten. Tag um Tag kamen riesige Transportflotten von Raumschiffen, die stets Frauen an Bord hatten.
    Die Frauen mußten schwer arbeiten, aber man behandelte sie anständig und gab ihnen genügend zu essen. Wenn sie nur gewußt hätte, wo Jim sich aufhielt…
    Schnell drehte sie sich um. Einer der fremden Soldaten stand in der Nähe und starrte sie begehrlich an.
    „Was wollen Sie?“ keuchte sie, obwohl sie genau wußte, daß es keinen Sinn hatte, ihn anzusprechen, weil diese Leute nie redeten.
    Vorsichtig blickte er sich um, und plötzlich sprang er auf sie zu. Laut schrie sie auf und kämpfte verzweifelt. Dann war er ebenso plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Sie blickte sich verwirrt um. Ihr Angreifer stand in einiger Entfernung. Er schien vor Furcht zu zittern. Andere Soldaten tauchten plötzlich auf, darunter ein Offizier. Vor Sues Augen zog der Offizier eine Waffe und erschoß den Soldaten. Ohne Sue einen Blick zuzuwerfen, verschwand der Offizier mit seinen Leuten.
    „Denke nicht mehr daran“, sagte eine ältere Frau später, als Sue schluchzend ihr Erlebnis berichtete. „Er hat dir ja nichts getan. Sonst wärst wahrscheinlich auch du erschossen worden.“
    „Aber weshalb denn?“ keuchte Sue.
    „Verstehst du denn nicht? Das ist doch ganz klar. Sie halten sich für Supergeschöpfe und wollen keine Verbindung mit unserer Rasse. Sobald wie möglich werden sie Frauen zu unserer Bewachung hierher schicken, damit keinerlei Risiko in dieser Hinsicht mehr besteht.“
    „Und“, fuhr die Frau fort, „es ist kein Zufall, daß sie all ihre weiblichen Gefangenen hierherschaffen und die Männer nach Frains hinübertransportieren. Wehe dem Mann, der hier angetroffen wird und wehe der Frau, die man dort drüben findet. Verstehst du, sie wollen auch nicht, daß wir uns vermehren.“

 
8. Kapitel
     
    „Der Major“, sagte der Gefreite Maneski, „ist ein sonderbarer Mann.“
    „Vielleicht rührt es daher, daß er noch nicht lange Major ist“, meinte Gefreiter Cushman.
    Maneski blickte über Kimme und Korn seiner Waffe hinweg. Das Gelände vor ihm fiel vom Grabenrand aus leicht ab. Ein kleiner Bach plätscherte durch das Weidegelände, dem das Mondlicht einen Anstrich ruhiger Schönheit gab. Maneski seufzte. Inzwischen kannte er sämtliche Maulwurfshügel, Steine und Bodenwellen des vor ihm liegenden Geländes auswendig. Nichts war zu sehen, und ebenso wenig gab es, auf das man hätte schießen können.
    „Der Major ist wirklich sonderbar“, meinte Maneski erneut, „sonst hätte er sich nicht sofort freiwillig hierher gemeldet, um alles erneut durchzumachen, nachdem er kaum der Hölle von Zernik entronnen war.“
    „Der Major muß verrückt sein“, entgegnete Cushman. „Kein vernünftiger Mensch …“
    Er brach ab, denn durch den Graben kam Major William Corban auf seinem nächtlichen Inspektionsgang heran. Er blieb stehen und sprach mit jedem einige Worte. Maneski und Cushman warteten steif ab, bis er sich ihnen zuwandte.
    Maneskis Meinung nach war der Major sonst in Ordnung.

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