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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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Schiff Baylor Evans.“
    McAllister sprang auf. „Wo ist die ,Mac IV?’“ schrie er.
    Als hätte der Sprecher seine Frage vernommen, sagte er: „Evans führt vor der Nummer dreißig, der ,Mac IV, dem Schiff Roger McAllisters, mit drei Meilen. Hinter McAllister liegen drei weitere Schiffe, jeweils nur durch einen geringen Abstand voneinander getrennt.“
     
    *
     
    Bert Schaun schaltete das Suchgerät ein. Es war Nacht, aber der matt schimmernde Schirm zeigte ihm, daß die Erde dort war, wo sie hingehörte, und daß keiner der Konkurrenten in Sichtweite hinter ihm war. Vor langer Zeit hatte er den Kontrollpunkt Madrid passiert. Ein großes blaues Dreieck hatte ihm die neue Richtung gewiesen, und der leuchtende rote Punkt im Dreieck hatte ihm bestätigt, was er schon wußte: daß er im Rennen mit weitem Abstand führte. Schnell waren die anderen Kontrollpunkte unter ihm dahingeflogen: Start Punkt zwölf Uhr in New York, Madrid 12 Uhr 16, Suez 12 Uhr 28, Cocos 12 Uhr 40. Er versuchte zu schätzen, wie weit der nächste Konkurrent zurücklag. Nächster Kontrollpunkt war Melbourne, Ankunft gegen 12 Uhr 50. Er konnte es sich erlauben, ein wenig zu entspannen. Bevor er es tat, ließ er den Blick schnell über die Instrumente gleiten. Betriebsstoff in Ordnung. Die Batterien des Düsenreaktors erlaubten ihm, die Erde ein halbes dutzendmal zu umrunden. Die Geschwindigkeit lag nahe bei 5,3 Meilen pro Sekunde. Er blickte durch das Infraskop hinab, sah die Erde langsam unter sich hinweggleiten. Australien!
    Bert lächelte. Trotz seiner langen Erfahrung als Raumpilot konnte er sich nur schwer damit abfinden, daß er die Nase seines Schiffes der Erde entgegengerichtet halten mußte, wenn er nicht in die Unendlichkeit des Weltraums davonschießen wollte. Er erinnerte sich an andere Rennen, andere Piloten. Einige von ihnen mußten den Verstand verloren haben, wenn sie plötzlich ihre Schiffe aufrichteten und die Geschwindigkeit bis zu 7,1 Meilen steigerten. Ehe sie sich versahen, waren sie auf dem Weg in die Unendlichkeit. Einige mögen noch immer im Weltraum kreisen, überlegte Bert. Es sei denn, etwas unterbräche ihre Fahrt. Ein Meteor, zum Beispiel. Oder der Mond. Wahrscheinlich würden sie nie hinter den Asteroidengürtel gelangen. Jedenfalls nicht in den hochgezüchteten Raumschiffen, die für Rennen benutzt wurden. Alles sprach dafür, daß sie Hungers starben oder aus Mangel an Sauerstoff. Das eine war nicht besser als das andere.
    Er blickte auf den Geschwindigkeitsmesser. Die Nadel zitterte leise unterhalb der 5,3-Marke. Er bewegte den Hebel eine Winzigkeit weiter, bis die Nadel jenseits der 5,3 stehenblieb. Ein rotes Blinkzeichen flammte auf. Bert legte das Schiff auf einen Neigungswinkel von neunundzwanzig Grad. Das Blinken wurde schwächer, erlosch ganz. Er blickte auf die Uhr, es war 12 Uhr 48. Das halbe Rennen lag hinter ihm! Noch einmal die gleiche Zeit, der Durchbruch ins Sonnenlicht, dann würde er mit röhrendem Fauchen landen und den Preis in Höhe von 100 000 Dollar kassieren!
    Er bedauerte McAllister. Er wußte, daß Roger viel Geld seines Vaters in den Bau seines Schiffes gesteckt hatte und mit dem Sieg rechnete. Aber Geld allein machte noch keinen Sieger. Man mußte über Erfahrung verfügen. Da half es auch nichts, daß der alte McAllister jährlich die Internationale Vereinigung für Düsenrennen mit erheblichen Beiträgen unterstützte. Sie dienerten vor ihm, aber hinter seinem Rücken lachten sie ihn aus. Das alles waren Dinge, die Bert nicht gefielen.
     
    *
     
    McAllisters Hände umkrampften die Lehne des Sessels, während er den Blick nicht von dem Fernsehschirm ließ. Winzige leuchtende Punkte jagten über die mattschimmernde Fläche, ein einzelner zuerst, dem in weitem Abstand ein anderer folgte, dann kam eine ganze Gruppe, und es sah aus, als tummelten sich zahlreiche Leuchtkäfer am nächtlichen Himmel.
    „Die Konkurrenten befinden sich im Augenblick über Westaustralien“, verkündete die leidenschaftslose Stimme des Ansagers. „In Führung liegt Nummer einhundertneunundzwanzig, der ,Himmelsreiter’ Bert Schauns, der die Führung seit Beginn des Rennens innehat …“
    „Verdammt, verdammt!“ zischte McAllister und fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen.
    „… aber Nummer zweiundsiebzig, der ,Blitz’ Baylor Evans, ist inzwischen von Nummer dreißig, Roger McAllisters ,Mac IV, überholt worden. Der Vorsprung McAllisters vor dem ,Blitz’ beträgt bereits gute hundert

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