TS 65: Die Zeit-Agenten
„Das ist der letzte Befehl von zu Hause. Sie scheinen sich hier besser auszukennen als wir, Elly – können Sie uns nicht ein paar nette Mädchen verschaffen?“
„Aber nur, damit ihr besser Latein lernt“, lachte Elspeth. Dann wurde sie ernst. „Was gibt es Neues in Schlesien?“ wollte sie wissen.
„Die letzten zwei Tage nichts“, antwortete er. „Die Herzländer haben nicht so leicht aufgegeben. Sie haben ein paar von ihren eigenen Maschinen durchbekommen. Wir haben einige Verluste.“
„Und was ist mit Mack Fraser?“ fragte sie und setzte hinzu, als sie seinen verblüfften Blick sah: „Sie wissen schon – der Mann, der uns damals herausgeholt hat.“
„Oh!“ sagte Captain Johnson grinsend. „Den meinen Sie. Er wurde vor zwei Tagen nach Hause geschafft. Anscheinend ist er verwundet.“
„O nein!“ rief sie aus. „Wo ist er?“
„Da bin ich“, sagte Mack und trat vor sie. „Und was mir passiert ist, möchte ich lieber nicht sagen.“
Hauptmann Johnson grinste ziemlich unverschämt, als er erklärte: „Anscheinend hat man Fraser vorausgeschickt, damit er sich ein bißchen umsah – er kannte sich dort ja schon aus. Als die zweite Gruppe nachkam, fanden sie ihn mit dem Kopf nach unten in einer Hasenfalle hängen.“
„Mack!“ sagte Elspeth, bemüht, nicht zu lachen. „Und wo bist du verletzt?“
„Oh“, sagte der Texaner grinsend, „ die haben ihn nicht verwundet – anscheinend hat er sich das Schlüsselbein gebrochen, als unsereLeute ihn abschnitten. Er kommt mit Ihnen, wenn Sie heute die Transition machen.“
„Das ist ja fürchterlich“, murrte Mack, und Elspeth sah zum erstenmal den dicken Schulterverband unter seinem Hemd.
„Wollen Sie mit mir tauschen, Fraser?“ sagte Johnson. „Sie können sich darauf verlassen, daß ich es sofort tun würde.“
„Nur über meine Leiche“, sagte Mack, und Elspeth lachte. Innerlich empfand sie ein tiefes Gefühl der Befriedigung. Sie kehrte mit Mack zurück, zurück nach Spindrift Key in Carolina, dem Ort, den sie auf der ganzen Welt am meisten liebte und zusammen mit dem Mann, den sie auf der ganzen Welt am meisten liebte.
Auch später, als er meinte: „Hoffentlich bekommst du keine dumme Ideen wegen diesem Flieger. Er ist so lange nicht unter Menschen gekommen …“, tat das ihrem Glück keinen Abbruch.
„O halt doch den Mund, Mack“, sagte sie leise und küßte ihn, und zum erstenmal hatte sie keine Angst vor dem schwarzen Vorhang rings um sie, der jede Transition begleitete.
– Ende –
Als TERRA-Sonderband 66 erscheint:
Sternenfieber
(THE PLANET STRAPPERS)
von Raymond Z. Gallun,
bekannt durch SF-Romane wie: „Tödliche Träume“ (Terra-Sonderband 37), „Menschen Minus X“ (Terra-Band 134) u.a.m.
Gruppen junger Männer und Frauen, die das „Sternenfieber“ erfaßt hatte, waren überall auf der Erde zu finden. Sie wollten hinaus ins All, wollten die Zwangsjacke ihres erdgebundenen Daseins abstreifen!
Die „Space bubbles“, aufblasbare Plastikhüllen, die Leben und Fortbewegung im Vakuum des Weltraums gestatten, dienen ihnen zur Erfüllung ihrer generationenalten Sehnsüchte …
Diese packende Zukunftschronik, die von Rezensenten und Kritikern in den USA fast einhellig als außergewöhnlich originell und zukunftsweisend bezeichnet wird, hält der Zeitschriftenhandel für Sie, liebe TERRA-Freunde, in Kürze zum Preis von 1.- DM bereit.
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