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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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befreien.“
    „Einen Augenblick“, sagte Harkins. Er war verwirrt – aber gleichzeitig ärgerte er sich auch über die Art und Weise, wie man ihn einfach benutzt hatte – so wie man ein Werkzeug benutzt. „Wenn du in der ganzen Ewigkeit herumstreifen kannst und es sogar fertigbringst, einen Menschen aus seiner eigenen Zeitepoche herauszureißen – warum konntest du dann das Gehirn nicht selbst befreien?“
    „Kann ein Bauer seine eigene Dame angreifen?“ fragte der Roboter. „Ich kann an dem Gehirn nichts verändern. Es war notwendig, von außen eine zusätzliche Kraft ins Spiel zu bringen – dich. Da die augenblickliche Bevölkerung der Erde ihrerseits von den außerirdischen Invasoren in einer ähnlichen Stasis gehalten wird wie das Gehirn …“
    „Die Sternriesen nennt man sie.“
    „… war es unwahrscheinlich, daß sie je die technischen Kenntnisse entwickeln würden, um das Gehirn zu befreien. Deshalb war es nötig, dich hierher zu bringen.“
    Harkins verstand. Er schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. Ja, die einzelnen Stücke fügten sich jetzt zueinander – nur ein Glied fehlte noch in der Kette.
    „Warum will das Gehirn frei sein“, fragte Harkins.
    „Die Frage ist berechtigt. Das Gehirn ist dazu geschaffen, um zu dienen, und das tut es nicht. Der Kreis hat sich geschlossen. Jene, die dem Gehirn befehlen sollen, befinden sich selbst in Abhängigkeit und Sklaverei, und das Gehirn wiederum ist nicht in der Lage, sie zu befreien, damit sie ihm Befehle geben können. Demzufolge …“
    „… müssen die Sternriesen von der Erde vertrieben werden, ehe das Gehirn wieder im vollen Maße funktionieren kann. Und deshalb bin ich hier. Gut“, nickte Harkins. „Bringe mich zum Gehirn.“
    Die Stromkreise waren ziemlich kompliziert, aber nur in Kleinigkeiten anders, als Harkins sie kannte. Es war also recht einfach, die Stasis aufzuheben. Von Katha ehrfürchtig bestaunt, berechnete Harkins anschließend das Steuerband neu, das die Kontrollzentrale des Gehirns lenkte.
    Ein riesiger Bildschirm zeigte, wo die einzelnen Roboter, die die Glieder des Gehirns waren, sich aufhielten. Das Bild – eine Zusammenfassung der einzelnen Bilder, die von den Robotern übertragen wurden, war eine Ansicht des ganzen Waldes.
    „Gib mir das Band“, sagte Harkins. Katha reichte ihm das neuerrechnete Band. Harkins betätigte die Einfuhröffnung und ließ das Band sich aufspulen.
    Der Bildschirm wurde einen Augenblick finster – und als wieder ein Bild darauf zu sehen war, sah man, daß sämtliche Roboter in ihrer Bewegung erstarrt waren. Aus den Tiefen der Tunnelstadt war ein mächtiges Brausen und Summen zu hören, als Relais, die seit zweitausend Jahren blockiert gewesen waren, sich lösten und neuer Befehle harrten.
    Harkins Finger flogen über die Schaltknöpfe. „Das Gehirn ist frei!“ sagte er.
    „Das Gehirn ist frei“, wiederholte der Roboter. „Eine einfache Aufgabe für dich – und eine Unmöglichkeit für uns.“
    „Und jetzt zum zweiten Teil der Operation“, sagte Harkins. „Geh zur Oberfläche“, befahl er dem Roboter, „und sorge dafür, daß der Kampf dort oben sofort aufhört. Bringe alle Leute, die du dort oben findest, zu mir herunter. Ich möchte, daß sie sich den Bildschirm ansehen.“
    „Zu Befehl“, sagte der Roboter und ging. Harkins konzentrierte sich ganz auf den Bildschirm.
    Er zog die Roboter im Wald zu einer massiven Schlachtreihe zusammen. Und dann begannen sie loszurollen. Auf dem Bildschirm sah man, wie die Armee stählerner Riesen, in zehngliedriger Reihe gestaffelt, sich auf den Weg machte.
    Sie trafen auf den ersten Sternriesen, als gerade die Leute von oben in die große Halle gedrängt wurden. „Ich kann mich nicht umdrehen, Katha“, sagte Harkins, dem der Schweiß von der Stirn lief. „Sag mir, wer hier ist.“
    „Viele von unseren Männern – und die Stadtbewohner auch.“
    „Gut – sage ihnen, sie sollen auf den Bildschirm achten.“
    Er betätigte sich wieder am Schaltbrett, und die Roboter gehorchten. Sie bildeten einen Kreis um den Sternriesen und senkten die einhornartigen Spitzen an ihren kugelförmigen Köpfen. Der Fremde überragte sie um gut zwölf Meter, aber die Roboter kannten keine Furcht.
    Sie rollten nach innen. Der Ausdruck uralter Weisheit im Gesicht des Riesen wich zuerst dem des Erstaunens, dann dem der Furcht. Die Roboter rückten immer weiter vor, während der Riese verzweifelt versuchte, sie mit Armbewegungen wegzuscheuchen.
    Zwei

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