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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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der Roboter packten die Füße des Fremden. Sie richteten sich auf – und der Riese begann mit einem Schreckensschrei zu taumeln. Seine Arme fuchtelten wild in der Luft, als er versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen – aber er stürzte, und die Roboter überrollten ihn.
    Der Kampf dauerte höchstens eine Minute. Dann wandten sich die Roboter von dem reglosen Riesen ab und setzten ihren Marsch zu der Stadt der Sternriesen fort.
    Die Versuchstiere revoltierten, dachte Harkins, bald würde das Laboratorium zu einem Schlachthaus werden.
    Und die Roboter marschierten …
     
    *
     
    Und dann war es vorbei. Harkins erhob sich von der Schaltkonsole. Sein Gesicht war grau und mitgenommen. Der unabhängige Roboter rollte schweigend auf ihn zu, als ahnte er, daß er gebraucht wurde, und Harkins stützte sich einen Augenblick auf die Maschine, wie um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Er war vier Stunden am Schaltbrett gesessen.
    „Die Aufgabe ist erfüllt“, sagte der Roboter leise. „Die Invasoren sind tot.“
    „Ja“, sagte Harkins schleppend. Der Anblick der hilflosen Riesen, die einer nach dem anderen vor den erbarmungslosen Robotern zu Boden gegangen waren, würde ihn sein ganzes Leben lang nicht verlassen.
    Er sah sich um. Etwa fünfzehn von seinen eigenen Männern und zehn Leute aus der Stadt umstanden ihn. Die Männer knieten und murmelten Beschwörungsformeln. Auch Kathas Gesicht war weiß wie das einer Leiche.
    „Jetzt ist für dich die Zeit zurückzukehren“, sagte der Roboter. „Du hast deine Aufgabe gut erfüllt und kannst jetzt in dein früheres Leben zurückkehren.“
    Harkins war zu erschöpft, um Erleichterung zu empfinden. Im Augenblick wollte er nur ausruhen, sonst nichts.
    „Mußt du uns verlassen?“ fragte Katha plötzlich.
    „Ich werde nach Hause zurückkehren“, sagte Harkins.
    Tränen glitzerten in ihren Augen – die ersten Tränen, dachte Harkins, seltsam berührt, die er seit seiner Ankunft in dieser Welt in irgendeinem Auge gesehen hatte.
    „Aber – du darfst uns jetzt nicht verlassen“, sagte sie besorgt.
    (Steht so in der Vorlage. Brrazo) Schachfigur gesehen, aber für diese Leute hier war er ein Herrscher. Er konnte sie jetzt nicht verlassen. Diese Leute waren primitive Wilde und brauchten Lenkung. Der große Computer gehörte ihnen – aber sie würden vielleicht nie lernen, ihn zu bedienen.
    Er wandte sich zu dem Roboter. „Die Aufgabe ist nicht erfüllt“, erklärte er. „Sie fängt erst an.“
    Er brachte ein gequältes Lächeln zuwege und sagte fest: „Ich bleibe hier !“

 
Der Held des Universums
    (blaze of glory)
     
    Man bezeichnet John Murchison heute als einen der großen Helden des Universums – einen tapferen Mann, der sein Leben aus freien Stücken dem Wohl und der Sicherheit seines Schiffes opferte. Er erwarb sich diesen Ruhm, der ihm im Tode Unsterblichkeit verlieh, auf dem Rückweg von Shaula II.
    Eines daran stimmt nicht. Er war tapfer, aber er handelte nicht aus freien Stücken. Er war nicht der Typ von Mensch, der sich selbst opfert. Ich neige zu der Ansicht, daß es Mord – oder vielleicht sogar Exekution – sozusagen per Fernsteuerung war.
    Ich schätze, Raumschiffsbesatzungen werden willkürlich ausgewählt – vielleicht, indem sie ein paar Karten aus dem großen E-Rechner nehmen und sie ans Dach vom Raumbüro werfen. Diejenigen, die kleben bleiben, werden ausgesucht. Wenigstens wäre dies die einzige plausible Erklärung dafür, wieso ein Mann wie Murchison überhaupt nach Shaula II geschickt werden konnte.
     
    *
     
    Murchison war hochgewachsen und stiernackig und hatte grobgeschnittene Gesichtszüge – ein Raumfahrer, wie es ihn eigentlich nur in den Abenteuerromanen für die Jugend gibt – und andere hatte Murchison bestimmt auch nie gelesen. Trotzdem war er unser Leitender Signaloffizier.
    Irgendwie hatte er sich ungeheures technisches Wissen auf seinem Spezialgebiet angeeignet – es gab kein Fernmeldegerät irgendwelcher Art, das er nicht meisterhaft zu bedienen verstand. Aber mit diesem Geschick paarte sich ein Jähzorn, der manchmal zu scheinbar völlig unmotivierter Wut aufflammte – was ihn zu einem Risiko ersten Ranges auf einem Planeten wie Shaula II machte.
    Sie werden zugeben, daß das nicht gerade ein idealer Mensch ist, um ihn auf einen Planeten zu schicken, über dessen Einwohner im Außerirdischen Katalog steht, daß sie „weise, etwas weltfremd, ungemein sanftmütig und sehr leicht auszunutzen sind. Die Shaulaner

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