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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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zu gehen. Sie wollen nur kämpfen.“
    „Also gut“, meinte er nach einigem Nachdenken resignierend. „Dann kämpfen wir eben. Schließt die Reihen, wir greifen an.“
    Katha legte die Hand an den Mund. „Fertigmachen zum Angriff.“
    Der Befehl machte schnell die Runde. Messer und Keulen wurden gezückt, die Männer mit den Schleuderstäben machten sich fertig. Harkins spähte zu den Ruinen hinüber und sah, wie sich Gestalten bewegten.
    „Den Hügel hinunter!“ schrie er.
    Mit eisiger Ruhe rannten die dreiundzwanzig Männer den Abhang hinunter und in die Stadt. Harkins spürte unter seinen Fußsohlen Asche und Schlackereste. Die Bewohner der Tunnelstadt waren sich der nahenden Gefahr immer noch nicht bewußt.
    Er wandte sich zu Katha, die neben ihm rannte. „Sobald die Schlacht im Gange ist und alle beschäftigt sind, gehen wir beide in den Tunnel.“
    „Nein! Ich komme nicht mit.“
    „Du brauchst vor nichts Angst zu haben“, sagte Harkins ungeduldig. „Wir …“
    Er verstummte. Jetzt hatte man sie gehört. Die Verteidiger kamen aus ihrem ehemaligen Wolkenkratzer hervor, in dem sie hausten.
    Die beiden feindlichen Streitmächte prallten hörbar aufeinander. Harkins hielt sich bewußt zurück, weil er ja am Leben bleiben mußte, um die Tunnels zu erreichen.
    Harkins blickte beunruhigt in die Höhe und fragte sich, ob die Sternriesen zusahen – und wenn ja, ob das „Schauspiel“ sie interessierte.
    Er zog sich aus der Menge zurück und stieß Katha an. „Jetzt läuft die Schlacht. Gehen wir zum Tunnel.“
    „Ich würde lieber kämpfen.“
    „Ich weiß. Aber ich brauche dich dort unten.“ Er packte sie am Arm und wirbelte sie herum. „Oder bist du zu feige?“
    „Ich …“
    „Da ist nichts, wovor du Angst haben mußt.“ Er zog sie mit sich. „Komm jetzt – wenn du keine Angst hast!“
    In ihr schien sich ein innerer Kampf abzuspielen. „Also gut“, stimmte sie schließlich zu.
    Sie zogen sich vorsichtig vom Kampfschauplatz zurück und duckten sich hinter einen Schlackenhaufen am Eingang zu einer engen Straße.
    „Vorsicht!“ schrie Katha plötzlich auf.
    Harkins duckte sich, aber das durch die Luft pfeifende Messer riß ihm dennoch die Schulter auf. Ein heißer Blutstrom schoß ihm über den Oberarm, aber die Wunde war nicht gefährlich.
    Er sah sich nach dem Mann um, der das Messer geworfen hatte. Er war Dujar, der schläfrig aussehende Dorfbewohner, der jetzt auf einem Schrotthaufen stand und mit geweiteten Augen auf sie herunterblickte, als könnte er sich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, daß sein Wurf sein Ziel verfehlt haben sollte.
    „Töte den Verräter“, zischte Katha.
    Harkins wandte sich verblüfft um und begann den Schrotthaufen hinaufzuklettern, um Dujar zu erreichen. Plötzlich schien der Dorfbewohner aus seiner Starre zu erwachen und begann mit langen Sätzen davonzulaufen.
    Harkins bückte sich, hob einen Steinbrocken auf und schleuderte ihn auf den Fliehenden. Dujar taumelte, stürzte, versuchte sich wieder hochzurappeln. Harkins rannte zu ihm.
    Dujar richtete sich auf und versuchte Harkins an die Kehle zu gehen. Harkins schlug mit der geballten Faust zu, und Dujar krümmte sich zusammen.
    „Hast du das Messer geworfen?“ wollte Harkins wissen.
    Keine Antwort. Harkins packte den anderen und schüttelte ihn. „Antworte!“
    „J – ja“, brachte Dujar schließlich heraus.
    „Warum? Hast du gewußt, wer ich bin?“
    Der Mann jammerte kläglich. „J-ja“, sagte er schließlich zum zweitenmal.
    „Schnell“, drängte Katha. „Töte ihn, und dann gehen wir weiter.“
    „Einen Augenblick“, sagte Harkins. Wieder schüttelte er Dujar. „Warum hast du das Messer geworfen?“
    Dujar schwieg einen Augenblick. Sein Mund arbeitete, er brachte aber keinen Ton heraus. „Elsa … hat gesagt, daß … ich es tun sollte. Sie hat gesagt, sie würde mich vergiften, wenn ich nicht dich und Katha tötete.“ Er ließ den Kopf hängen.
    „Vergiß das nicht, Katha“, sagte Harkins. „Wir werden uns um sie kümmern, wenn wir ins Dorf zurückkommen.“ Die Hexe hatte offenbar erkannt, daß sie bei Harkins nichts zu erwarten hatte und daher beschlossen, ihn ermorden zu lassen.
    Harkins packte Dujar. „Lauf los“, sagte er, „und laß dich nie wieder im Dorf blicken, sonst töte ich dich!“
    Dujar blickte ungläubig drein, als könne er nicht begreifen, daß Harkins ihn am Leben ließ. Dann sprang er auf und rannte los.
    Drunten tobte immer noch der Kampf.

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