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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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kannst die Welt besiegen, Jörn, wenn du mich anhörst.“
    „Das mußt du mir erklären.“ Das war ein Befehl.
    „Du weißt, was unter der Tunnelstadt ist?“
    Wieder wurde Jorn bleich. „Ja“, sagte er heiser. „Wir gehen nicht dorthin. Das ist schlecht.“
    „Ich kann hingehen. Ich fürchte mich nicht davor.“ Harkins grinste triumphierend. „Jörn, ich kann hingehen und die Roboter zwingen, für mich zu arbeiten. Und wenn sie auf unserer Seite stehen, können wir die Welt gewinnen. Wir …“
    Und im gleichen Augenblick wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte. Das eine Wort war es gewesen – wir. Er sah, wie Jörn zusammengezuckt war, und wie seine Muskeln sich verräterisch spannten.
    „Wir werden nichts dergleichen tun“, erklärte Jörn kühl.
    Harkins versuchte, den Fehler ungeschehen zu machen. „Ich meine – ich werde die Roboter zum Arbeiten bringen, und du kannst sie lenken. Du wirst der Anführer sein, und ich …“
    „Das glaube ich nicht, Harkins. Du wirst versuchen, mir die Macht wegzunehmen, sobald du die Roboter hast. Leugne es nicht ab.“
    „Ich leugne es nicht. Verdammt. Möchtest du denn nicht lieber die halbe Welt regieren als dieses ganze Dreckdorf hier?“
    Das war wieder ein Fehler – ein größerer noch als der erste. Das traf Jörn an seiner empfindlichsten Stelle.
    „Ich bringe dich um!“ schrie Jörn und griff an.
    Harkins trat einen Schritt zurück und bereitete sich auf den Ansturm des Hünen vor. Jörns Faust traf ihn an der Kinnspitze, ließ ihn taumeln, und da war der andere schon über ihm.
    Harkins spürte, wie eine kraftvolle Hand nach seiner Kehle tastete. Verzweifelt griff er nach Jörns Handgelenken und schob sie von sich. Der Hüne bewegte sich mit der Grazie einer großen Raubkatze und wälzte sich mit Harkins am Boden, während die Vögel in den Bäumen wie wild kreischten.
    Harkins fühlte, wie ein wahrer Schlaghagel auf ihn herunterprasselte. Jörn saß jetzt rittlings auf ihm. Seine Kehle konnte er nicht erreichen, aber er war sichtlich bestrebt, trotzdem so viel wie möglich Schaden anzurichten. Schon halbbetäubt, brachte Harkins es fertig, sich unter Jörn herauszuwinden und keuchend aufzustehen. Ein dünner Blutfaden rann ihm aus dem Mundwinkel.
    Jörn trat zurück. Die beiden Gegner standen einander gegenüber. Harkins fühlte, wie ihn plötzlich eisige Ruhe überkam. Das würde ein Kampf bis zur Entscheidung sein, und er hatte das sichere Gefühl, daß sich dieses Mal weder die Roboter noch die Sternriesen einmischen würden.
    Er hatte sich ziemlich dumm benommen. Er brauchte Jörn, um den Weg zur Stadt zu finden – aber indem er eine Teilung der Macht auch nur angedeutet hatte, hatte er sich den Häuptling zum Feind gemacht.
    „Komm doch“, sagte Jörn und drohte mit seiner mächtigen Faust. „Komm näher, damit ich dich erreichen kann.“
    Harkins überlegte, ob er fliehen sollte, ließ dann den Gedanken aber wieder fallen. Es begann schon zu dunkeln, und außerdem würde Jörn vermutlich ohnehin der bessere Läufer sein.
    Nein, er würde den Kampf durchstehen müssen.
    Jörn trat vor, die Hände einladend ausgebreitet. Als er sich vorstürzte, trat Harkins zur Seite und schlug ihn mit der Handkante in den Nacken. Der Hüne taumelte unter dem mörderischen Schlag, stürzte jedoch nicht. Harkins nutzte seine augenblickliche Überlegenheit aus, um noch zwei, drei Schwinger anzubringen, dann hatte der andere sich erholt.
    Er packte Harkins am Arm und drückte ihn an sich. Tut mir leid, dachte Harkins, ohne es wirklich zu meinen und stieß ihm das Knie in den Unterleib. Jorn ließ los und fuhr sich mit der Hand an den Leib.
    Er taumelte zurück – und fiel auf einen Dornbaum, der Harkins zuerst schon aufgefallen war. Anstelle von Blättern hatte dieser Baum scharfe Spitzen von vielleicht einem viertel Meter Länge.
    Jörn schrie auf – nur einmal – als der lange Dorn zwischen seinen Rippen hindurchdrang. Ein paar Augenblicke versuchte er verzweifelt loszukommen, dann sah er Harkins verblüfft an. Seine Augen schlossen sich. Ein paar Blutstropfen quollen über den dichten Haarpelz auf seiner Brust. Die Spitze des Dorns war kaum sichtbar, sie ragte nur ein paar Millimeter über Jörns linke Brustwarze heraus.
    Sie hatte offensichtlich sein Herz durchstoßen.
    Harkins sah den aufgespießten Mann verständnislos an. Es war ihm noch gar nicht ganz zu Bewußtsein gekommen, daß der Kampf vorüber war und daß er gesiegt hatte. Er hatte

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