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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Zeit, oder kurz nachher. Der Wächter schilderte die Geschichte der Zivilisation, die sich in den ersten Jahrhunderten des dritten Jahrtausends entwickelt hatte, berichtete vom Wachsen der unterirdischen Städte und dem Volk, das die Roboter gebaut hatte, die noch heute durch die Wälder streiften.
    Es hatte Krieg gegeben, der diese Gesellschaft völlig vernichtet hatte, abgesehen von einigen wenigen Gruppen von Überlebenden.
    Auch einige Städte hatten den Krieg überstanden, aber die Menschen, die die Robotgehirne gelenkt hatten, waren nicht mehr, und die Roboter fuhren fort, die Pflichten zu erfüllen, die ihnen zuletzt übertragen worden waren. Die unterirdischen Städte waren von nun an tabu, wenn auch wilde Gruppen von Menschen über ihnen lebten, die jedoch nie in die ‚Unterwelt’ einzudringen wagten.
    Tief unten in den Gängen und Tunnels der Toten lebten die mutierten Abkommen der Städtebauer. Die ,anderen’, jene, von denen auch Jörn gesprochen hatte. Die meisten von ihnen lebten in den Städten, einige wenige auch in den Wäldern.
    „Ich bin einer von diesen“, sagte der Wächter. „Ich habe mich seit dem Jahr, in dem die Sternriesen kamen, nicht von dieser Stelle bewegt.“
    „Die Sternriesen“, sagte Harkins. „Wer ist das?“
    Die schmalen Schultern des anderen zuckten. „Sie kamen von den Sternen, lange nachdem wir uns selbst vernichtet hatten. Sie leben hier und beobachten die Überlebenden mit großer Wißbegierde. Sie spielen mit den Stämmen, bringen sie in Konflikt miteinander und studieren die Ergebnisse mit großem Interesse. Aus irgendeinem Grunde belästigen sie mich nicht. Sie scheinen nie hier vorbeizukommen.“
    „Und die Roboter?“
    „Die werden bis ans Ende aller Zeiten so bleiben, wie sie jetzt sind. Nichts kann sie zerstören, nichts kann sie von ihrer einmal übernommenen Aufgabe abbringen – und nichts kann ihnen befehlen.“
    Harkins lehnte sich vor. Der Wächter hatte ihm all seine unausgesprochenen Fragen beantwortet – mit einer Ausnahme.
    „Weshalb bin ich hier?“ fragte er.
    „Du?“ Der Mutant lachte. „Du bist der Zufallsfaktor. Es würde das ganze Spiel zerstören, dir zu viel zu sagen – aber eines will ich dir noch sagen: Du kannst nach Hause zurück, wenn es dir gelingt, die Roboter unter deine Kontrolle zu bringen.“
    „Was? Wie?“
    „Das mußt du selbst herausbekommen“, sagte der Wächter. „Ich werde, blind wie ich bin, nach dir sehen – aber ich werde dir nicht mehr helfen, als ich schon getan habe.“
    Harkins lächelte und sagte: „Und was ist, wenn ich dich zwinge, es mir zu sagen?“
    „Wie würdest du das anstellen?“ Wieder zogen sich die weißen Lippen zusammen. „Wie könntest du mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht will?“
    „So zum Beispiel“, sagte Harkins in plötzlich erwachender Wut.
    Er zerrte den Stein, auf dem er saß, aus dem Boden und stemmte ihn in die Höhe.
    Nein.
    Es war ein stummer Befehl. Der Stein fiel aus Harkins plötzlich kraftlosen Händen und plumpste auf den Boden. Harkins sah auf seine Finger.
    „Kannst du mich also zwingen?“ wiederholte der Wächter ruhig.
    „N-nein“, antwortete Harkins zögernd.
    „Gut. Erkenntnis der eigenen Schwäche ist der erste Schritt zur Stärke. Du sollst wissen, daß ich dich absichtlich hierhergebracht habe, daß du während dieser ganzen Unterhaltung nicht aus freiem Willen gehandelt hast und daß ich durchaus imstande bin, deine zukünftigen Handlungen zu bestimmen, wenn ich das für nötig befinde. Aber ich habe eigentlich keine besondere Lust, mich einzumischen.“
    „Dann bist du der Schachspieler!“ sagte Harkins mit anklagender Stimme.
    „Nur einer von ihnen“, meinte der Mutant. „Und der unwichtigste von allen.“ Er entfaltete seine jämmerlichen Arme. „Ich habe dich aus keinem anderen Grunde zu mir geholt als um der Abwechslung willen – und jetzt langweilst du mich. Es ist Zeit für dich zu gehen.“
    „Wohin?“
    „Das Nervenzentrum der ganzen Situation ist in Tunnelstadt“, sagte der Wächter. „Du mußt auf deinem Weg nach Hause dort durchkommen. Laß mich jetzt allein.“
    Ohne auf einen zweiten Befehl zu warten, erhob sich Harkins und ging weg. Nach vielleicht zehn Schritten blieb er stehen und sah sich um. Der Wächter hielt seine Arme wieder über der Brust verschränkt.
    „Geh’ nur weiter“, sagte der Mutant. „Du hast deinen Zweck erfüllt.“
    Harkins nickte und ging weiter. Ich bin immer noch eine Schachfigur, dachte

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