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TS 68: Die Stadt im Meer

TS 68: Die Stadt im Meer

Titel: TS 68: Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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breiter war als die jetzige.
    „Und was soll das sein?“ fragte der Captain mit leichtem Sarkasmus.
    Barra schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Aber ich glaube, er weiß es.“ Sie zeigte auf das weiße Gebiet westlich der Berge und klopfte mit dem Finger darauf, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Und dann zeigte sie wieder auf ihn.
    Er wartete einen Moment, studierte den weiten, weißen Raum eingehend und zeichnete dann eine große Wasserfläche, die weit am westlichen Rand der Karte begann und sich bis zur Mitte erstreckte. Die Wasserfläche war ziemlich schmal, wo er begann, aber gegen Süden weiteten sich die Küsten und sie wurde zu einem großen Meer, das sich am unteren Ende der Karte mit dem gedruckten Meer vereinigte. Es umspülte die Berge westlich der Halbinsel.
    „Ein Meer? Noch ein Meer? Versucht er uns zu sagen, daß wir uns auf einer Insel befinden, Barra?“
    „Wohl eher auf einem Kontinent. Schau mal her. Wenn sich dieses Meer bis ganz hinauf in die Mitte des Landesinneren erstreckt, dann können wir doch mit unseren Schiffen die Halbinsel umsegeln, die Berge umgehen und wieder nach Norden fahren bis mitten in das Land hinein! Welch ein Glück! Ein großes Binnenmeer!“
    Der Mann trat dichter an die Karte heran und betrachtete den kleinen Stern, der die Ansiedlung markierte. Dann zeichnete er sorgfältig einen anderen Stern an der Nordküste des neuen Meeres ein.
    „Bei den gesegneten Inseln! Eine Stadt, Barra. Eine Stadt!“
    Die Ärztin klopfte mit ihrem Fingernagel auf die neue Stadt und wies dann fragend auf ihn.
    Wieder legte der Mann die flache Hand auf die Karte und wischte von den Bergen aus über das ganze westliche Gebiet.
    „In Ermangelung einer besseren Bezeichnung könnte man ihn als Wanderer bezeichnen“, schlug die Ärztin vor. „Anscheinend streift er herum.“ Mit beruflichem Interesse betrachtete sie seine Füße.
    „Und er hat ganz schöne Strecken zurückgelegt – barfuß.“ Sie sah ihm ins Gesicht, traf seine Augen und hätte ihn fast angelächelt.
    Er reichte ihr den Griffel und trat von der Karte zurück.
    „Wie heißt er?“ fragte Captain Zee.
    Die Ärztin starrte sie an. „Wie soll ich das wissen?“
    „Er muß sich doch irgendwie identifizieren können!“
    „Seine Identifizierung ist er selbst. Alles, was du siehst. Aber ich nenne ihn Zwo-vierundachtzig.“
    „Zwo … Warum?“
    „Registriernummer. Er ist der zweihundertvierundachtzigste Stromer, den die Streife aufgelesen hat. Vor über zwanzig Jahren hatte ich meinen ersten Fall. Der hatte eine Mundinfektion. Da habe ich mich mächtig aufgeregt, und seitdem nicht mehr. Bis Zwo-vierundachtzig kam.“
    „Ich weiß, was du jetzt sagen willst – er ist perfekt.“
    „Gut, daß du mir zustimmst“, sagte Barra zufrieden.
    Der Korporal grinste.
    „Bringt ihn wieder fort!“ fuhr Zee die Wachen an.
    Die Wachen postierten sich zu beiden Seiten des Mannes. Unaufgefordert und als ob er den Befehl verstanden hätte, drehte er sich zur Tür um. Auch die Wachen machten kehrt und wollten abmarschieren. Zee starrte erstaunt seinen Rücken an.
    „Wartet!“ befahl sie und trat näher an ihn heran. „Barra, komm doch mal her! Sieh dir mal diese Narbe an!“
    „Ich habe sie mir angesehen. Du kannst es im Bericht nachlesen.“
    Der Captain beugte sich noch weiter vor. „Kein Pfeil oder Speer – Barra, diese Narbe stammt nicht von einer Klinge.“
    „Ich weiß.“
    „Aber was für eine Waffe hat sie denn verursacht?“
    „Das“, bekannte die Ärztin, „weiß ich nicht.“ Sie blickte wieder auf die Narbe, die ihr von Anfang an rätselhaft gewesen war. „Wenn ich wüßte, was hinter dieser Narbe steckt, könnte ich dir eine Menge darüber erzählen, wie es hinter den Bergen aussieht.“
    Captain Zee saß hinter ihrem Schreibtisch und rieb sich mit den Fingerspitzen die Augen. Sie sah immer noch den Mann und die Wachen vor sich – die Wachen, in schützende Regenmäntel gehüllt, und den Mann, dem das Wasser den bronzenen Rücken hinunterlief, über die Narbe hinweg.
    „Barra“, sagte sie schließlich, „glaubst du das?“
    „Was?“ Die Pfeife fing wieder an zu brennen.
    „Daß es auf der anderen Seite der Berge ein Binnenmeer gibt. Und eine Stadt.“
    „Ja …“ Sie zog an der Pfeife. „Ja, ich denke schon.“
    „Aber was für eine Stadt? Wer hat sie gebaut? Wer lebt darin?“
    Barra zuckte die Achseln. „Was bedeutete die Küstenlinie, die er hundert Meilen weit in das Meer

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