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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Dieselbe Menschheit war nun auf den wirklich letzten Krieg vorbereitet, auf den Krieg, bei dem es keine Überlebenden geben würde. Die Menschheit war hochzivilisiert und verfügte über ungeheure technische Möglichkeiten. Aber das plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte Raumschiff bewies die Existenz einer noch fortgeschritteneren Zivilisation.
    Die beiden Knaben kamen aus dem Raumschiff, gingen zum zertrümmerten Heck und holten einen Träger, der dem anderen in das Eis gerammten Träger genau glich. Aus der Leichtigkeit ihrer Bewegungen schloß Soames, daß das Material sehr leicht sein mußte. Wahrscheinlich handelte es sich um Aluminium oder eine Magnesiumlegierung.
    Der eine Junge hielt den Träger schräg gegen den schon stehenden, während der andere einen kleinen Gegenstand aus der Tasche zog. Er beugte sich damit über das Eis, machte ein paar Handbewegungen, und der Träger sank tief ins Eis. Erstaunt und voller böser Ahnungen sah Soames zu, wie sie einen weiteren Träger holten und den gleichen Vorgang wiederholten.
    Soames ging zu ihnen hinüber und rüttelte an den Trägern. Sie waren fest im Eis eingebettet und rührten sich nicht.
    Dann hörte er ein merkwürdiges Geräusch und fuhr herum. Der Junge mit dem braunen Hemd strich über die Metallplatten des Raumschiffes und schnitt mühelos eine große Platte heraus. Soames kam aus dem Staunen nicht heraus. Die Jungen mußten ein Gerät benutzen, mit dem sie Metalle wie Butter schneiden konnten. Die drei Träger bildeten ein hohes Dreibein. Die Jungen schnitten die Platte in V-Form zurecht und bedeckten die eine Seite des Gestells. Irgendwie verschweißten sie die Platte mit den Trägern, hielten sie noch einen kurzen Augenblick fest und kletterten dann wieder ins Schiff zurück.
    Soames bückte sich und nahm eines der abgeschnittenen Metallteile auf. Er fühlte sich wie ein Wilder, der fassungslos in Sägespänen wühlt und das einfache Prinzip der Säge nicht begreifen kann.
    Captain Moggs kam aus dem Raumschiff und kletterte in den Hubschrauber. Soames achtete kaum auf sie, denn die Metallreste in seiner Hand faszinierten ihn. Sie sahen überhaupt nicht wie geschnitten aus.
    Die Schnittkanten glänzten wie geschliffene Spiegel. Es gab dafür nur eine Erklärung: Das Metall war ohne Flamme haarfein geschmolzen worden.
    Die beiden Knaben schleppten das verbeulte Gehäuse ins Freie und stellten es unter das improvisierte Dreibein. Dann eilten sie zurück und holten einige Stäbe. Soames hielt die Stäbe für ein Antennensystem und sah gebannt zu.
    Estelle Moggs kam wieder aus der Hubschrauberkabine geklettert.
    „Ich habe mit der Station gesprochen. Zwei Schneewiesel werden in einer Stunde hier sein. Außerdem wird der zweite Hubschrauber kommen.“
    Soames starrte sie wortlos an. Was hatte sie gesagt? War sie sich darüber im klaren, daß die anderen Stationen alles mitgehört hatten? Er wollte danach fragen, wurde aber von Gail abgelenkt, die mit den beiden Mädchen ins Freie kam. Die Mädchen vertrauten ihr offenbar völlig und bewunderten sie, wie eben sehr junge Mädchen etwas ältere Mädchen bewundern.
    Gail spielte nervös mit den Anhängern ihrer Ketten. „Weißt du, was das bedeuten kann, Brad? Diese Tiere sind ausgestorben, aber es hat sie einmal gegeben, und zwar hier auf der Erde!“
    Captain Moggs ärgerte sich maßlos über den Leichtsinn, Kinder mit einem Raumschiff auf die Reise zu schicken. „Kein Wunder, daß die Maschine abgestürzt ist. Aber was haben die Jungen denn nun schon wieder vor?“
    Soames ahnte es. Wahrscheinlich enthielt der verbeulte Kasten ein Kommunikationsgerät. Die Antenne war bereits fertig aufgebaut. Soames spürte, daß er etwas unternehmen mußte.
    „Diese Kinder sind Schiffbrüchige“, sagte er mehr zu sich selbst. „Was tun Schiffbrüchige, wenn sie sich plötzlich von primitiven Wilden umgeben sehen? Sie werden natürlich alles versuchen, um ihre Angehörigen zu benachrichtigen und um Hilfe zu bitten.“
    „Das dürfen wir nicht zulassen!“ sagte Captain Moggs streng militärisch. „Das Schiff muß genau untersucht werden. Unsere augenblickliche militärische Situation erfordert …“
    „Hören Sie auf!“ sagte Soames unfreundlich. „Ich habe eine Pistole in der Tasche. Soll ich die Kinder etwa bedrohen oder gar niederschießen? Wahrscheinlich würden sie mich nur auslachen.“
    Er hielt das Metallteil noch in den Händen. An einem Ende hing ein dünner Faden. Diesen starren Faden brach er ab

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