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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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ihn in den Schnee.
    „Ich schätze, sie haben die Annäherung der Hilfsmannschaften festgestellt. Sie ahnen wahrscheinlich, was ihnen blüht. Es ist erstaunlich, daß sie sich so gutwillig fügen.“
    Nur der Junge mit dem braunen Hemd ging wieder in das Raumschiff zurück. Als er wieder herauskam, sagte er etwas, was die beiden Mädchen wieder zum Weinen brachte. Sie wandten sich vom Raumschiff ab und bargen die Gesichter in den Händen. Der andere Junge trug das kleine Dreibein mit dem kreisenden Gerät etwas weiter vom Schiff weg. Als er es hochhob, spürten die drei Zuschauer plötzlich wieder den eisigen antarktischen Wind. Als der Junge das Gerät wieder aufstellte, war alles wieder wie zuvor.
    Soames sah zum Himmel auf. Er glaubte das Dröhnen eines Motors zu hören. Im gleichen Augenblick streckte der kleinere Junge die Hände vor und hielt einen glänzenden Gegenstand weit von sich. Dann machte er eine rasche Bewegung und setzte das ganze Schiff vom Heck bis zum Bug in Flammen. Die Zuschauer mußten die Augen schließen, denn das Raumschiff verbrannte in einer einzigen hoch aufschießenden Stichflamme. Soames riß die Kamera noch einmal hoch, aber es war bereits zu spät. Das Raumschiff war verschwunden.
    Als der Hubschrauber landete, zeigte nur noch eine dampfende Stelle den ehemaligen Notlandeplatz des fremden Raumschiffes an.

 
3.
     
    Die Welt taumelte von Krise zu Krise. Immer wieder drohten wirklich ernste Konflikte, aber zum Glück siegte stets die Vernunft. Es war keine ruhige Welt, aber die Menschen konnten recht und schlecht leben und auf das Gleichgewicht des Rüstungspotentials hoffen.
    Überall lebten und arbeiteten die Bewohner der Erde, selbst in den Eiswüsten der Antarktis. Die Stationen in der Antarktis waren im Internationalen Geophysikalischen Jahr eingerichtet worden und bestehen geblieben. Theoretisch sollten sie rein friedlichen Zwecken dienen, aber in der Praxis dienten sie mehr oder weniger der gegenseitigen Überwachung.
    Die enorme statische Störung wirkte wie ein Stich ins Wespennest. Die Quelle der Störung war von vielen wissenschaftlichen Instituten einwandfrei ausgemacht worden. Es war also kein Wunder, daß sogleich eine intensive diplomatische Aktivität einsetzte. Die Verantwortlichen der verschiedenen Regierungen hatten auch allen Grund, sich für die rätselhaften Ereignisse zu interessieren. Wer war es? Wie ist es gemacht worden – und vor allem warum? So lauteten die Fragen. Die aufgetretenen Kräfte waren unwahrscheinlich titanisch. Selbst eine Superbombe konnte niemals diese enormen, in der ganzen Welt bemerkbaren Störungen verursacht haben.
    Was aber?
    Es wunderte keinen, daß diese Angelegenheit Anlaß zu einer ernsten Krise wurde. Die Weltpolitik reagierte empfindlich. Die Amerikaner verdächtigten die Russen, die Russen die Amerikaner, und die übrigen Staaten fühlten sich bedroht und hintergangen. Jede Seite wußte genau, daß ein wesentlicher Fortschritt der anderen die Katastrophe auslösen würde.
     
    *
     
    Inzwischen landeten in Gissel Bay zwei Hubschrauber. Die Insassen stiegen aus und kämpften sich durch den heulenden Sturm zu den Unterkünften durch. Die Kinder litten wegen ihrer mangelhaften Bekleidung ganz besonders unter der enormen Kälte. Mit klappernden Zähnen hetzten sie in die eingeschneiten Hütten und betrachteten staunend und verängstigt die für sie völlig fremde Umgebung.
    Die Männer des Stützpunktes bemühten sich, den Kindern das Leben zu erleichtern. Sie suchten nach einer Verständigungsmöglichkeit, doch die Sprache der Kinder bot nicht den geringsten Anhaltspunkt. Die Männer mußten sich also auf Gesten beschränken und es gelang ihnen auch, die Kinder einigermaßen zu beruhigen.
    Die beiden Mädchen wurden zusammen mit Estelle Moggs und Gail einquartiert, während ein Wissenschaftler, der zu Hause selber zwei Söhne hatte, die Pflege der beiden Jungen übernahm. Trotz der allgemein freundlichen Atmosphäre hatten es die Kinder nicht leicht. Sie waren eben Fremde und erweckten Interesse. Jeder wollte sie sehen, jeder wollte sie sprechen hören.
    Im Labor wurden inzwischen die von Soames aufgenommenen Bilder entwickelt. Das Raumschiff war klar zu erkennen, und die daneben stehenden Kinder gaben das richtige Größenverhältnis an. Die im Raumschiff gemachten Aufnahmen waren unscharf, weil Soames in der Aufregung eine falsche Einstellung gewählt hatte, ließen aber doch die Einrichtung erkennen.
    Auch die von den Kindern

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