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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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ganz unauffällig. Obwohl sie zum Umfallen müde waren, besorgten sie sich Angelruten und Netze und fuhren mit einem Boot auf den See hinaus. Es sah aus, als zeigte ein älterer Bruder dem jüngeren die guten Stellen.
    Fran ahmte Soames alle Bewegungen nach und angelte sogar ein paar Fische.
    „Unsere Lage ist alles andere als rosig, Fran“, sagte Soames müde. „Wir sind beide nicht ganz unschuldig daran. Leider kann ich nicht einmal mit dir reden; du verstehst sicher nur jedes fünfte Wort.“
    „Jedes dritte Wort“, verbesserte Fran.
    Soames sah den Jungen erstaunt an, sagte aber nichts. Wirre Gedanken wirbelten durch seinen Kopf, aber er war zu erschöpft, um sie zu ordnen.
    Fran war ganz bei der Sache. Seine Verletzungen waren zum Glück nur leichte Brandwunden im Gesicht und an den Armen. Aufgeregt zog er einen Fisch ins Boot und starrte erstaunt auf den zuckenden, silberglänzenden Schuppenleib.
    Soames nahm den Fisch vom Haken. „So etwas kennst du nicht, was? Bei Gelegenheit muß ich dir mal ein Pferd zeigen und deine Reaktion beobachten. Vorläufig werden wir uns hier ausruhen. Aber was dann, mein Junge?“
    Fran sah Soames groß an und warf seine Angel mit einem neuen Köder aus.
    „Du kommst aus einer Zeit, die Tausende von Jahren zurückliegt“, sagte Soames kopfschüttelnd. „Ich kann es noch immer nicht glauben. Es ist gegen alle Naturgesetze. Die vorhandene Energiemenge ist zu jeder Zeit unveränderlich. Aber warum sage ich dir das. Du verstehst mich ja doch nicht.“
    „Nein“, sagte Fran hilflos lächelnd.
    „Dann will ich es dir anders erklären. Man kann nicht einige Liter Wein aus einem vollen Faß zapfen, ohne Luft einströmen zu lassen. Genauso ist es mit den Zeitreisen. Um aus einer Zeitepoche in eine andere zu gelangen, muß man die Masse auswechseln. So etwas ist also nur durch einen Tausch möglich. Euer Schiff ist aus der Vergangenheit in unsere Zeit gekommen. Aber jedes Gramm eures Gewichts mußte ausgetauscht werden. Da Masse und Energie praktisch dasselbe sind, mußtet ihr zum Ausgleich für eure Masse eine bestimmte Energiemenge aus unserer Zeit reißen. Das erklärt auch die gewaltige Implosion. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, wie ihr so gewaltige Energiemengen kontrollieren könnt. Alle Maschinen unseres Zeitalters zusammen können keine so gewaltigen Energien auf einen winzigen Augenblick konzentrieren. Aber euer Schiff hat dabei etwas abbekommen. Ich nehme an, das ist darauf zurückzuführen, daß der Prozeß nur von einer Seite gesteuert werden konnte. Eine Kontrolle von beiden Seiten würde den Wechsel von einem Zeitalter ins andere wahrscheinlich zu einer recht bequemen Angelegenheit machen. Möglicherweise wären dann auch keine so großen Energiemengen erforderlich. Ihr verfügt über erstaunliche Hilfsmittel und über besonders gute elektrische Leiter. Auf diese Weise könnt ihr ungeheure Energien genau kontrollieren, ohne daß es gewaltige Kurzschlüsse gibt. Solche Anlagen an beiden Enden, das wäre geradezu ideal. Wir könnten dann auf so spektakuläre Demonstrationen verzichten.“
    Soames hatte sich zu Zukunftsträumen hinreißen lassen, aber plötzlich dachte er wieder an die Wirklichkeit und lächelte grimmig.
    „Und genau das muß ich verhindern, mein Junge! Ich fühle mich für euch verantwortlich und werde euch vor meinen unvernünftigen Zeitgenossen schützen. Aber ich werde euch keine Gelegenheit geben, eure Zeitgenossen zu informieren, darauf könnt ihr euch verlassen. Ich habe schon eine Idee, wie ich die anderen drei befreien kann. Ich muß einen ungeheuren Bluff wagen.“
    Die Sonne stand schon dicht über dem Horizont. Die beiden fingen noch ein paar Fische und ruderten dann gemächlich ans Ufer.
    In der Hütte nahm Soames die Fische aus und röstete sie über einem offenen Feuer.
    „Eins verstehe ich aber nicht“, sagte er nachdenklich. „Wenn deine Leute Objekte durch die Zeit transportieren können, warum nicht durch den Raum? Euer Prinzip bietet sich geradezu dafür an. Es wäre nur eine lange Reise zu irgendeinem fernen Planeten notwendig. Die erste Mannschaft stellt dort einen Apparat auf, und schon können Menschen und Dinge blitzschnell von einem Sonnensystem zum anderen transportiert werden. Entfernungen spielen dabei überhaupt keine Rolle mehr; es ist eben nur der bewußte Ausgleich an Masse notwendig.“
    Soames sah den Jungen an und schüttelte den Kopf. „Wenn ich daraufkomme, habt ihr erst recht daran gedacht. Trotzdem habt

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