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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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warten, bis er Licht hatte und der Regen aufhörte. Beides konnte der Morgen bringen. Vorerst gab es nichts als warten. Er glaubte nicht, daß der Himmel noch lange derartige Wassermassen loslassen könnte.
    Das Grau des Tages ging über in eine Sternenlose, mondlose Nacht. Storm hatte sich halb auf den Erdwall gelegt, Hing rollte sich neben ihm zusammen. Er beobachtete in vergeblicher Hoffnung die Klippen, ob ihm nicht ein Licht verriet, daß die anderen sich auch in Sicherheit gebracht hatten, suchte nach irgendeinem Zeichen, daß er nicht der einzige menschliche Überlebende der Flut war, die das Tal füllte.
    Endlich mußte Storm eingeschlafen sein, denn als er erwachte, schien ihm schwaches Sonnenlicht ins Gesicht. Hing saß neben seiner Schulter und machte gewissenhaft Toilette, während sie mit fast menschlicher Entrüstung schnatternd über den scheußlichen Zustand ihres sonst so wohlgepflegten Felles schimpfte.
    Das Wasser draußen war wieder gefallen und hatte einiges von dem Treibgut, das es mitführte, zurückgelassen. Ein Wesen, rotbraun wie die Erde, mit einem gefährlichen Maul voll scharfer Zähne, beschäftigte sich mit der Stute. Storm schrie und schleuderte einen Erdbrocken auf das widerliche Biest.
    Der Aasfresser rannte davon, und Storms Stimme wurde unheimlich hallend von den Höhen ringsum zurückgeworfen. Er rief noch einmal, dieses Mal seinen Lockruf, aber obwohl er ihn immer wiederholte, zwischendurch angestrengt lauschend und wartend – er bekam keine Antwort. So machte er sich wieder ans Graben, bis er sich hinauszwängen konnte. Er rutschte den Abhang hinunter bis zu seinem toten Packpferd.

 
8.
     
    Nachdem Storm das Gepäck, das die Stute trug, in der Höhle in Sicherheit gebracht hatte, ließ er Hing als Wache über die vermutlich letzten Vorräte zurück. Die Meerkatze war kein Kämpfer, aber sie würde Aasfresser wie den, den er frühmorgens gesehen hatte, abhalten.
    Nach dieser Vorsichtsmaßnahme ging Storm los, um die Umgebung zu erkunden. Als Stütze auf den schlüpfrigen Schlammbänken benutzte er ein Stück Treibholz. Zweimal scheuchte er Aasfresser und Aasvögel auf, und beide Male lief er schnell hin, um nachzusehen, woran sie sich delektiert hatten.
    Einmal war es das Pferd, das Sorenson geritten hatte und beim zweitenmal ein zerschmettertes, wild aussehendes Wesen, das der Bergfluß heruntergeschwemmt haben mußte. Immer wieder blieb er stehen und rief oder pfiff nach Baku, aber er erhielt keine Antwort.
    Als die Sonne höher stieg, sogen ihre Strahlen die Feuchtigkeit auf, und Storm stapfte am Ufer des vergrößerten Sees entlang. Die trübe Wasserfläche bedeckte jetzt fünf Sechstel des Tales, unter anderem den ganzen unteren Teil, an welchem sie hereingekommen waren. Und der Terraner fand keine Spuren von Überlebenden, sah keinen Rauch von Lagerfeuern, bekam keine Antwort auf sein wiederholtes Rufen.
    Die meisten Geröllhaufen waren jetzt vom Wasser bedeckt, nur wenige ragten noch über die Oberfläche hinaus. Auf einigen entdeckte er Lebewesen, die sich bewegten, lauter kleine Schiffbrüchige, die zu den Grasbewohnern des Tales gehörten. Er wollte eben wieder umkehren und zu seiner Höhle zurückgehen, als er den Schlag mächtiger Flügel vernahm und am klaren Himmel eine scharfgeschnittene, schwarze Silhouette bemerkte, eine Silhouette, die ihm wohlbekannt war – Baku. Storm pfiff, und der Adler stieß im Sturzflug herunter.
    Er strich dicht über seinem Kopf dahin, das übliche Zeichen, daß der Tiermeister ihm folgen sollte. Aber die Richtung, in die er Storm wies, führte quer über den See, und Storm traute den dunklen Wassern nicht, die voll Treibgut waren und vermutlich einige unangenehme Wasserbewohner beherbergten, die er nicht sehen konnte. Er platschte am Rand entlang, manchmal bis zur Hüfte im Wasser, immer vorsichtig mit dem Stock vor sich hertastend. Baku hatte sich auf einem der das Wasser überragenden Hügel niedergelassen, der vor dem Unwetter hoch, im trockenen Teil des Tales gelegen hatte. An einem verwitterten Steinbrocken, der immer noch Ähnlichkeit mit einer Mauer hatte, erkannte Storm einen früheren Richtpunkt.
    Er rief, und Baku stieß als Antwort einen Schrei aus, rührte sich aber nicht. Sein tastender Stock sank plötzlich tief ein, und Storm erkannte, daß er schwimmen mußte, um die Insel zu erreichen. Er ging vorsichtig in das tiefere Wasser hinein und schwamm los. Sorgfältig wich er dem Treibgut aus. Der Geruch des

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