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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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einzufangen? Diese Art sadistischer Rache paßte zu dem Charakter der Feinde, wie er ihn erlebt hatte. Storm bekämpfte eine Woge von Zorn. Er zwang sich, stehenzubleiben und das Blutbad mit anzusehen. In Gedanken setzte er es mit auf die Liste, die er einst von den Missetaten der fremden Rasse da draußen angelegt hatte, von der es noch nicht einmal feststand, ob man sie Menschen nennen konnte.
    Immer noch starben Pferde, und Storm konnte den Schauder nicht unterdrücken, der ihn bei jedem Todesschrei überlief. Surra! Surra und Gorgol! Er konnte sich nicht vorstellen, wie sie entkommen sollten, wenn sie nicht schon die Terrassen erreicht hatten.
    Hing schrie. Sie grub die Klauen in seine Haut, und ihr zitternder kleiner Körper preßte sich eng an seine Brust. Dann sprang Storm zurück und – hatte ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung, als sich weiches, warmes Fell an ihn drückte und Surras rauhe Zunge über seinen Arm fuhr. Er streichelte zur Begrüßung ihre Ohren, und dann berührten seine Finger in der Dunkelheit schuppige Yorishaut – Gorgols Harnisch.
    Der Norbie fuhr herum, eine nur undeutlich erkennbare Gestalt, und Storm konnte jetzt auch seine andere Seite sehen. Er stützte eine zweite Gestalt, schlanker, kleiner als er. Storms Hand berührte ein zerlumptes Hemd aus Urokwolle, Haut, einen Gürtel, wie er ihn besaß. Der Gerettete war kein Eingeborener, sondern jemand, der Siedlerkleidung trug.
    Storm griff nach dem herabhängenden Arm des anderen und legte ihn sich über die Schulter, so daß Gorgol und er sich jetzt das Gewicht teilten. Während sie sich mühsam auf die unterste Terrasse hinaufschleppten, kam der Fremde ein wenig zu sich und versuchte zu gehen, obwohl sein Stolpern seine Helfer eher behinderte, als ihnen zu nützen.
    Sie kämpften sich zwei Terrassen hoch, immer wieder pausierend, um Atem zu schöpfen. Der Lärm im Tal hatte sich gelegt, obwohl der Energiestrahl immer noch methodisch hin- und herpeitschte. Nichts konnte dort unten mehr am Leben sein – das war unmöglich. Und doch schien es, daß die Xiks mit ihrem Erfolg nicht zufrieden waren.
    Die dritte Terrasse. Noch eine, und sie waren auf der Höhe des Passes angekommen. Der Fremde murmelte etwas, und ein- oder zweimal stöhnte er. Obwohl er nicht voll bei Bewußtsein war und Storms Fragen nicht zusammenhängend beantwortete, war er jetzt sicherer auf den Beinen und folgte gehorsam ihrer Führung.
    Die Terrassen zu erklimmen und sich dann einen Weg auf ihnen entlang zu kämpfen, war eine schwere Aufgabe. Und wenn die Vegetation nicht spärlicher geworden wäre, je höher sie kamen, wären sie wohl zu einem gefährlich langsamen Tempo gezwungen gewesen. Der Morgen graute schon, als sie das Plateau erreichten, wo der tote Yoris gelegen hatte. Surra kam zurückgeschlichen und stieß Storm warnend in die Seite. Zwischen ihnen und dem Paß lauerte eine Gefahr!
    Wäre er sicher gewesen, daß es nur ein Norbie war, hätte Storm der großen Katze den Befehl gegeben, den sie erwartete und hätte sie den Weg frei machen lassen. Aber ein Xik oder ein Gesetzloser, mit einem Schlitzer oder einer anderen tödlichen Waffe ausgerüstet, war mehr, als sie verkraften konnte. Das Risiko wollte Storm nicht eingehen. Er machte Gorgol ein Zeichen, vorsichtig zu sein und in Deckung zu gehen und schlich allein auf den Paß zu.
    Wieder einmal hatten Surras feine Ohren sie gerettet. Da war tatsächlich eine Wache stationiert. Und der Mann hatte sich versteckt. Er lehnte vollkommen unsichtbar in einer Felsennische an einer Stelle, von der er den ganzen Anmarschweg überblicken konnte.
    Bevor er nicht aus seinem Versteck hervorgelockt worden war, gab es kein Weiterkommen für sie. Storm hockte sich auch hinter einen Felsen und studierte das Terrain. Es war ihm jetzt vollkommen klar, daß die Gesetzlosen ihre Pferde geopfert hatten, um sicherzugehen, daß kein Außenseiter mit dem Leben davonkam. Und der ganze Feuerzauber legte den Schluß nahe, daß der Fremde, den Gorgol gerettet hatte, dieser Außenseiter war. Vielleicht war er sogar derselbe Mann, den der Norbie an jenem Tag in den Händen der Xiks gesehen hatte, als sie die Expedition auslöschten.
    Zweifellos waren jetzt alle Ausgänge aus dem Tal bewacht. Der nächste Schritt des Feindes mußte logischerweise ein sorgfältiges Absuchen der Terrassen sein, wodurch sie ihre Beute auf einen der bekannten Ausgänge zutrieben und damit geradenwegs in den Schußbereich eines der hier

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