Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
unwesentlichen Unterschieden wie Hautfarbe und Beschaffenheit der Haare absah, aber zwischen den gehörnten, haarlosen Norbies und den von Terra stammenden Siedlern bestand eine Verbundenheit, wie es sie zwischen Mensch und Xik nie geben konnte. Bis jetzt hatte man noch keinerlei Gemeinsamkeit mit den grausamenEindringlingen entdecken können, obwohl man immer wieder geduldig danach gesucht hatte.
    Und obwohl jede Rasse die Sprache der anderen sprechen konnte und es auch tat, gab es keine Verständigung zwischen Menschen und Xiks, die über den oberflächlichen Austausch von Informationen hinausging. Drastisch differierende Ziele trieben die beiden Völker. Ein katastrophaler Fehlschlag nach dem anderen war die Folge jedes Kontaktversuches gewesen.
    Der Terraner konnte seiner instinktiven Aversion kaum Herr werden, als er den Körper versteckte – und dieses Gefühl war ein ganz anderes als die Furcht vor dem Berühren des Toten –, genau wie er den Zorn, der an ihm fraß, als er in der vergangenen Nacht Zeuge des kaltblütigen Hinmetzelns der Pferde gewesen war, auch nicht zu ersticken vermochte und es auch nicht versucht hatte.
    Es war unmöglich, die Gedanken der Eindringlinge zu verstehen. Man konnte nur zu erraten versuchen, welche verworrenen Motive sie trieben, die Dinge zu tun, die sie taten. Die Zerstörung Terras war ein Resultat ihrer Art von Kriegführung, und sie war wahrscheinlich ebenso sinnlos wie das Blutbad unten im Tal. Denn verteilt über die ganze Galaxis in zahllosen Kolonien hatte die irdische Menschheit die Zerstörung ihrer ursprünglichen Heimat überlebt, genau wie sich der Gefangene, den die Xiks in ihrem Abwehrnetz zu fangen versucht hatten, auf dem Weg in die Sicherheit befand.
    Gorgol hatte nur darauf gewartet, daß der Weg frei war. Schon führte er seine Last in dem schnellsten Tempo, das der Verletzte durchhalten konnte, über das Plateau zum Paß hinüber. Der größere Norbie mußte sich tief nach einer Seite beugen, um den schwankenden Fremden wirksam stützen zu können. Und Storm kam ihm rasch zu Hilfe, nachdem er Surra und Baku als Spähtrupp vorausgeschickt und den erbeuteten Blaster über die Schulter gehängt hatte.
    Im zunehmenden Tageslicht konnte man deutlich sehen, daß der Gerettete äußerst brutal behandelt worden war. Jedoch nicht so schlimm wie einige der Gefangenen, die Storm aus Lagern der Xiks befreit hatte. Und allein die Tatsache, daß er sich noch auf den Beinen halten konnte, war ein Pluspunkt. Als Storm den Taumelnden von der anderen Seite stützte, überließ Gorgol dem Terraner das volle Gewicht des Verletzten. Er zog den verwundeten Arm aus der Schlinge und signalisierte hastig:
    „Pferde – frei – auf Seitenpfad. Wir werden sie brauchen – ich sie bringen.“
    Bevor Storm protestieren konnte, lief er davon. Sie konnten ein paar Pferde tatsächlich gut gebrauchen, aber je schneller sie dieses finstere Tal verließen, desto besser. Und der Himmel wußte, wie weit da unten die Treibjagd nach dem Flüchtling fortgeschritten war. Der Terraner stieg weiter den Paß hinunter, leicht unter der schwankenden Last des Fremden stolpernd.
    Surra postierte er mitten auf dem Paß. Wenn Gorgol ein paar Pferde diesen engen Pfad heraufbrachte, konnte die Katze ihm helfen, sie zu treiben. Die große Katze war zwar etwas ermüdet, aber sie konnte wohl eine Weile Wache stehen, während Baku als Späher über ihren Köpfen flog. Hing hüpfte vor ihnen her und machte hier und da halt, um einen flachen Stein umzudrehen oder einen interessanten Fund zu begutachten.
    Die Muskeln in Storms Beinen wurden langsam steif und begannen zu schmerzen. Sein Atem ging in kurzen, harten Stößen, die in einem scharfen Stich in der Seite endeten. Bin anscheinend nicht mehr in Form, dachte er ungeduldig, zu lange in der Zentrale gehockt. Er versuchte, vorauszuplanen. Das Lager auf der Kiesbank war zu exponiert, und sie konnten den Fremden nicht allzusehr in die Erschöpfung hineintreiben, selbst wenn Gorgol wirklich Pferde zum Reiten herbeischaffte. Das bedeutete, daß sie ein Versteck innerhalb des überfluteten Tales finden mußten.
    Storm kannte nur eines, so sehr es ihm auch widerstand: Die Höhle, in die Rain während des Wolkenbruchs gerannt war. Sie lag östlich von dem Paß, den sie jetzt hinunterstiegen, etwa eine Meile von der Kiesbank entfernt. Sicherlich war das Wasser inzwischen bis unter ihren Eingang gefallen. Wasser! Storm leckte sich mit trockener Zunge die noch

Weitere Kostenlose Bücher