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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Gedanke, und er fragte: „Warum gibt es keine Gegenwarten, in denen die menschliche Rasse ihren Krieg gegen den Feind verliert?“
    „Weil die menschliche Rasse nach dem Willen dessen, dessen Werkzeug ich bin, ihren Krieg gewinnt“, lautete die Antwort.
    „Diese“, sagte er nach einer ganzen Weile, und es klang so, wie wenn er einen bestimmten Stein oder ein Tongemisch für eine Skulptur ausgewählt hätte.
    „Es sind die Ihren, und Sie können damit tun, was Ihnen gefällt.“
    Und dann begann für Red ein Zustand der reinsten Ekstase, die er sich nie hätte vorstellen können. Die Zeitenströmungen ließen sich formen, und ihm war, als schaffe er allein mit seinem Geiste eine objektive Skulptur.
    Als er schließlich seine Arbeit beendet hatte, gab es fünf Modellgegenwarten, und jede einzelne war so entworfen, daß sie sich in die andere fügte wie die Nut in eine Feder.
    Red versuchte den Augenblick zu erschauen, in dem seine Arbeit ihre definitive Form annahm, aber es gelang ihm nicht, weil die Anstrengung, zwischen den fünf Zeitströmungen zu unterscheiden, jetzt zu groß war.
    „Was haben wir getan?“ sagte er, von unendlicher Müdigkeit überwältigt, denn er hatte mehr geschaffen, als er es sich in seinen ehrgeizigsten Gedanken hätte träumen lassen.
    „Sie haben der menschlichen Rasse eine Flotte gegeben, mit der sie ihren Krieg gewinnen kann“, sagte Artesha. „Schauen Sie?“
    Red verstand nicht, wie es geschah, aber die getrennten Gegenwarten verschmolzen ineinander und wurden zu einer einzigen, und die wichtigen Objekte darin befanden sich genau an der richtigen Stelle. „Ich bin es also gewesen, der jene Zeitenwogen hervorgerufen hat“, sagte er. „Und ich war es, der die Doppelgänger geschaffen hat.“ Er erinnerte sich, aber die Erinnerung war nur ein ärmlicher Schatten im Vergleich mit der Freude am Schöpfen, die er für einen kurzen Augenblick erfahren hatte.
    Kurz? In einem einzigen „Jetzt“ wie das „Jetzt“, das Artesha in ihrer Gestalt als das WESEN erlebte. Aber sie brauchte daraus nicht in die Tyrannei der langsam verrinnenden Zeit zurückkehren. Sie hatte die Schwelle zur Ewigkeit überschritten. Beinahe hätte er sie beneidet.
    „Hören Sie!“ sagte Artesha, und er vernahm Burmas Stimme.
    „Ich stelle meine Flotte von annähernd einer Million Schiffen dem Zentrum zur Verfügung …“
    Die Doppelgänger hatten die letzten unglaublich feinen Berichtigungen der Parallelgegenwarten vorgenommen. Das Werk war getan.
    „Ich habe noch eine Aufgabe“, sagte Artesha. „Ich muß das ganze Schema des Universums ändern, denn es läuft jetzt, wie man sagen könnte, in einem spitzen Winkel zu der Bahn, der es am einfachsten folgen könnte.“
    Es entstand eine kurze Pause. „Nachdem ich das getan habe“, fuhr Artesha fort, und ihr Tonfall schien sich kaum wahrnehmbar zu ändern, „werde ich meinen Zweck erfüllt haben. Und Sie werden nicht länger benötigt. Noch eine kleine Weile besteht für Sie die Möglichkeit, mir Fragen zu stellen.“
    Red strengte sein ermüdetes Hirn an. Sein eigenes Schicksal glaubte er bereits zu kennen, denn in den kombinierten Idealgegenwarten gab es keinen Platz für ihn.
    „Wie sieht das Schicksal der menschlichen Rasse aus?“, sagte er langsam und wußte schon bei seiner Frage, wie die Antwort lauten mußte.
    „Es ist das gleiche Schicksal wie das des Universums, weiterzuexistieren – immer weiter und dann zu enden, wenn es der Schöpfer bestimmt.“
    „Wer war die andere Person, die eine wichtige Aufgabe erhielt?“ fragte er. „Und was für eine Aufgabe war das?“
    „Chantal war die andere Person“, antwortete Artesha. „Und ihre Aufgabe – ich glaube, Sie kennen sie.“
    „Burma“, sagte Red mit absoluter Sicherheit.
    „Natürlich. Das ist der einzige persönliche Wunsch, den ich mir bei all meiner Arbeit gestattet habe. Das ist auch der Grund, warum ich noch etwas richtigstellen muß. Bei der ganzen Neuordnung der Geschichte, die wir unternommen haben, habe ich eine besondere Person übriggelassen, die gerade aus dem heraus, was getan wurde, genau die richtige Person ist.“
    Red wurde von Eifersucht gepackt. Aber sein ganzes Bewußtsein war so von Müdigkeit erfüllt, daß dieses Gefühl nicht an die Oberfläche emporsteigen konnte.
    „Ich kann nicht länger von Burma verlangen, eine in Metall gefangene Person zu lieben“, sagte Artesha, und in ihrer Stimme schwang eine Art Melancholie mit.
    Red wußte, daß seine

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