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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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weitere Schritte zu unternehmen. Er ist der Meinung und ich stimme mit ihm überein –“ Christensen sah zu DeWitt hinüber – „daß wir immer noch einen geringen Vorsprung haben und daß noch nicht alles verloren ist, vorausgesetzt, daß wir alle Anstrengungen machen, die möglich sind.
    Wer auch immer Fairlies Aufzeichnungen besitzt, wird sie sicher mit dem Sumerischen vergleichen. Deshalb bin ich der Meinung, daß wir keine Zeit mehr verlieren dürfen und es ebenfalls tun müssen. Es handelt sich jetzt nicht mehr um einen edlen Wettstreit, der hier von ein paar Gelehrten ausgetragen wird, sondern um eine lebenswichtige Angelegenheit, die für die freie Welt entscheidend sein kann.“
    DeWitt sagte bedrückt: „Ich bezweifle zwar, daß wir noch eine Chance haben – selbst, wenn wir unser Bestes tun, aber trotzdem müssen wir uns jetzt an die Arbeit machen.“

 
7.
     
    Einige Wochen später stand Fairlie an einem ungewohnten Platz, um einen Test mitzuerleben.
    Er befand sich in einem Betonbunker, der tief in den Fels eingelassen war. Der Bunker war mit Meßgeräten und Skalen vollgestopft, die von jungen Männern abgelesen und kontrolliert wurden, deren Sprache Fairlie völlig unverständlich war – als sprächen sie nicht Englisch, sondern einen unbekannten Dialekt … oder die Sprache der Urmenschen von Gassendi.
    Nein, es war noch schwieriger zu verstehen, denn Fairlie verstand unterdessen wenigstens Bruchstücke von dem, was die Urmenschen geschrieben oder gesprochen hatten.
    Zusammen mit den anderen war er auf seinem Weg inzwischen so weit gekommen, daß sie einige der Aufschriften einwandfrei übersetzen konnten – vor allem die Bezeichnungen auf den Maschinen, für die sich DeWitt am meisten interessierte – den Ionenantrieben.
    Durch die Periskope des Bunkers sah man draußen zwei dieser Antriebe, die unterdessen repariert worden waren, nachdem man sie von Gassendi nach Morrow Base gebracht hatte. In wenigen Minuten sollte der erste in Betrieb genommen werden und dann würde Fairlie erfahren, ob er recht gehabt – oder ob er sich geirrt hatte.
    Im Bunker war es beinahe zu heiß, obwohl die Klimaanlage auf vollen Touren lief, aber Fairlie war es kalt und beinahe schlecht. Er hatte ganz einfach erbärmliche Angst.
    Die Stimmen der Techniker klangen energisch und unbekümmert. DeWitt stand mitten unter ihnen und gab seine Anordnungen, dann wandte er sich wieder an die prominenten Zuschauer des Unternehmens „Nacht“.
    Unternehmen Nacht. Der Name allein genügte, um Fairlie kalte Schauer über den Rücken zu jagen. Wenn sie doch nur einen etwas freundlicheren Namen dafür ausgesucht hätten! Komet oder Zukunft oder auch Mondsucht – aber doch nicht ausgerechnet Nacht …
    Unternehmen Nacht.
    In wenigen Minuten würde er wissen, ob der Versuch geglückt oder gescheitert war.
    Er sah auf die Männer, die dafür verantwortlich waren und versuchte zu erraten, was sie in den letzten Minuten vor dem Test dachten.
    Sie waren zu dritt – Raab, der Physiker, Winstedt, der Biologe, und Thomason, der Ingenieur. Ihre Gesichter zeigten keinerlei Erregung. Sie schwitzten alle drei, aber das konnte von der Hitze kommen, die in dem Bunker herrschte.
    Raab, ein dunkelhaariger, schlanker Mann, in mittleren Jahren führte gerade eine unverständliche Unterhaltung mit einigen Technikern. Er schien völlig ruhig und gelassen zu sein – der unheimlichste Mann, den Fairlie je getroffen hatte. Sein Körper schien nur ein notwendiges Anhängsel zu sein, dessen er sich bediente, um sein Gehirn zu transportieren und es zu ernähren. Es war unmöglich, sich Raab als kleinen Jungen vorzustellen. Es war unmöglich, sich ihn lachend vorzustellen.
    Winstedt war völlig anders. Er lachte, er lächelte und klopfte jedermann freundlich auf die Schulter. Er war nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Politiker, obwohl er einen hervorragenden Ruf als Biologe genoß. Fairlie hätte jede Summe darauf gesetzt, daß Winstedt nur soweit am Unternehmen Nacht Interesse hatte, als es ihm persönliche Vorteile zu bringen versprach.
    Thomason, der Ingenieur, hatte große Ähnlichkeit mit DeWitt. Er war untersetzt, mit dunklem Haar und harten Gesichtszügen. Er war zäh wie Berylliumstahl und auf seinem Gebiet hervorragend – andererseits aber auch völlig unwissend auf sämtlichen anderen. Er beriet sich immer wieder mit DeWitt und einigen anderen Versuchsingenieuren.
    Christensen stand ruhig in einer Ecke und brachte es fertig, den

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