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TS 84: Das Gestirn der Ahnen

TS 84: Das Gestirn der Ahnen

Titel: TS 84: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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übersetzen können?“ fragte er dann plötzlich.
    Fairlie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es auch nicht. Vermutlich nur Zufall. Ihre Sprache hatte eben gewisse Ähnlichkeit mit einer Sprache, die früher auf der Erde gesprochen wurde.“
    „Zufall … Fairlie, wir sind doch beide Wissenschaftler, die gern genaue Erklärungen für alles haben.“
    „Haben Sie denn eine?“
    „Ich nicht, aber Winstedt. In der Höhle in Gassendi haben wir überall Blutspuren, Hautfetzen und Gewebeteile gefunden, die noch tadellos erhalten waren. Winstedt hat sie untersucht. Alles – Chromosomen, Blutgruppen, Zellstrukturen – alles, was dazugehört.“
    Fairlies Herz schlug hart und aufgeregt. „Und?“
    „Der Zufall ist eine wunderbare Sache, Fairlie. Ihre Sprache ähnelte zufällig dem Sumerischen, aber ihre Körper waren noch ähnlicher. Sie waren gleich !Was halten Sie jetzt noch vom ,Zufall’, mein kleiner Gelehrter?“ Christensen leerte sein Glas und schwieg.
    Fairlie stand auf und schenkte sich ein neues Glas voll. „Weiß Winstedt das ganz sicher?“ Seine Hände zitterten heftig.
    „Winstedt ist zwar ein übler Streber, aber außerdem noch der beste Biologe der Vereinigten Staaten. Er ist ganz sicher.“
    „Dann …“ Fairlie setzte sich unsicher. „Dann müssen sie hier ja auch eine Kolonie gehabt haben“, sagte er schließlich. „Hier auf der Erde.“
    Christensen nickte. „Gassendi war ein Vorposten, der die Kolonie verteidigen sollte. Klingt doch ganz vernünftig, nicht wahr? Als der Stützpunkt gefallen war, war die Kolonie abgeschnitten. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber sie drängt sich geradezu auf, wenn man drüber nachdenkt. Vielleicht stammen wir doch nicht von den Affen ab, Fairlie! Vielleicht sind wir von den Sternen hierher gekommen. Das erschreckt mich am meisten. Ich fürchte, daß wir in unsere eigene Vergangenheit sehen werden, wenn wir Altair erreichen …“
    Unsere eigene Vergangenheit. Dann war also der Homo Neanderthalensis doch nicht der Vorfahre der Menschen! Jetzt war auch klar, warum der Cro-Magnon so plötzlich erschienen war – voll entwickelt, mit einer Sprache begabt und ohne Verbindungsglied zu den Menschen, die vor ihm gelebt hatten …
    Fairlie verbarg sein Gesicht zwischen den Händen. DeWitt wollte ihn mitnehmen. Mitnehmen auf seinen Flug nach Altair.
    Aber ich kann nicht. Ich habe Angst, dachte Fairlie.
    Christensen fragte: „Fühlen Sie es auch? Auf einmal ist alles verschwunden und zerbrochen, woran ich geglaubt habe.“ Er machte eine verzweifelte Handbewegung. „Fühlen Sie sich auch so verloren, Fairlie?“

 
9.
     
    Fairlie betrachtete das Raumschiff. Er sah es und traute doch seinen Augen nicht.
    „Eine ganz neuartige Mondrakete“, sagte DeWitt zu ihm und lächelte geheimnisvoll. „Na, wie gefällt sie Ihnen?“
    „Sie wollten mich eigentlich etwas anderes fragen“, gab Fairlie zurück.
    „Das stimmt. Ich wollte wissen, ob Sie sich entschieden haben.“
    Fairlie senkte den Kopf. „Noch nicht.“
    „Wir wollen nächste Woche mit den ersten Testflügen beginnen, deshalb würde ich Ihre Entscheidung gern bald erfahren. Sie müssen verstehen – wenn Sie nicht mitwollen, dann …“
    „Ich weiß, ich weiß“, erwiderte Fairlie gereizt. „Wenn ich nicht mitfliegen will, dann muß ich auf jeden Fall hierbleiben, bis die Rakete wieder zurück ist, damit ich nichts verraten kann. Und unterdessen kann ich ein alter Mann werden.“
    Dann sah er wieder die Rakete an. „Sie gehört beinahe Ihnen“, sagte DeWitt. „Wir verdanken sie Ihnen, denn Sie haben die Pläne übersetzt und alles, was sonst noch dazugehört.“
    „Ich weiß. Ich erinnere mich aber auch an etwas anderes. ,Alle Menschen, die sich dort hinaufwagen, werden vernichtet werden.“
    „Sie waren Menschen wie wir auch. Sie benutzten großartige Ausdrücke, das ist alles. Sie reden wie ein altes Weib, Fairlie!“
    „Das kann sein. Aber Sie haben noch eine Kleinigkeit übersehen.“
    „Das wäre?“
    „Als die Vanryn auf Gassendi ihre Aufzeichnungen zurückließen, machten sie sich offensichtlich keine Sorgen darüber, daß sie in die Hände ihrer Feinde fallen könnten.
    Daraus kann man doch nur einen Schluß ziehen – nämlich, daß ihre Feinde eine Technik besaßen, die noch höher entwickelt gewesen sein muß als die Ihre …“
    DeWitt antwortete ungerührt: „Das ist mir natürlich auch schon aufgefallen. Ihre Feinde haben wahrscheinlich den Krieg gewonnen, aber ich

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