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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Druckanzügen standen! Ihre abgenagten Schädel trugen ein leeres Grinsen …
    Dr. Blane fühlte, wie er vor Angst zu schwitzen begann. Ein sechster Sinn warnte ihn und drängte ihn, umzukehren und zu der Rakete zurückzulaufen. Aber es war schon zu spät. Von irgendwoher drang Musik an sein Ohr – als ob sich die Harmonie und die Schönheit zu einem Musikstück vereint hätten …
    Er drehte sich mit einer letzten Anstrengung um und sah Hunderte von Schmetterlingen um sich herumflattern. In seinen Augen standen Tränen, aber er weinte nicht, weil er den Tod vor Augen hatte, sondern weil er in seinem Leben noch nie so schöne Musik gehört hatte. Gleichzeitig lächelte er selig …
    Die Vibratoren glitten aus seinen Händen. Langsam öffnete er den Verschluß seines Helms, nahm ihn ab und ließ ihn zu Boden fallen. Er stand bewegungslos, unfähig zu denken oder zu reagieren – und wartete auf den Augenblick, in dem sich unzählige Schmetterlinge auf ihn niedersenken würden …
     
    *
     
    Das Forschungschiff Prometheus blieb noch zehn Tage lang in seiner Kreisbahn um Planet Fünf. Whiz wartete Tag und Nacht vor dem Lautsprecher, wie es ihm befohlen worden war. Schließlich zog er die logischen Schlüsse aus der völligen Funkstille, die seit mehr als zweihundertfünfzig Stunden herrschte.
    Er fand schließlich auch einen triftigen Grund, warum keiner der Männer mehr am Leben sein konnte – Menschen konnten nicht ohne Wasser leben. Das Wasser auf Planet Fünf enthielt aber eine Anzahl giftiger Stoffe und war auch sonst so verschieden zusammengesetzt, daß kein Mensch davon leben konnte.
    Deshalb war Whiz schließlich fest davon überzeugt, daß keiner seiner Herren – weder Captain Trenoy noch Dr. Luiss noch Dr. Blane – mehr am Leben sein konnte.
    Andererseits wußte er nicht, warum und wie sie zu Tode gekommen waren. Als er selbst unter dem hypnotischen Einfluß der Schmetterlinge gestanden hatte, hatte er nichts von der Musik gehört, weil sein Datenspeicher nicht auf dergleichen Dinge reagierte. Er wußte nur, daß ihn etwas positronisch beeinflußt hatte. Zum erstenmal in seinem Roboterleben war er eingeschlafen, obwohl seine Akkumulatoren voll geladen waren. Außerdem konnte er nicht wissen, daß ihn die Schmetterlinge einfach loswerden wollten, weil er nicht eßbar war und deshalb nur störte.
    Andererseits muß sich sogar ein Roboter eine Ausrede zurechtlegen, wenn er ohne Befehl handelt. Deshalb hatte Whiz auch Dr. Blanes Befehl „erfinden“ müssen, der ihn zur Prometheus zurückbeorderte.
    Jetzt stand er auf dem Navigationsdeck und starrte mit roten, ausdruckslosen Augen auf die Oberfläche von Planet Fünf.
    Endlich hatte er seinen Entschluß gefaßt. Die Nachricht vom Scheitern der Expedition mußte zur Erde zurückgelangen. Dort konnten dann die Menschen entscheiden, was weiter geschehen sollte.
    Whiz beugte sich über den Kartentisch und begann zu rechnen. Er kannte weder Bedauern noch Furcht noch Mitleid.
    Er wußte nur, daß er den Relativitätsantrieb besser bedienen konnte als seine ehemaligen Herren.

 
Der Teufelskreis
    (REPEAT PERFORMANCE)
     
    Sheridan wachte auf, weil ihn das schrille Geräusch in seinen Ohren nicht mehr schlafen ließ. Es klang wie das hohe Summen einer Maschine, wie ein Dynamo, der auf, höchsten Touren läuft.
    Er lag einen Augenblick ruhig im Bett und versuchte sich an den Traum zu erinnern, den er eben gehabt hatte. Das Geräusch wurde langsam leiser und verklang schließlich völlig. Gleichzeitig wurde auch die Erinnerung an den Traum immer schwächer; der ihm den kalten Schweiß auf die Stirn getrieben hatte.
    Dann stand er auf, streckte sich ausgiebig und ging ins Bad. Beim Anziehen glaubte er das Geräusch noch einmal einen kurzen Augenblick lang zu hören, aber das Klingeln des Telefons im Flur übertönte es kurz danach. Seltsam, daß er geahnt hatte, daß das Telefon gleich klingeln würde!
    Aber was war andererseits schon dabei, wenn er es schon vorher geahnt hatte? Schließlich war er als Arzt immer darauf gefaßt, angerufen zu werden …
    Sheridan ging in den Flur hinaus, setzte sich auf den Rand des Telefontisches und streckte die Hand nach dem Hörer aus. Dann zog er sie plötzlich zurück, ohne ihn aufzunehmen und nahm eine Packung Zigaretten aus der Tasche. Das Telefon läutete weiter.
    Als er sich eine Zigarette anzündete, bemerkte er, daß seine Hände zitterten. Er wußte auch warum – er wußte nämlich genau, wessen Stimme er hören

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