Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
sie allerdings auch allen Grund, denn die Prometheus war die erste Rakete, in der sich der Relativitätsantrieb bewährt hatte.
    Allerdings konnten sich nur drei der Mannschaftsmitglieder das Vergnügen gönnen, mit Wein anzustoßen, der in achteinhalb Lichtjahren Entfernung auf der Erde gewachsen war – das vierte Mitglied, ein Positronenroboter, zog es vor, sich gelegentlich eine Ladung Ampere zuzuführen.
    Im Augenblick brachte Captain Trenoy, Physiker, Astronom und Schiffskommandant, gerade einen offiziellen Toast aus. Die beiden anderen Männer hörten aufmerksam zu, während Whiz, der Roboter, ihn mit seinen roten Augen ausdruckslos anstarrte.
    „Mögen unsere Untersuchungen erfolgreich sein“, sagte Captain Trenoy, als er sein Glas hob, „mögen uns die Tage kurz erscheinen, und möge unsere Rückkehr glücklich sein!“
    „Amen“, sagte Dr. Blane.
    Er sah Dr. Luiss ernst an, als sie sich über ihre Gläser hinweg anblickten. Sie dachten beide an dasselbe Phänomen. Die Prometheus hatte die achteinhalb Lichtjahre lange Reise in neunzehn kinetischen Monaten zurückgelegt, aber die Erde in Wirklichkeit vor fünfzehn Erdjahren verlassen. Für die Besatzung bedeutete das, daß bis zu ihrer Rückkehr über dreißig Jahre vergangen sein würden, während sie in dieser Zeit kaum vier Jahre älter geworden sein würden.
    Blane, der an Bord die Aufgaben eines Psychologen und Arztes wahrnahm, dachte über die Auswirkungen nach, die dieser Zustand notwendigerweise auf jeden haben mußte, der so von seiner Zeit getrennt worden war. Zum Glück wurde das Problem der Wiederanpassung erst dann wieder akut, wenn sie zur Erde zurückgekehrt waren.
    Luiss, der Biochemiker und Geologe der Prometheus, starrte in sein Weinglas und fragte sich, wie lange er wohl noch brauchen würde, um verrückt zu werden.
    Captain Trenoy füllte die Gläser wieder und begann mit seiner Mannschaft das Problem der Landung auf Planet Fünf zu diskutieren. Nach den Monaten, die sie auf dem Flug verbracht hatten und während derer sie eigentlich nur Routinedinge zu erledigen gehabt hatten, war es jetzt nicht leicht, sich wieder umzugewöhnen und Entscheidungen zu treffen.
    „Das ist also das Ende der ersten Lektion“, bemerkte der Captain ironisch. „Ich finde, daß wir uns für ein Verfahren entscheiden müssen. Ich setze voraus, daß wir uns einig darüber sind, so schnell wie möglich mit der Arbeit zu beginnen.“ Er sah sie fragend an.
    „Ich kann keinen Grund sehen, warum wir das nicht tun sollten“, gab Dr. Luiss zurück. „Ich habe die ersten Ergebnisse von Whiz’ Untersuchungen kontrolliert. Es sieht nicht nach Schwierigkeiten aus.“
    „Ich habe jedenfalls keine Einwände.“ Blane lächelte leicht. „Ich möchte allerdings vorschlagen, daß wir zuerst Whiz hinunterschicken – der kann wenigstens nicht krank werden …“
    „Das wollte ich auch gerade vorschlagen“, stimmte Captain Trenoy zu. „Ich bin allerdings der Meinung, daß wir die kleine Rakete so einstellen sollten, daß wir sie von hier aus wieder zurückholen können – falls Whiz dort unten etwas zustoßen sollte.“
    „Warum befürchten Sie, daß mir etwas zustoßen könnte, Captain?“ dröhnte die Stimme des Roboters aus seinem Brustlautsprecher. „Die bisher vorgenommenen Messungen lassen mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, daß keinerlei Gefahr besteht.“
    Trenoy lachte. „Du hast recht, Whiz – du bist eben durch und durch logisch, während wir armen Sterblichen nun einmal zu unbegründeten Ängsten neigen. Für uns ist eben alles Unbekannte immer noch ein bißchen unheimlich, trotz aller Fortschritte der Wissenschaft – und trotz der unfehlbaren Roboter.“
    Whiz gab einige seltsame Töne von sich, die man als Lachen bezeichnen konnte.
    „Na schön, du Witzbold“, unterbrach ihn Captain Trenoy. „Erzähle uns, was du über Planet Fünf in Erfahrung gebracht hast, damit wir uns überlegen können, wo es Schwierigkeiten geben könnte.“
    Whiz rezitierte mit monotoner Stimme: „Größe etwa die des Erdmondes. Masse: dreiundachtzigkommazwei hoch minus eins. Dichte: dreikommasiebeneinsvier. Umlaufzeit: neunundachtzig Tage, drei Stunden, achtundvierzig Minuten. Oberfläche: drei Fünftel Festland. Atmosphäre: Sauerstoff und Helium im Verhältnis fünfundvierzig zu fünfzig, der Rest verschiedene Edelgase. Flora: Gras, niedriges Buschwerk, von vorwiegend blauer Farbe. Fauna: Bis jetzt noch keine Anzeichen für Lebewesen.“
    „Welche

Weitere Kostenlose Bücher