TS 86: Geist ohne Fesseln
Marmorblocks, unter dem Carel McKinney begraben war. Der Kapitän der Hunting Bow, die als einziges Schiff unter allen anderen Trägerschiffen der Vorkriegsserie den Kampf überstanden hatte, sprach mit So Pak Lau. Der Hügel neben dem Wasserfall lag wieder in tiefer Ruhe da; von hier konnte man die Häuser nicht mehr erkennen.
Eine Botschaft von Arno Markus war es gewesen, die den Kapitän der Hunting Bow nach Longhurst gerufen hatte. Jetzt war er seit einem halben Tag hier und wartete darauf, daß die ehemaligen Schüler sich einschifften.
Die Sterne waren deutlich sichtbar wie selten zuvor, und es war eine windstille Nacht. Nach einer Weile gab So Pak Lau das Warten auf und ließ den Kapitän starten. Es würde sich nach dem Ende dieser Fahrt entscheiden, an welche Orte sich die Kinder – jetzt junge Erwachsene – begeben würden. Nach Terra, einen der Kolonialplaneten oder eine gorquonische Welt. Noch wußte es niemand.
Die Hunting Bow benötigte drei Minuten, um aus der Atmosphäre des Planeten hinauszukommen. Dann schalteten die Maschinen auf schnelle Fahrt, und einige Stunden später schleuderte ein Hypersprung das Schiff vorwärts, bis in das Zentrum der Galaxis. Von dort aus würde sich das Schiff in kleinen Sprüngen auf die Erde zu bewegen und schließlich landen.
*
Die Nacht verging langsam.
Die ersten Sonnenstrahlen zeigten eine Gestalt, die auf der Spitze von Lucky Hill stand und nachdenklich an einem Grashalm kaute. Es war der blonde Däne Arno Markus. Als das Licht über den Hang in die Weite der Kiesebene hinabsickerte, stand Arno auf und sah sich um. Er schien auf jemand zu warten.
Das Mädchen hatte sich in der Aufregung etwas verschätzt. Sie teleportierte sich zwanzig Meter von Arno entfernt auf den Schräghang des Hügels, dann aber blieb sie stehen und sah zu, wie sich Arno in Bewegung setzte. Sie erwartete ihn mit herunterhängenden Armen; als der Morgenwind eine Strähne ihres langen, schwarzen Haares in ihr Gesicht wehte, schob sie es zurück. Dann lächelte sie Arno zu.
Er faßte nach der Hand des Mädchens.
„Hier bleiben wir, solange es uns gefällt. Dann erst gehen wir dorthin, wo es uns besser gefällt.“
Nina Riccini lächelte Arno an.
„Es war deine Logik“, sagte sie leise, „die mich derartig gefangengenommen hat. Wir gehen dorthin, wo es uns besser gefällt!“
„Entschuldige“, sagte Arno und faßte ihre Hand. „Ich habe mich jetzt lange genug würdig benommen – erlaubst du, daß ich jetzt etwas aus mir herausgehe?“
„Aber gern“, sagte Nina.
„Vergiß es nie“, sagte Arno und wurde für einen Moment wieder sehr ernst. „Für uns beginnt jetzt und hier die lange Zeit des Friedens. Das ist ein Teil unserer Lebensaufgabe.“
„Ich werde es nicht vergessen“, versprach Nina. Dann lächelte sie ihn wieder an und wartete darauf, daß er sie küßte.
ENDE
Dieser Roman wurde nach einer Idee von G. M. Schelwokat geschrieben.
Als TERRA-SONDERBAND 87 erscheint:
Der kleine Fuzzy
(LITTLE FUZZY)
von H. Beam Piper
Die Macht der Zarathustra-Gesellschaft ist unumstritten, solange der Planet nach dem interstellaren Gesetz den Status einer irdischen Kolonie besitzt.
Dann aber, eines Tages, begegnet Jack Holloway, ein Sonnensteinprospektor, in der Wildnis von Zarathustra einem kleinen Pelzwesen, das er wegen seines Aussehens „Fuzzy“ nennt. Jack hält Fuzzy für intelligent, und auch andere Menschen tun das, nachdem sie mit weiteren Angehörigen der Fuzzy-Spezies in Berührung kommen.
Die Verantwortlichen der Zarathustra-Gesellschaft sind sich jedoch darüber klar, daß sie automatisch ihres Monopols verlustig gehen, sobald die Intelligenz der Fuzzys offiziell anerkannt wird – und sie erklären die Fuzzys zu jagdbarem Wild …
Ein SF-Roman über menschliche Schuld und Sühne – und über einen unbestechlichen Richter!
Diesen neuen TERRA-SONDERBAND erhalten Sie in Kürze bei Ihrem Zeitschriftenhändler oder im Bahnhofsbuchhandel zum Preis von 1, – DM.
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