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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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umschloß. Wächter waren nicht zu sehen, denn die Anläge wurde von Radargeräten bewacht. Landende Maschinen würden den Alarm auslösen und die Beamten der nächsten Polizeistation informieren. Koskinen sah sich nach allen Seiten um. Die bewohnten Häuser waren so weit vom Flugplatz entfernt, daß eine vorzeitige Entdeckung nicht zu befürchten war.
    Es war nicht ganz einfach, den hohen Zaun zu überwinden, doch mit Hilfe der Seile schafften sie es verhältnismäßig schnell. Sie gingen weiter auf den Hangar zu. Nirgendwo zeigte sich ein Wächter. Offenbar rechnete keiner mit einem Diebstahl der museumsreifen Maschinen. Die Tür des Hangars war nicht einmal verschlossen.
    Koskinen spähte in den halbdunklen Hangar und sah die abgestellten Maschinen. Die Vergangenheit wurde wieder in ihm lebendig. Sein Großvater hatte solch eine alte Maschine geflogen. Diese Flugzeuge waren Teile einer Vergangenheit, die die Gegenwart entscheidend beeinflußte.
    Sentimentale Gedanken waren jedoch fehl am Platze. Koskinen holte Werkzeuge von einem Arbeitstisch und machte sich an die Arbeit. Nach einer Stunde hatte er eine der großen Maschinen startklar gemacht. Die Bedienung war etwas ungewohnt, doch er fand bald heraus, worauf es bei diesen Flugzeugen ankam. Zum Glück ließen sich die Radargeräte vom Kontrollturm aus abschalten. Sie konnten also starten, ohne einen Alarm auszulösen.
    „Wir werden vielleicht abstürzen“, sagte Vivienne ernst. „Schon ein kleiner Fehler kann uns zum Verhängnis werden.“
    „Das weiß ich. Wir müssen es aber riskieren.“
    Sie nickte stumm. „Da ist noch etwas, Pete.“
    „Ist es wichtig?“
    „Ich möchte es dir sagen. Vielleicht werde ich keine Möglichkeit mehr dazu finden.“
    „Dann sage es.“
    Vivienne ergriff seine Hände. „Die Sprengkapsel kann gar nicht explodieren.“
    „Ist das wahr?“
    „Der Auslösemechanismus ist echt, ebenso der Sender.“ Vivienne lachte belustigt auf. „Zigger und ich arbeiteten die ganze Nacht daran. Ich aber füllte den Halsring mit einfachem Talkum-Puder.“
    Koskinen sah sie skeptisch an.
    „Ich konnte es dir nicht vorher sagen. Die anderen hätten dir bestimmt eine richtige Sprengkapsel um den Hals gehängt. Die anderen würden keine Skrupel haben, die Explosion auszulösen, Pete.“
    Sie wollte sich von ihm lösen, doch er hielt sie fest und zog sie noch enger an sich. „Ist das wirklich wahr?“
    „Mißtraust du mir?“
    „Nein.“
    Um zu beweisen, daß er ihr glaubte, zog er den Sender aus der Tasche, schaltete die Sicherung ab und drückte auf den Auslöseknopf.
    Dann warf er den Sender im hohen Bogen von sich und küßte Vivienne mit unerwarteter Leidenschaft. Erst nach Minuten lösten sie sich voneinander und kletterten in die Maschine. Koskinen lauschte auf den Klang der Motoren und nickte befriedigt. Er ließ die Maschine auf die Startbahn rollen und gab Vollgas. Das Flugzeug rumpelte erschreckend weit über die Startbahn und stieg schwerfällig in die Luft.
    Vivienne reichte ihm eine Karte. Es war eine sehr alte Karte, so daß er sich nur nach den Konturen der unverändert gebliebenen Küste richten konnte.
    Die Maschine war mit ihren brüllenden Motoren und den starken Vibrationen ein wahres technisches Monster, aber sie vermittelte ein echtes Fluggefühl, das in anderen Maschinen nicht mehr empfunden werden konnte. Koskinen war begeistert. Außerdem fühlte er sich sehr glücklich, denn die Frau neben ihm war nicht bereit gewesen, ihn zu opfern. Der Halsring stellte nun nicht mehr eine drohende Gefahr dar, sondern war eine ständige Erinnerung an Viviennes Selbstlosigkeit.
    Unter sich sah Koskinen das silbrige Band des Hudson und die gepflegten Parkanlagen der besseren Wohnbezirke. Am blauen Himmel hingen weiße Haufenwolken und machten die Schönheit der Erde besonders deutlich. Sollte es in dieser Welt keinen Ausweg geben?
    Koskinen dachte lange nach. Das Dehnen der Motoren wirkte anregend auf seine Gedanken. Nach längerem Schweigen blickte er lächelnd nach oben und sagte leise: „Träume gut, Elkor. Ich glaube, ich sehe die Lösung unserer Probleme.“

 
19.
     
    Nach zwei Tagen angestrengter Arbeit tat die Pause wohl. Ziggers Versteck lag sehr günstig. Durch das Panoramafenster konnte Koskinen auf das in der Abendsonne wie Feuer glänzende Band des Flusses hinab sehen. Er sah auch dichte Wälder, und der Duft blühender Bäume und Sträucher wehte herauf.
    Die Anstrengung hatte ihn müde gemacht und die Gedanken von

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