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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Strecke zu verhindern.
    Der Verfolger stand genau in der Mitte des Zielsuchers. Fitzgerald zögerte noch einen winzigen Augenblick, dann preßte er die Finger auf alle Feuerknöpfe zugleich.
    Zehn blendende Impulsstrahlen schossen lichtschnell dem Gegner entgegen.
    Normalerweise verbreiterten sich ihre Strahlen trotz der bündelnden Wirkung der Führungsfelder sofort nach Verlassen der Feldmündungen. Dadurch wurden die Impulsstrahlen nach etwa zehntausend Kilometern nahezu unwirksam. Einem kräftigen Schirmfeld konnten sie schon gar nichts mehr anhaben. Aus diesem Grunde hatten die Kämpfe zwischen Solarschiffen und Hamlet-Schiffen sich bisher immer innerhalb dieser Distanz abgespielt, denn auch die telekinetischen Kräfte der Hamlets versagten nach zehntausend Kilometern. Das waren die Gründe für das Gleichgewicht der Kräfte gewesen.
    Jetzt, nach dem Zusammenwirken quanten-elektronischer und telekinetischer Kräfte, müßten die Impulsstrahlen ihre vernichtende Wirkung mindestens zwanzigtausend Kilometer weit beibehalten. Einem der bisher bekannten Solarschiffe wäre die DHORGA darum weit überlegen gewesen.
    Aber der Verfolger war kein bekanntes Schiff. Er besaß Impulswaffen, die mindestens vierzehntausend Kilometer weit reichten. Weder die Impulsgeschütze der DHORGA noch die telekinetischen Kräfte der Hamlet-Besatzung würden ihm etwas anhaben können, wenn sie für sich allein eingesetzt werden sollten – gemeinsam müßten sie aber Erfolg haben.
    Als die Impulsbündel drüben einschlugen, schloß Fitzgerald geblendet die Augen. Der Schutzschirm des Verfolgers glühte auf wie eine Sonne. Doch er schien zu halten.
    Fitzgerald hatte es nicht anders erwartet. Er steuerte die DHORGA mit einer Sidestep-Schaltung nach Backbord, nachdem er auf Dauerfeuer umgeschaltet hatte. Die Impulsstrahlen des geblendeten und am genauen Zielen gehinderten Verfolgers verfehlten ihr Ziel. Fitzgerald schwitzte, während er die DHORGA im Zickzackkurs auf den Feind zurasen ließ.
    Der erste Teil der Aktion war gelungen. Die weiterreichenden Waffen der DHORGA hatten ihr den Vorteil gegeben, den Gegner aus einer für ihn noch unerreichbaren Entfernung heraus zu blenden. Nun galt es, diesen Vorteil auszunutzen.
    Fitzgerald merkte, daß es Zeit für den zweiten Schlag wurde. Das feindliche Schiff wurde von seiner Besatzung jetzt ebenfalls im Zickzack gesteuert. Sobald es einmal aus dem Strahl der Impulswaffen geriet, konnte es zurückschlagen. Er blickte auf die Distanzanzeige. Nur noch neuntausend Kilometer.
    „Dhuk!“ rief er mit vor Erregung heiserer Stimme. „Versuchen Sie, die Schirmfeldgeneratoren drüben auszuschalten!“
    Dhuk antwortete nicht sogleich. Statt dessen beobachtete Fitzgerald, daß die Bündelung seiner Impulsstrahlen nachließ.
    „Wir beginnen!“ schallte es aus dem Translator.
    Es wurde auch höchste Zeit. Soeben schlüpfte das gegnerische Schiff aus dem Bereich der blendenden Impulsbündel. Fitzgerald starrte für Sekundenbruchteile auf eine wuchtige und zugleich künstlerische Schiffskonstruktion. Es sah aus, als hätte jemand aus vielen hundert torpedoförmigen, sehr langen Raumschiffen eine bläulich strahlende Distel geformt.
    Dann mußte Fitzgerald wieder einen Sidestep vollführen, um den jetzt heranrasenden Impulsbündeln des Gegners auszuweichen. Trotzdem erreichte ein einzelner Strahl sein Ziel, und für kurze Zeit erlosch das Licht in der DHORGA, setzten die Impulstriebwerke aus. Die Schutzschirme hatten alle verfügbare Energie aus dem Schiff gesaugt, um dem Treffer widerstehen zu können.
    „Beeilt euch!“ schrie Fitzgerald zum Translator. „Noch einen solchen Treffer halten die Schutzschirme nicht aus!“
    Da erlosch das bläuliche Strahlen rund um das Feindschiff. Im selben Augenblick hatte Fitzgeralds Zielautomatik den Gegner wieder eingefangen. Fitzgerald drückte erneut die Feuerknöpfe.
    Wieder schossen zehn Impulsbündel davon.
    Doch diesmal gab es keinen Schutzschirm mehr, den sie hätten zum Leuchten bringen können. Die Impulsstrahlen fraßen sich atemberaubend schnell in die Wandung der „Distel“. Metallteile wirbelten davon. Mit unvorstellbarer Entfaltung seiner Triebwerkskräfte versuchte der Gegner zu fliehen.
    Zu spät!
    Die ganze, bizarre Konstruktion glühte grell auf – dann war dort vorn im Raum nur noch eine Wolke glühenden Gases, aus der Eruptionszungen leckten.
    Fitzgerald flog einen Ausweichkurs, um nicht mit Trümmern und der gefährlichen Strahlung der Wolke in

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