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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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diesem Grunde habe ich unseren Einsatz befohlen.“
    „Na schön!“ Brigly steckte sich resigniert eine Zigarette an. „Wahrscheinlich können wir hier warten, bis wir schwarz werden – oder bis die Hamlets wieder mal einen Angriff starten. Lange genug ist es ruhig geblieben an der Front.“
    „Zu lange, Brigly, zu lange!“
    Brigly knurrte etwas Unverständliches und lehnte sich bequem in seinem Kontursitz zurück. Unter halbgeschlossenen Lidern hervor betrachtete er die Ortungsanzeigen, obwohl er wußte, daß das unnötig war. Robot-Johnson konnte Veränderungen viel schneller erfassen als er.
    Brigly war Kelly Johnsons Vorhaben nie sehr sympathisch gewesen. Er wußte, daß der Chef sich auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen hatte, und er, Brigly, verspürte nicht die geringste Lust, den Solaren Abwehrdienst eines Tages selbst zu leiten. Aber vielleicht brauchte er das nicht, auch wenn der Chef verschollen blieb. Vielleicht konnte er Robot-Johnson dazu überreden, für immer die Stelle Kelly Johnsons einzunehmen. In diesem Falle würde er auch den Vorwürfen aus dem Wege gehen, die bei einer Aufdeckung des „Unternehmens Teufelskreis“ unumgänglich wären.
    Brigly wandte sich von den Ortungsanzeigen ab und starrte geistesabwesend auf das kalte Leuchten der fernen Sterne. Vor vielen Generationen mochte die Sehnsucht der Menschheit jenen Lichtpunkten gegolten haben, mochten Millionen von der Erforschung der Galaxis geträumt haben. Das war vorbei. Der Krieg gegen die Hamlets hatte die Träume illusorisch gemacht – und ein Ende der Auseinandersetzung war nicht abzusehen.
    Ein helles „Pling …!“ ließ Brigly zusammenfahren.
    „Was …?“
    „Mikro-Spion-Meldung aus Sektor Mauk“, meldete Robot-Johnson gleichmütig. Es klang nicht anders, als hätte er um Feuer für eine Zigarette gebeten. Dessen ungeachtet gab er den Kodeimpuls an den Entzerrer und Dechiffrierer weiter und riß die herausschnellende Meldefolie hastig ab.
    „Los! Rede schon!“ drängte Brigly nervös. „Wieder eine Explosion auf Mauk?“
    Robot-Johnson räusperte sich in vollendet menschlicher Manier.
    „Ich sagte bereits, daß die Meldung aus dem Sektor Mauk kommt, Brigly. Dieser Sektor aber umfaßt ein ziemlich großes Gebiet …“
    „Keine Vorrede!“ Brigly stieg die Zornesröte ins Gesicht.
    Robot-Johnson antwortete nicht sofort. Er betrachtete die Meldefolie und schüttelte mehrmals den Kopf.
    „Das begreife, wer will!“ murmelte er. „Wenn die Explosion auf Mauk nicht erst vor kurzem gewesen wäre, würde ich an einen Zufall glauben, aber .;.“
    Brigly erhob sich mit blassem Gesicht. Seine Hand langte mit unmißverständlicher Gebärde zur Waffe, und seinen Augen war die Entschlossenheit anzusehen, den unverschämten Robot zu zerstören.
    „Lassen Sie das!“ sagte Robot-Johnson scharf. „Gleich werden Sie mein Zögern begreifen.
    Der Mikro-Spion meldete ein heftiges Gefecht zwischen zwei Raumschiffen im Sektor Mauk, dicht an dem Riesenplaneten Nikech. Eines der beiden Schiffe wurde vernichtet, Brigly – und zwar ausgerechnet das an Größe und Bewaffnung überlegene.
    Begreifen Sie das …?“
     
    *
     
    Noel Fitzgerald hob die Koordinierung der Quanten-Elektroniken auf, nachdem die DHORGA den Riesenplaneten in bedrohlicher Nähe passiert hatte.
    Die Hamlets waren von ihm inzwischen über die Gefahr unterrichtet worden. Sie übernahmen erneut die Flüssigkeitskontrollen und bereiteten sich auf den Kampf vor.
    Aber nicht sie allein.
    Fitzgerald war entschlossen, alle Reserven des Schiffes einzusetzen. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig angesichts der Feuerüberlegenheit des Verfolgers. Im Grunde genommen führten er und die Hamlets nichts weiter als den Plan für Test zwei aus – nur, daß es sich nicht um einen Test handelte, sondern um bitteren Ernst.
    Ein letztes Mal überprüfte er die Speicherzellen der Impulsgeschütze. Sie waren gefüllt und würden für eine Stunde Dauerfeuer ausreichen.
    „Fertig!“ rief er zum Translator hinüber. „Habt ihr die Führungsfelder im Griff, Dhuk?“
    „Führungsfelder im Griff, Noel.“
    Fitzgerald nickte grimmig.
    „Es geht los!“ Drückt den Daumen! wollte er noch sagen. Dann fiel ihm ein, daß die Hamlets keinen Daumen besaßen. Nun, dafür hatte die Natur sie reichlich entschädigt. Ihre telekinetischen Kräfte würden hoffentlich ausreichen, um die Führungsfelder der Impulsstrahlen festzuhalten und den sonst unvermeidlichen Streueffekt auf eine lange

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