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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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für ihn installierten Alarmanlage überhört.
    Blassen Gesichts wandte er sich zu den Ortungsanzeigen um.
    Aus seinen Augen sprach Nichtbegreifen.
    Ein starker, dunkelgrüner Reflex zeigte sich auf dem Laserschirm. Gleichzeitig warf die Identitätsauswertung eine Symbolfolie aus, die den Annäherungskurs eines unbekannten Objekts meldete.
    Eines unbekannten Objekts …!
    Fitzgerald hatte die Identitätsauswertung so konstruiert und programmiert, daß sie einwandfrei zwischen Solarschiffen und Hamlet-Schiffen unterscheiden konnte. Sie durfte also entweder nur ein Schiff der Solaren Flotte ausweisen oder ein Schiff der Hamlets, niemals aber ein unbekanntes Objekt.
    Die Automatik schien von der gleichen Angst befallen zu sein wie Fitzgerald. Das war natürlich Unsinn, aber sie reagierte dennoch mit dem sicheren Instinkt eines Hasen, der einen Wolf heranschleichen sieht.
    Die DHORGA floh.
    Ihr Kurs würde sie dicht an Nikech vorbeiführen. Aber das fürchtete Fitzgerald nicht, denn er wußte nun, daß die Automatik mit dem Einfluß Nikechs fertig wurde. Was ihn entsetzte, war die Flucht an sich.
    Warum floh die DHORGA?
    Zum Teil beantwortete Fitzgerald sich diese Frage selbst. Die DHORGA – oder vielmehr die koordinierten Quanten-Elektroniken – waren in ihrem Zusammenwirken ein zwar anorganisches, aber durchaus vernünftiges Wesen, für das die Robotgesetze galten. Niemals würden die koordinierten Quanten-Elektroniken die Waffen des Schiffes gegen organische Intelligenzen einsetzen, nicht, solange die Koordination bestand. Andererseits mußten sie die organischen Intelligenzen innerhalb des Schiffes ebenfalls vor Schaden bewahren. Was für eine andere Alternative als die Flucht gab es aber schon?
    Wie gesagt, das war nur ein Teil der Antwort.
    Der andere Teil – es war der weitaus größere – konnte nur vermutet werden.
    Die DHORGA hatte gewiß keinen Grund, vor einem Schiff der Hamlets zu fliehen – wohl aber vor einem der Solaren Flotte!
    Es konnte sich bei dem Verfolger demnach nur um ein Solarschiff handeln.
    Warum aber definierte die Identitätsauswertung ihn dann als unbekanntes Objekt …?
    Wie dem auch sei, erkannte Fitzgerald, wenn er der Automatik nicht bald den Befehl über das Schiff entzog, würde der Verfolger es bald eingeholt haben. Trug er sich mit feindlichen Absichten, hatte die Automatik ihm nur die Schutzschirme der DHORGA entgegenzusetzen – und ob die einem konzentrierten Beschuß standhielten, war ungewiß.
    Aber nicht mehr lange.
    Fitzgerald hatte jene Gedanken kaum zu Ende gedacht, als wie hingezaubert plötzlich ein Dutzend gleißende Strahlen im Raum standen.
    Die Automatik aktivierte augenblicklich die Schirmfeldprojektoren. Doch obwohl die Entfernung zwischen den beiden Schiffen nach Fitzgeralds Meinung für Wirkungsfeuer noch viel zu groß war, erlebte er ein erschreckendes Feuerwerk, als die abgeschwächten Impulsbündel den Schutzschirm trafen. Um die DHORGA herum bildete sich eine blauweiße Glocke, durchwoben von einem Adernetz feuriger Risse.
    Einmal schon hatte Fitzgerald von etwas Ähnlichem erfahren: bei dem Angriff auf Mauk.
    Oder war er dieser furchtbaren Waffe vorher schon begegnet? Aber das war im Traum gewesen, wenn es auch, wie Fitzgerald sich eingestand, ein sehr realistisch wirkender Traum gewesen war.
    Er schüttelte das ab, was von seinem Unterbewußtsein aus bohrte und an die Oberfläche drängte. Jetzt und hier brauchte er alle Konzentration, um die Gefahr abzuwenden – wenn das überhaupt möglich war.
    Dabei lag die einzig reale Gefahr in ihm selbst verborgen!

 
13.
     
    Das winzige Raumschiff schwebte relativ unbeweglich zwischen den Fronten. Um es war nichts als der Abgrund des interstellaren Raumes.
    „Ich möchte wissen, worauf du noch .wartest?“ nörgelte Colonel Brigly und sah Robot-Johnson vorwurfsvoll an. „Nachdem wir die Explosion auf Mauk registrierten, steht es für mich fest, daß der Chef doch noch seine ursprüngliche Aufgabe ausgeführt hat – wenn auch nicht in vollem Umfang.“
    Robot-Johnson erwiderte den Blick.
    „Die Explosion auf Mauk war überhaupt nicht der Rede wert, Brigly. Sie war für mich nur das Zeichen, daß etwas geschehen ist, aber nicht, daß Kelly Johnson etwas damit zu tun hat.“
    Brigly lachte, aber es klang irgendwie unsicher.
    „Vielleicht erklärst du mir einmal, wer die Explosion ausgelöst haben soll, wenn nicht der Chef!“
    „Das ist unmöglich. Auch ich kann nicht erklären, was ich nicht weiß. Aus

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