TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Eignerzeichen der Prärieleute. Er schwamm vorbei, hinein in den Zufluß zum See, durch den Arskane und er in die Freiheit geschwommen waren. Doch zuerst sah er sich noch einmal um.
Und er sah, daß die bucklige Gestalt des Rattenträgers über den Damm kletterte, gefolgt von drei anderen. Und während sie noch auf dem Damm zögerten, vielleicht, weil sie sich vor dem Wasser scheuten, tauchten weitere fünf ihrer Artgenossen auf.
Fors zog sich zurück. Jarls Plan war geglückt. Er wußte zwar nicht, aus wie vielen Tierwesen die Gruppe am Holzstoßhügel bestanden hatte, aber dieses Rudel hier war sicherlich groß genug, um Cantruls Interesse zu erregen. Die Tierwesen waren hartnäckige und gefährliche Gegner, die nie einen Angriff offen führten. Daß sie hier ganz offen herumliefen, bewies, welche Verachtung sie für ihn fühlten.
Fors beobachtete, wie der Käfigträger ins Wasser stieg, und machte sich davon. Allmählich ging ihm das Wasser bis zur Hüfte. Keuchend arbeitete er sich über glitschige Steine, duckte sich unter rauchenden Baumstämmen hindurch, die quer über das Flußbett gefallen waren.
Als er das grüne Gras sah, ein Anblick, den er überhaupt nicht erwartet hatte, durchfuhr es ihn fast wie ein Schock. Aber da stand tatsächlich das Schilf hoch und unverletzt. Er arbeitete sich hindurch an Land. Das schlammige Ufer war voller Hufspuren, manche noch frisch; die Prärieleute waren also noch in der Nähe. Auch Luras Spuren entdeckte er. Er zog sich an den zähen Wurzeln eines Busches empor.
Er zog sich hoch und tat zwei Schritte. Dann stolperte er, stürzte und rollte. Und während er fiel, schrillte höhnisches Gelächter in seinen Ohren. Seine Hand umkrampfte den Schwertgriff, und er hatte blank gezogen, noch ehe er seine Lungen wieder mit Luft gefüllt hatte. Er sprang auf, die nackte Klinge erhoben, bereit zum Zuschlagen.
17.
Was er sah, überraschte ihn nicht: ein Kreis dürrer, grauer Gestalten. Die Tierwesen mußten sich im Schilf versteckt haben. Und da drüben Lura, auch gefangen; sie kämpfte wild gegen die Schlinge um ihren Hals.
Ein zweiter Ruck an der Stolperschnur schickte ihn abermals unter unmenschlichem Gelächter der Länge nach in den Schmutz. Er konnte nur noch eines tun. Ohne den Versuch, sich zu erheben, rutschte Fors auf dem Bauch hinüber zu Lura, ein Entschluß, der den Feinden überraschend kam. Sie konnten nicht verhindern, daß sein Schwert rasch die Schlinge zerschnitt, die ihr die Luft abschnürte. Und gleichzeitig gab er ihr einen stummen Befehl.
»Such' Nag! Und den, der mit ihm jagt. Such ...!«
Lura zog die mächtigen Läufe an. Mit einem kraftvollen Satz sprang sie über eines der Tierwesen hinweg, verwandelte sich in einen hellen Blitz und war verschwunden. Die Verblüffung der Tierwesen ausnutzend, schnitt Fors die Schnur um seine Knöchel entzwei und hatte schon einen Fuß frei, als die Wut seiner Gegner wieder aufflammte und sich auf den zurückgebliebenen Gefangenen konzentrierte.
Es gab keine Hoffnung mehr. Nicht lange, und er würde endgültig unter ihren Pfeilen zusammenbrechen. Aber was hatte Langdon ihm geraten? Im Zweifelsfalle immer angreifen! Rasch! Und soviel Schaden anrichten, wie möglich.
Ebenso blitzartig wie Lura, sprang er einen aus dem Kreis an, die Klinge erhoben, zum gefährlichsten Stoß bereit, den er kannte. Und fast hätte er es geschafft, wäre sein einer Fuß nicht noch gefangen gewesen. So aber schlitzte er lediglich graue Haut, nicht mit dem tödlichen Stich, den er beabsichtigt hatte, sondern in einem kraftlosen Zieher über den Kugelbauch des Wesens.
Er fing den Schlag, der ihn treffen sollte, ab und stieß abermals zu. Dann wurde sein Schwertarm schlaff, und die Klinge fiel aus den tauben Fingern. Ein Wurfspieß hatte ihn getroffen. Ein Hieb quer über die eine Gesichtshälfte warf ihn zu Boden; dann wußte er nichts mehr.
Schmerz riß ihn in die Wirklichkeit zurück, unerträglicher Schmerz, der von seinem verwundeten Arm ausging. Fors versuchte, sich zu bewegen und stellte fest, daß Hände und Füße gebunden waren. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen war er an vier Pfählen an den Boden gefesselt.
Mühsam öffnete er die Augen. Über ihm strahlte der Himmel. Also bin ich noch nicht tot, dachte er stumpf. Und da der Baum in seinem Blickfeld grün war, mußte er sich noch immer dicht bei der Stelle befinden, wo er gefangengenommen worden war. Er versuchte den Kopf zu heben, doch ihm wurde so schwindlig, daß
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