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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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daß ich ihn wenigstens nicht wickeln muß.«
    Simon ging ihr aus dem Weg, als sie geschäftig mit Flasche, Gläsern und Röhrchen zu hantieren begann. Ihr Scherz war ihm peinlich gewesen. Denn einen eingefleischten Junggesellen erfüllten Dinge wie kleine Kinder mit einer Art Scheu – um nicht zu sagen Abscheu. Er hatte damals nicht geheiratet, weil er vielleicht zu hohe Ansprüche an die Frauen gestellt hatte. Und jetzt, da er Della kannte, war es zu spät für ihn.
    Im Raum nebenan, wo die Kleider des Fremden auf einer Werkbank ausgebreitet lagen, nahm Della zuerst den aus einem Stück bestehenden Anzug in die Hand.
    »Praktisch«, meinte sie und drehte das glatte, graugrüne Material hin und her. »Keine Knöpfe. Statt dessen dieses komische Rutsch-Dings, das den Anzug von Kopf bis Fuß öffnet. Ein schlauer Kopf, der das erfunden hat.«
    Die Unterkleidung des Mannes lag in einem sauberen Stapel daneben – weiß, hygienisch, auch aus einem unbekannten Material gewebt. Dennoch war es eindeutig männliche Unterwäsche. Sie ließ die einzelnen Stücke durch ihre Fingerspitzen gleiten und legte sie dann schnell wieder auf ihren Platz zurück.
    Offensichtlich hatte er keinen Helm getragen. Zumindest befand sich keiner bei der Ausrüstung. Auch eine Rüstung schien er nicht zu besitzen. Della fand das seltsam. Ihre Arbeit hatte sie schon in Berührung mit den Wildbeutern gebracht – rauhe, ungepflegte Männer und Frauen mit athletischen Figuren, wilden Instinkten und erstaunlich beweglichem Verstand – und sie wußte, daß sich kein menschliches Wesen ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen ins Freie wagte. Selbst hier, im Gehege, waren die Sicherheitsmaßnahmen manchmal erforderlich ...
    Das elektrische Licht schien kalt auf die Handwaffe. Jemand hatte den Abzugshahn mit Draht befestigt, so daß man ihn nicht bewegen konnte. Die Waffe trug ein Schild mit der Aufschrift: Vorsicht! Unbefugten Berühren verboten.
    Es war charakteristisch für die Klasse der Schreiber, daß sich bei dem Zettel keinerlei Hinweis befand, wo man die Erlaubnis zum Untersuchen der Waffe einholen konnte. Della legte einen Finger an die Lippen und berührte vorsichtig die Waffe.
    Sie schien nicht schwer zu sein. Ein schlanker Kolben, ein Abzug mit einer Schutzvorrichtung, ein nach vorn schmäler werdender Lauf, der seitlich von der Magazinkammer verdeckt wurde. Sie nahm jedenfalls an, daß es sich um das Magazin handelte, obwohl sie keinen Auswurf für die Patronenhülsen entdecken konnte. Nun, darum würde sich Tony oder sonst ein Physiker kümmern müssen.
    Schließlich fand sich noch eine Schreibausrüstung, ein unbeschriebener Block, eine Armbanduhr ohne Aufziehschraube, eine Schachtel aus einem außerordentlich dünnen und zähen Material, eine Lederbrieftasche, die eigentlich aus gar keinem richtigen Leder bestand und die Papiere und dünne Bücher enthielt, in denen unglaublich ordentlich gedruckte Zeichen standen. Della konnte mit diesen Zeichen nichts anfangen. Sie gehörten zu einer unbekannten Sprache. Und dann war da noch eine kleine, durchsichtige Hülle, in der ein Photo von Stead steckte.
    Das Photo unterschied sich wenig von anderen Photos, die Della gesehen hatte – ein hübscher, energischer junger Mann, ernst mit ruhigen graublauen Augen, die aufmerksam dem Betrachter zugewandt waren. Und darin lag eigentlich der Unterschied. Denn dieses Photo – wenn es überhaupt eines war – war farbig.
    Della war ernst geworden. »Irgendwo«, murmelte sie vor sich hin, »gibt es ein Reich oder eine Föderation, die uns in wissenschaftlicher Hinsicht ein Stückchen voraus ist.«
    Der Gedanke daran bereitete ihr kein Vergnügen. Wie jedes junge Mädchen mit einer wissenschaftlichen Ausbildung war sie stolz auf das Reich von Arkon, glaubte fest an ihre eigene psychologische Arbeit und lächelte über die Ammenmärchen über die Dämonen. Sie war davon überzeugt, daß der Mensch zu Höherem geboren war und die Mauern seines jetzigen Daseins noch sprengen würde.
    Neben den Gegenständen lag ein Stück von rosa Karton, auf dem ein paar Worte in plumpen Buchstaben gedruckt waren. Della wußte sofort, was das war. Sie selbst hatte diese Formulare oft genug ausgestellt, wenn sie das eine oder andere Stück von einem Arbeiter oder Angestellten oder auch von einem Wildbeuter konfiszierte. Sie drehte es mit spitzen Fingern um. Shardiloe hatte unterschrieben.
    »Komisch«, meinte sie nachdenklich. »Wenn er diesen Gegenstand mitnahm, den er

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