TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
der massiven Zelle helfen konnte. Er schaltete den Empfänger ein, schrak zurück, als ein brüllend lautes Geräusch ertönte, und verringerte die Lautstärke.
»Das wäre geschafft, Jim«, sagte eine dünne Stimme. »Wir sind in unserem Raumschiff auf dem Flug zur Venus.«
»Richtig, Bob«, antwortete eine ebenso blecherne Stimme. »Nur durch einen glücklichen Zufall sind wir der korrupten Raumpolizei entkommen, die Angst davor hat, daß wir ihr falsches Spiel aufdecken könnten.«
»Ja, Jim. Aber wenn wir die Venus vor ihr erreichen, können wir uns an Professor Zorch wenden, der dort seit Jahren im Exil lebt und seine Forschungsarbeit weiterführt. Dann sind wir in Sicherheit und ...«
Chester schaltete das Gerät aus. Die Fernsehstücke waren überall gleich langweilig. In ihnen brachten es die Hauptdarsteller immer fertig, aus einem Kugelschreiber einen Flammenwerfer zu machen und sich damit den Weg freizukämpfen – aber was konnte man mit einer Kreditkarte aus Hartplastik anfangen? Der Fernsehempfänger war ebenfalls wertlos. Was das Permafeuerzeug betraf ...
Hmmm. Chester öffnete das Etui und nahm den Quarzwürfel heraus, dessen eine Seite die Öffnung für die Flamme enthielt. Hatte er nicht irgendwo gelesen, daß man die Finger von Permafeuerzeugen lassen sollte, weil man dabei leicht aus Versehen die Scharfeinstellung der Linsen veränderte?
Chester nahm vorsichtig die Schutzkappe ab, so daß die von der Fabrik justierte Reglerschraube freilag. Jetzt brauchte er nur noch ein Werkzeug.
Die steife Kreditkarte erfüllte diesen Zweck völlig ausreichend, Chester setzte das Feuerzeug in Betrieb und drehte dann vorsichtig an der Schraube. Die Flamme wurde kleiner. Er drehte in die entgegengesetzte Richtung; die Flamme wurde größer, aber die Schraube ließ sich schon bald nicht mehr drehen. Er starrte das Feuerzeug unglücklich an, denn mit einer fünf Zentimeter langen Flamme konnte er nicht viel anfangen.
Dann nahm er plötzlich einen widerlichen Gestank wahr. Irgend jemand schien Hundehaare zu verbrennen. Der Gestank wurde fast unerträglich. Auf der gegenüberliegenden Wand erschien ein brauner Fleck. Die grüne Ölfarbe blätterte ab, während gleichzeitig eine leichte Rauchwolke aufstieg, Chester riß erstaunt die Augen auf, dann ließ er die Flamme erlöschen; der Rauch verschwand.
Chester schlich an die vergitterte Tür der Zelle, zielte mit dem Feuerzeug und drückte auf den Knopf. Der Polizist war unterdessen eingeschlafen und schnarchte laut. Die Schreibtischpolitur bildete große Blasen, als Chester den Strahl darauf richtete. Er veränderte die Richtung und zielte jetzt auf die Haare des Schlafenden. Der Mann fuhr plötzlich auf, griff sich an den Kopf und sah sich mißtrauisch um.
Chester zog sich zurück, verschwand blitzschnell unter seiner Liege und drückte sich gegen die Wand. Das unrasierte Gesicht erschien an der Tür, dann rasselten Schlüssel. Die Tür ging auf. Chester zielte auf die Ferse. Der Mann stieß einen lauten Schrei aus, hüpfte auf einem Bein herum und griff mit beiden Händen nach dem anderen. Chester richtete den Strahl auf die zweite Ferse. Der Mann tanzte auf und ab, starrte wild an die Decke der Zelle und rannte hinaus.
»Ein Poltergeist!« rief er dabei. »He, Harney!«
Chester kroch aus seinem Versteck, verließ die Zelle und versteckte sich im Korridor hinter einem großen Schrank, als vor ihm bereits rasche Schritte hörbar wurden.
»Ihr braucht kein Wort davon zu glauben«, sagte der barfüßige Polizist zu den anderen, »aber ich habe sie schon oft gesehen. Irgendwie ziehe ich sie ganz besonders an. Das hier war der erste bösartige. Zuerst hat er meinen Schreibtisch ruiniert, dann hat er mit Sachen um sich geworfen und schließlich hat er mir auch noch die Füße versengt.«
»Unsinn«, antwortete jemand barsch. »Sieh nach, ob er irgendwo eine Flasche stehen hat, Lern.«
»Hört zu«, begann der Barfüßige. »Wahrscheinlich habt ihr noch nicht gehört, daß ich einmal eine Fliegende Untertasse ...«
»Ich sehe keine Flasche.«
Drei breite Rücken ragten kaum zwei Meter von Chester entfernt auf. Er zielte durch einen Spalt zwischen ihnen auf eine Decke, die in einer der Zellen von der Liege herabhing. Sofort stieg dichter Rauch auf.
»He!« rief einer der Polizisten. »Dort drinnen ist etwas!« Er wich einige Schritte zurück. »Ich hole lieber Hilfe!«
Chester sah den drei Männern nach, die in höchster Eile den Gang entlangrannten. Er
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