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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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waren, sie sinnvoll zu gebrauchen? Eines machte Mister Kiku jetzt noch zu schaffen: Warum war diese Hroshia um so vieles größer als ihre Artgenossen? Er würde einmal mit den Xenologen darüber sprechen müssen.
    Nun ja, Schwamm drüber. Lummox war jetzt auf dem Wege zu ihrem Schiff. Keine Aufregung, keine langen Zeremonien – und die Gefahr war überwunden. Hätten sie wirklich die Erde vernichten können? Lieber ließ man es nicht auf einen Versuch ankommen. Ende gut, alles gut. Er sang weiter.
    Er sang immer noch, als das rote Dringlichkeitslicht aufflammte, und schmetterte die letzte Zeile dem verblüfften Greenberg ins Gesicht: »… immer wieder aufs neue …«
    »Sergei, singen Sie Tenor?« fragte er fröhlich.
    »Ja, aber nicht so falsch wie Sie.«
    »Nur kein Neid. Was wünschen Sie, junger Mann? Haben Sie Ihre Fracht glücklich verschifft?«
    »Hm, Boß, da ist ein kleiner Haken. Ich habe Doktor Ftäml bei mir. Können wir bei Ihnen vorbeischauen?«
    »Was ist denn?«
    »Warten wir, bis wir unter uns sind. Welcher Konferenzraum?«
    »Kommen Sie in mein Büro.« Mister Kiku schaltete ab, öffnete die Schreibtischschublade und holte sich eine Pille heraus.
    Ein paar Sekunden später kamen Greenberg und Doktor Ftäml an. Greenberg ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen, holte sich eine Zigarette und steckte sie wieder ein, als er vergeblich nach Streichhölzern gesucht hatte. Nachdem Kiku den Medusoiden formell begrüßt hatte, wandte er sich an Greenberg: »Nun?«
    »Lummox ging nicht.«
    »Was?«
    »Sie weigerte sich einfach. Die Hroshii kochen vor Wut. Wir müssen sofort etwas tun.«
    »Warum? Zwar eine überraschende Entwicklung, aber ich sehe nicht ein, was das uns angehen soll. Warum weigert sie sich denn?«
    »Nun …« Greenberg sah hilflos auf Ftäml.
    Der Rargyllier sagte geschmeidig: »Gestatten Sie mir die Erklärung. Die Hroshia weigert sich, ohne ihr Lieblingstier an Bord zu gehen.«
    »Ihr Lieblingstier?«
    »Der Junge, Boß. John Thomas Stuart.«
    Ftäml nickte. »Die Hroshia erklärt, daß sie schon so lange diese John Stuarts aufgezogen hat, daß sie den jetzigen unbedingt mitnehmen möchte. Sie zeigte sich ziemlich halsstarrig.«
    »Ich verstehe«, meinte Kiku. »Um es einfacher auszudrücken – der Junge und die Hroshia hängen sehr aneinander. Keineswegs erstaunlich, denn sie wuchsen ja miteinander auf. Aber Lummox wird mit der Trennung ebenso fertig werden müssen wie John Thomas Stuart. Soviel ich weiß, machte er auch schon Schwierigkeiten. Wir erklärten ihm, er solle den Mund halten, und schickten ihn nach Hause. Das gleiche müssen die Hroshii mit ihrem Baby eben auch machen. Man darf Kindern nicht alles durchgehen lassen.«
    »Gestatten Sie, Sir«, wandte Ftäml ein, »daß Sie mit der einfacheren Ausdrucksweise nicht ganz den Sinn getroffen haben. Ich unterhielt mich mit der Hroshia in ihrer eigenen Sprache.«
    »Hat sie sie denn so schnell gelernt?«
    »Sie kannte sie schon. Die Hroshii, Herr Staatssekretär, können praktisch von Geburt an sprechen. Wahrscheinlich ist die Tatsache, daß sie ihre Sprache rein instinktiv gebrauchen, ausschlaggebend dafür, daß sie andere Sprachen nur sehr schwer lernen. Jedenfalls spricht die Hroshia ihre Muttersprache fließend – sehr zu meinem Leidwesen.«
    »Nun, was sagte sie? Worte können nicht verletzen.«
    »Sie gab dem Kommandanten des Schiffes den Befehl, ihren Liebling sofort an Bord zu schaffen. Andernfalls will sie auf der Erde bleiben und weiterhin einen John Thomas nach dem anderen aufziehen.«
    »Und«, fügte Greenberg hinzu, »der Kommandant hat uns ein Ultimatum gestellt: Entweder bringen wir ihm sofort den Spielgefährten der Hroshia oder …«
    »Verstehe ich das ›Oder‹ richtig?«
    »Ja.« Greenberg sah Mister Kiku an. »Und nachdem ich ihr Schiff gesehen habe, garantiere ich für nichts mehr.«
    »Sie müssen verstehen, Sir«, erklärte Ftäml ernst, »daß der Kommandant ebenso verzweifelt ist wie Sie. Aber er muß versuchen, den Wünschen der Hroshia nachzukommen. Die Paarung wurde vor mehr als zweitausend Jahren beschlossen. Man wird den Plan nicht so leicht aufgeben. Er kann ihr nicht erlauben hierzubleiben – er kann sie aber auch nicht zwingen mitzukommen. Seine Lage ist unangenehm.«
    »Unsere auch.« Mister Kiku nahm noch zwei Pillen. »Doktor Ftäml, ich habe eine Botschaft für Ihre Auftraggeber und bitte Sie, sie so wörtlich wie möglich zu überbringen.«
    »Gut, Sir.«
    »Sagen Sie Ihnen, daß

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