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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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müssen uns beeilen. Die Techniker richten schon alles her. Sie muß jeden Augenblick kommen.«
    »Techniker?«
    »Hatte ich das nicht schon gesagt? Mistreß Murgatroyd wird uns mit Pidgie-Widgie auf dem Schoß interviewen. Eine wunderbare Reklame für das Ministerium!«
    »Nein!«
    »Wie? Mister Kiku, habe ich Sie recht verstanden?«
    »Herr Minister«, sagte Kiku steif, »das können Sie mir nicht antun. Sie wissen, daß ich an Lampenfieber leide.«
    »Das ist doch unmöglich! Denken Sie an die Dreierkonferenz, die Sie mir eröffnen halfen. Sie sprachen eine halbe Stunde lang ohne Konzept.«
    »Das ist etwas anderes. Ein Gespräch unter Gleichgesinnten und Geschäftspartnern!«
    Der Minister runzelte die Stirn. »Es täte mir leid, darauf bestehen zu müssen, wenn es Sie wirklich so nervös macht. Aber Mistreß Murgatroyd hat ausgerechnet nach Ihnen gefragt …« MacClure wirkte ein wenig verlegen. »Sie müssen wissen, Pidgie-Widgie setzt sich immer für Toleranz und Rassengleichheit ein – Dinge, die wir nicht unterschätzen dürfen, wenn sie sich auch in der Praxis als unmöglich erweisen.«
    »Ich sage dennoch nein.«
    »Nun hören Sie doch auf. Sie wollen doch nicht, daß ich Ihnen etwas befehle?«
    »Herr Minister«, antwortete Mister Kiku ruhig, »Sie wissen, daß in meinem Posten nicht die Aufgaben eines Fernsehclowns enthalten sind. Wenn Sie mir einen schriftlichen Befehl erteilen, werde ich ihn der Rechtsabteilung zur Überprüfung vorlegen und Ihnen dann schriftlich Antwort erteilen.«
    »Henry, Sie können sturer als ein Maulesel sein. Ich frage mich nur, wie Sie sich so hocharbeiten konnten.«
    Mister Kiku gab keine Antwort. MacClure fuhr fort: »Sie brauchen mir nicht mit dem Bürokram zu kommen. Ich bin ein alter Hase auf diesem Gebiet. Obwohl ich sagen muß, daß ich das nicht von Ihnen erwartet habe.«
    »Tut mir leid, Sir, daß Sie eine falsche Meinung von mir hatten.«
    »Aber Sie müssen doch verstehen. Beulah Murgatroyd ist die treibende Kraft hinter der Gruppe ›Die Freunde von Lummox‹. Deshalb …«
    »›Die Freunde von Lummox‹…?«
    »Ich wußte, daß Sie sich die Sache noch einmal überlegen würden. Schließlich haben Sie die Verhandlungen geleitet.«
    »Wer, um Himmels willen, sind die ›Freunde von Lummox‹?«
    »Nun, Sie haben das erste Interview ja selbst auf Wes Robbins abgeschoben. Und wenn ich nicht zufällig mit Wes beim Mittagessen gewesen wäre, hätten wir die großartige Chance verpaßt.«
    »Ah, ich entsinne mich. Eine Routinesache.«
    »So dürfen Sie Mistreß Murgatroyd nicht behandeln. Das versuche ich Ihnen doch schon die ganze Zeit klarzumachen. Sie haben den Kontakt mit den Menschen verloren, mein Lieber. Auf diese Weise werden Sie nie an die Spitze kommen.«
    »Ich habe gar nicht den Ehrgeiz«, deutete Kiku sanft an.
    »Wie?« Der Minister schien sich nicht recht wohl zu fühlen. »Ich meine, nur eingefleischte Politiker wie ich, die dauernd mitten im Gesellschaftsleben stehen, können sich halten … obwohl ich natürlich nicht Ihre Sonderausbildung besitze. Sie verstehen?«
    »Es gibt Arbeit genug für uns beide, Sir. Aber zur Sache. Vielleicht habe ich diesmal wirklich etwas zu langsam geschaltet. Die Bitte der ›Freunde von Lummox‹ kam hier durch, bevor mir der Name überhaupt etwas sagte.«
    »Wahrscheinlich. Ich wollte Sie auch nicht kritisieren, Henry. Sie arbeiten viel zuviel und meinen immer, das Universum liefe nicht ohne Sie. Leider ist dieser Urteilsspruch, Lummox zu töten, unser Urteilsspruch. Übrigens, Henry, haben Sie den verantwortlichen Mann gemaßregelt?«
    »Nein, Sir.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil er es nicht verdient. Nach dem, was er vorfand, handelte er völlig richtig.«
    »Ich sehe die Sache mit anderen Augen an. Vielleicht schicken Sie mir einmal seine Personalakte ins Büro.«
    »Sir«, fragte Kiku sanft, »Denken Sie daran, einen administrativen Beschluß von mir rückgängig zu machen?«
    »Wie? Ich möchte mir die Sache noch einmal überlegen.«
    »Wenn Sie daran gedacht haben sollten, Sir, dann kann ich Ihnen gleich mein Rücktrittsgesuch in die Hand drücken.«
    »Henry, nun seien Sie doch nicht widerborstig.« Der Minister trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. »Seien wir offen. Ich weiß, daß ihr Karriereleute es einem gewählten Beamten wie mir verdammt heißmachen könnt. Schließlich bin ich nicht von gestern. Aber solange ich hier an der Spitze stehe, lasse ich mich nicht herumschieben. Mein gutes

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